Der Name des schwedischen Chemikers und Erfinders Alfred Nobel wird den meisten von euch bekannt vorkommen. Immerhin war er es, der eine der wichtigsten und bedeutendsten Auszeichnungen ins Leben rief: den Nobelpreis. Als Besitzer von rund 90 Fabriken und Laboren in zahlreichen Ländern und 355 Patenten gehörte Alfred Nobel zu den einflussreichsten Wissenschaftlern unserer Zeit. Im Rahmen seines Geburtstages, der sich in diesem Jahr zum 183. Mal jährt, stellen wir euch Alfred Nobel etwas genauer vor.
Das Leben von Alfred Nobel
Geboren wurde Alfred Nobel am 21. Oktober 1833 in Stockholm und wuchs mit drei Geschwistern in wohlbehüteten Verhältnissen auf. Einen Teil seiner Jugend verbrachte er in St. Petersburg in Russland und erhielt dort privaten Unterricht in Chemie, lernte und beherrschte mehrere Sprachen und begann dann seine Ausbildung als Maschinenbauer. Nach einer Reise nach Paris entschied er sich, dort zu bleiben, und vollendete dort seine Ausbildung. In den Folgejahren arbeitete er als Maschinenbauer, tüftelte jedoch an seinen Chemiestudien weiter.
Er lernte den Entdecker des Nitroglyzerins kennen und beschäftigte sich nach seiner Rückkehr nach Stockholm 1859 mit der Entwicklung von Sprengstoffen. Sein Ziel war gefahrloser mit Nitroglyzerin umzugehen und die Herstellung sicherer zu gestalten. Mit seinen Versuchen entdeckte er dann unter anderem die Methode der sogenannten Initialzündung. Diese Methode ist dafür bekannt einen genauen Sprengzeitpunkt für die Sprengladung zu bestimmen.
Im Zuge einer tragischen Explosion in einer Fabrik im Jahr 1864 stirbt Alfred Nobels jüngerer Bruder. Als ein Jahr später der Wiederaufbau beginnt, entsteht die erste Nitroglyzerinfabrik der Welt, gegründet von Alfred Nobel. Eine weitere Niederlassung fand ihren Platz in der Nähe von Hamburg, genauer gesagt bei Krümmel nahe Geesthacht an der Elbe. Die Expansion seiner Fabriken und Labore begann und 1866 gründete er in den USA die United Staates Blastin Oil Company. Dort vollendete er seine wissenschaftliche Arbeit über die sichere Entwicklung und Herstellung von Dynamit.
1867 experimentierte er, indem er flüssiges Nitroglyzerin in dem festen Stoff Kieselgur aufsaugte, wodurch letztendlich das Dynamit entstand. Die Verwendung von hochexplosivem Nitroglyzerin war zuvor zwar gebräuchlich, doch erwies sich die neue Herstellung des Dynamits als eine sichere Alternative. Im selben Jahr meldete Nobel dafür das Patent an und das Produkt stieß auf großes Interesse in der Industrie. Es wurde vor allem für Bauarbeiten an Straßen und Tunneln eingesetzt. Doch auch für die Kriegsführung war das neue Produkt nicht irrelevant.
Einige Jahre später zog es Alfred Nobel zurück nach Paris und er experimentierte weiter an seinen Erfindungen. 1876 erfand er dann die sogenannte Sprenggelatine, die leistungsfähiger als die übliche Form des Dynamits war. 1891 zog er in die italienische Stadt San Remo, wo er bis zu seinem Tod lebte und arbeitete. Alfred Nobel beschäftige sich bis zu seinem Lebensende mit zahlreichen Experimenten und wissenschaftlichen Arbeiten. Ein Jahr vor seinem Tod verfasste er sein berühmtes und nachhaltiges Testament, um seine forschenden Nachfolger finanziell zu unterstützen. 1896 verstarb Alfred Nobel in San Remo.
Der Nobelpreis
Durch seine Patente und die erfolgreiche Einführung des Dynamits, verfügte Nobel über ein gewisses Vermögen, das ihm ein genussvolles Leben ermöglichte. Da Nobel keine eigene Familie gegründet hatte und somit keine Erben hatte, verfasste er in seinem Testament den Wunsch, mit dem wesentlichen Teil seines Vermögens einen Fonds zu gründen. Diese Stiftung sollte dazu dienen, wissenschaftlich herausragende Arbeiten, Entdeckungen und Erfindungen durch die Zinserträge zu unterstützen und auszuzeichnen.
Am fünften Todestag, 10.12.1901, wurde der nach ihm benannte Preis zum ersten Mal verliehen. Die Auszeichnung richtet sich vor allem auf Leistungen im Gebiet der Physik, Chemie, Medizin, Psychologie und Literatur. Die Nobelpreise werden von unterschiedlichen wissenschaftlichen Institutionen wie zum Beispiel von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften verliehen, unter anderem aber auch vom norwegischen Parlament, das über den Friedensnobelpreis entscheidet. Diese Auszeichnung solle besonders an diejenigen gehen, die sich stark für den Frieden und die Menschenrechte eingesetzt haben, verfügte Alfred Nobel.
Ihm war es bei seiner Stiftung insgesamt sehr wichtig, den Preis jenen zukommen zu lassen, die einen großen, wenn nicht sogar den größten Nutzen für die Menschheit gebracht haben. Außerdem solle nur derjenige den Preis erhalten, der dessen auch würdig sei – die Nationalität dürfe dabei keine Rolle spielen.