Kreuzzüge – Lexikoneinträge
-
Juden, Angehörige des Judentums . Juden siedelten sich im Mittelalter vor allem in Städten an, wirkten dort am Leben mit, trieben Handel, kauften Häuser und kamen im Alltag ständig mit Christen in Berührung. Als Kaufleute hielten sie über Kontakte zu den jüdischen Gemeinden rund um das Mittelmeer den Handel mit dem Orient aufrecht. Als Nichtchristen waren sie rechtlos, standen jedoch seit der Zeit der Karolinger oft als Gegenleistung für Steuerzahlungen unter dem besonderen Schutz des Königs (z. B. Judenprivileg ). Bedeutende jüdische Gemeinden gab es in Trier, Mainz, Worms und Speyer. Nach...
-
Kreuzfahrerstaaten, Herrschaftsgebiete, die aus den Kreuzzügen hervorgegangen waren. Die ersten Kreuzfahrer errichteten zwischen 1098 und 1109 an der Küste des Vorderen Orients folgende vier Herrschaften: die Grafschaft Edessa, das Fürstentum Antochia, das Königreich Jerusalem und die Grafschaft Tripolis. In ihnen gründeten sich eigene Herrschaftsdynastien, die ihre Macht mit dem Lehnswesen absicherten. Die Kreuzfahrerstaaten waren von einer außergewöhnlichen ethnischen und konfessionellen Vielfalt geprägt. Dies bestimmte auch die interkulturellen Kontakte und Konflikte.
-
Richard I. Löwenherz, König von England, der von 1157 bis 1199 lebte. Der für damalige Verhältnisse sehr groß gewachsene Mann hielt sich während seiner zehnjährigen Regierungszeit (1189 –1199) nur wenige Monate in England auf, das er nach Belieben ausplünderte. Bevor er am dritten Kreuzzug teilnahm, ließ er von allen Untertanen einen „Kreuzzugszehnten“ eintreiben und versteigerte Staatsämter meistbietend. 1191 eroberte er mit anderen Kreuzfahrern die Hafenstadt Akko, deren Bevölkerung er niedermetzeln ließ. Auf seinem Rückweg aus dem Heiligen Land wurde er bei Wien von Herzog Leopold V. (*1157...