Die Romane der englischen Schriftstellerin Jane Austen sind besonders bei jungen Mädchen und Frauen sehr beliebt. Vor allem im letzten Jahrzehnt erfreuten sich die romantischen Werke der schon lange verstorbenen Schriftstellerin großer Beliebtheit und erzielten beachtliche Erfolge; sie gehören längst zu den Klassikern der angelsächsischen Literatur.
Aber wer war Jane Austen und um welche Themen drehen sich ihre Romane eigentlich? Wir stellen euch Jane Austen und ihre wichtigsten Romane vor.
Wer war Jane Austen?
Jane Austen wurde am 16. Dezember 1775 in Steventon bei Hampshire geboren. Sie wuchs in einem gutbürgerlichen, wohlhabenden und gebildeten Elternhaus auf und genoss eine umfassende, aber eher oberflächliche Schulausbildung. Schon früh steckte die junge Jane ihre Nase in die vielen Bücher aus der Bibliothek ihres Vaters. Sie verbesserte ihren Bildungsstand, las immer mehr Literatur und irgendwann war ihr Interesse geweckt, selbst Texte zu schreiben. Ab 1787 entstanden erste, kurze Geschichten von Jane Austen, die in diesem Jahr gerade einmal zwölf Jahre alt war.
Später besuchte sie gerne unterhaltsame Einrichtungen wie Tanzsäle, festliche Veranstaltungen und Theater. Dadurch gewann sie immer weitere Inspiration für ihre Geschichten. Besonders gern widmete sich Jane Austen gesellschaftlichen, romantischen und familiären Dramen und griff häufig auf Geschehnisse und Beziehungsdramen in ihrer Umgebung zurück. Auch wenn sich ihre Romane häufig um Liebe und Heirat drehten, heiratete Jane Austen selbst nie; sie erhielt zwar 1802 einen Antrag, lehnte diesen aber ab.
Nachdem die Familie mehrfach umgezogen war und Jane Austen 1805 ihren Vater verlor, lebte sie zusammen mit ihrer Mutter, ihrer Schwester und ihrem Bruder in Southampton, einige Jahre später dann in Chawton. Dort verbrachte sie ihre restliche Lebenszeit und schrieb und veröffentlichte dort alle ihre Werke. Während ihrer langen Schreibphase reiste Jane Austen viel und hatte somit die Möglichkeit, viele ihrer Verwandten zu besuchen und blieb mit ihnen aber auch per Brief in Kontakt.
Im Laufe der Zeit lebte die Schriftstellerin jedoch immer zurückgezogener in ihrem Landhaus in Chawton und wurde im Alter von 40 Jahren schließlich schwer krank. Sie verstarb kurze Zeit später, am 18. Juli 1817 in Winchester. Posthum wurden kurze Zeit später Werke wie beispielsweise „Mansfield Park“ veröffentlicht, die bereits ausgearbeitet waren.
Werke von Jane Austen
Zu den bekanntesten Werken von Jane Austen gehören „Verstand und Gefühl“ („Sense and Sensibility“), „Stolz und Vorteil“ („Pride and Prejudice“) und „Mansfield Park“.
„Verstand und Gefühl“ entstand zwar schon 1795, wurde jedoch erst 1811 veröffentlicht – und zwar anonym. Der Umschlag des Buchs war lediglich mit der Angabe „By a Lady“ versehen. Diese Vorgehensweise übernahm die erfolgreiche Schriftstellerin auch für ihre Folgewerke. Der Erfolg und die guten Kritiken des Romans waren beachtlich, sodass Jane Austen sogar Einnahmen dadurch verzeichnen konnte: stolze 140 Pfund.
Der Roman „Verstand und Gefühl“ dreht sich um die beiden sehr gegensätzlichen Schwestern Elinor und Marianne Dashwood. Elinor ist ruhig und eher rational orientiert, ihre Schwester Marianne hingegen sehr lebendig und temperamentvoll. Und als gäbe es nicht schon genug Dramen in der Dashwood-Familie, offenbaren sich die unterschiedlichen Charaktere und Eigenschaften von Elinor und Marianne – Elinor verkörpert den Verstand und Marianne das Gefühl – auch in ihren ersten Romanzen und Liebesbeziehungen.
Bei der Veröffentlichung ihres zweiten Romans „Stolz und Vorurteil“, blieb die Schriftstellerin weiterhin anonym, obwohl ihre Identität mittlerweile ein offenes Geheimnis war. In „Stolz und Vorurteil“ schaffte es Jane Austen besonders gut, die englische Gesellschaft und die damals noch vorherrschenden Klassenunterschiede darzustellen und an der einen oder anderen Stelle auf die Schippe zu nehmen. Das Hauptaugenmerk des Romans liegt auf den Protagonisten Elizabeth und Darcy, die sich in einer aufregenden, turbulenten Liebesbeziehung wiederfinden.
„Mansfield Park“ gehört zusammen mit den Romanen „Emma“ und „Persuasion“ zu den späteren Werken von Jane Austen. Spätestens ab „Mansfield Park“ erkennen die Leser die Weiterentwicklung der Hauptfigur zu einer deutlich reiferen und erwachseneren Protagonistin als in den Werken zuvor. Zudem konzentriert sich Jane Austen in ihren Spätwerken verstärkt auf gesellschaftspolitische Themen.
In „Mansfield Park“ geht es um die junge Protagonistin Fanny Price, die als heranwachsendes Mädchen von ihren Eltern zu ihrer Tante nach Mansfield Park geschickt wird und dort versucht, sich in die Familienverhältnisse zu integrieren. Fanny wird jedoch ausgeschlossen und von oben herab behandelt; sie muss lernen, sich dennoch alle feinen Umgangsformen und Gepflogenheiten anzueignen, und wächst zu einer wahren Lady heran. Auch hier entwickelt sich im Laufe des Romans eine Liebesgeschichte, nämlich zwischen Fanny und Edmund.
Bedeutung von Jane Austen heute
Die Werke von Jane Austen erfreuten sich besonders in den letzten Jahren großer Beliebtheit beim weiblichen Publikum. Nicht nur die Bücher selbst sind erfolgreich, auch die entsprechenden Verfilmungen brachten der Schriftstellerin posthum großen Erfolg und erreichten auch ein Publikum, das die Bücher zuvor noch nicht gelesen hatte.
Die erfolgreichen Verfilmungen zeigen, dass die Erzählungen über Liebe, Familie, Heirat und Beziehungsdramen noch immer sehr beliebt und nicht aus der Literatur- und Filmlandschaft wegzudenken sind. Auch wenn Jane Austens Werke gern in die Kategorie der romantischen Liebesgeschichten und -dramen sortiert werden, gehen sie doch weit darüber hinaus.
Jane Austen entwickelte im Laufe ihrer Romane eine überaus scharfsinnige und genaue Beobachtungsgabe und konnte somit umso besser zwischenmenschliche Beziehungen und soziale Konflikte wahrnehmen, beschreiben und in ihre Geschichten einbauen. Auch gesellschaftspolitische und gesellschaftskritische Themen fanden in ihren Werken immer wieder Platz wie zum Beispiel die Arroganz und der Hochmut der damaligen britischen Oberschicht.
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