Antikörper – Lexikoneinträge
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Der Begriff Allergie bezeichnet eine spezifische Änderung der Reaktionsfähigkeit des Immunsystems gegenüber körperfremden, eigentlich unschädlichen Stoffen ( Allergene ). Das Immunsystem hat drei Möglichkeiten, auf den Kontakt mit einem beliebigen Stoff zu reagieren: Anergie : Der Einflussfaktor wird toleriert, es kommt zu keiner Abwehrreaktion. Normergie : Der Fremdstoff wird gezielt abgewehrt und vernichtet. Allergie : Die Reaktion des Immunsystems ist stärker als erforderlich , neben der eigentlichen Abwehr des Allergens treten allergische Reaktionen auf. Den Kontakt mit einem Allergen, das...
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Gammaglobuline (γ-Globuline): Trennt man die einzelnen Proteine des Blutplasmas elektrophoretisch voneinander, erhält man als eine der Fraktionen die Gammaglobuline ( Antikörper ). Sie sind die am besten erforschten und häufigsten Immunglobuline und Bestandteil des Immunsystems .
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Das Immunsystem ist die Gesamtheit der spezifischen Abwehrreaktionen , die dem Organismus gegen Krankheitserreger , deren Toxine oder fremde Gewebe zur Verfügung stehen, wobei das Immunsystem gegen jeden dieser als Antigen bezeichneten auslösenden Faktoren eine spezifische Reaktion entwickelt. Hierbei gibt es zwei Untersysteme , die unterschiedlich auf die Antigene reagieren; man spricht von humoraler Immunität und zellvermittelter Immunität . Die humorale Immunität besteht im Wesentlichen darin, dass von bestimmten Lymphocyten, den B-Lymphocyten , als Antikörper bezeichnete Immunglobuline...
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monoklonale Antikörper : genetisch identische Antikörper, die mit der sog. Hybridomtechnik hergestellt werden: Entartete Lymphocyten (sog. Myelomazellen) werden mit Antikörper bildenden Lymphocyten verschmolzen. Diese Hybridome sind fast unbegrenzt lebensfähig und bilden große Mengen des Antikörpers, auf den die Lymphocyten »programmiert« waren.
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Physiologie Im einfachsten Fall marklose Endigungen von Nervenfasern oder aber besonders spezialisierte Zellen, die Reize aufnehmen und in Erregungen ( Aktionspotenziale ) umwandeln. Molekularbiologie Rezeptoren sind meist auf oder in der Zellmembran liegende Glykoprotein- oder Gangliosidmoleküle oder -molekülkomplexe, die die Fähigkeit besitzen, spezifische chemische Gruppen oder Zellen zu erkennen, sie spezifisch und reversibel zu binden und in der Zelle eine bis mehrere Folgereaktionen auszulösen. Letztendlich wird dann eine bestimmte Stoffwechselaktivität bewirkt. – Es gibt Hormon-...
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Rhesusfaktor ( Rh-Faktor ): Ein wichtiger Teilfaktor (Hauptantigen) eines Systems erblicher Blutkörperchenmerkmale des Menschen ( Blutgruppen ). Das wichtigste, am stärksten immunogen wirksame Erythrocytenantigen wird als D bezeichnet, die Träger als Rhesus-positiv (Rh oder Rh+), der Genotyp ist DD oder Dd; D kommt bei rd. 85 % aller weißen Menschen vor. Bei rd. 15 % fehlt das Antigen D (Genotyp dd), diese Individuen werden als Rhesus-negativ (rh oder Rh–) bezeichnet. Rhesus-negative Menschen bilden erst Antikörper , wenn ihr Blut in Kontakt mit Rh-positivem Blut kam und dadurch eine...
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T-Lymphocyten ( T-Zellen ): an der zellulären Immunität ( Immunsystem ) beteiligte Lymphocyten, deren lymphatische Stammzellen im Knochenmark entstehen und die ihre spezifische immunologische Aktivität erst beim Passieren der Thymusdrüse (daher T-Lymphocyten) erhalten. Die T-Lymphocyten bilden keine Antikörper, sondern besitzen an ihrer Membranoberfläche spezifische Rezeptoren für Antigene, v. a. von Viren und Bakterien. Sie unterteilen sich in T-Helferzellen , die durch die Sekretion von Cytokinen die Antikörpersynthese von B-Lymphocyten , die zelluläre Immunantwort und Entzündungsreaktionen...
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Toxine sind in der Natur vorkommende, teilweise eiweißartige, spezifisch wirkende Giftstoffe. Als Antigene führen sie zur Antikörperbildung ( Antitoxinbildung ). Von einigen krankheitserregenden Bakterien werden äußerst giftige Stoffwechselprodukte als Exotoxine in ihre Umgebung ausgeschieden, z. B. das Tetanustoxin von Wundstarrkrampferregern, das Botulinustoxin bei Wurstvergiftung und das Diphtherietoxin. – Endotoxine sind Bakteriengifte , die erst bei Zerstörung des Bakterienkörpers frei werden. Sie kommen z. B. bei Typhus- und Paratyphuserregern vor. Ebenfalls als Toxine werden die Gifte...