So helfen dir Karteikarten beim Lernen

Heute stellen wir dir eine sehr weit verbreitete und effektive Lernmethode vor: das Lernen mit Karteikarten. Vielleicht kennst du es auch schon vom Vokabellernen? Dafür ist es nämlich eine sehr beliebte Lerntechnik. Aber Karteikarten können noch viel mehr. In unserem Beitrag erfährst du, wieso Lernen mit Karteikarten so gut ist, wie genau es funktioniert und für welche Fächer oder Themen es sich eignet.

Vorteile beim Lernen mit Karteikarten

  • Flexibel und vielseitig

Karteikarten haben einen großen Vorteil: Sie sind klein und handlich und passen in fast jede Jackentasche. Du kannst bequem lernen, wann und wo du willst. Auf Busfahrten, beim Warten auf deine Freunde oder in der Hängematte im Garten. Da ist ein dickes Buch oder ein schwerer Schnellhefter wesentlich unpraktischer.

Karteikarten sind für viele Fächer und zahlreiche Themen einsetzbar. Egal ob du Formeln lernen musst, die Daten bestimmter Ereignisse oder die Konjugation von Verben. Die Lernmethode mit Karteikarten passt fast immer. Karteikarten sind also echte Allrounder unter den Lernmethoden. Weiter unten in diesem Beitrag gehen wir darauf noch mal genauer ein.

Und das Beste: Du musst kein Profi sein, um mit Karteikarten zu lernen. Diese einfachen Hilfsmittel zum Lernen eignen sich auch für Einsteiger und Schulkinder der unteren Klassen. Aber auch in den höheren Klassen, im Abitur und im Studium sind die Karteikarten sehr hilfreich. Ihre Handhabung ist einfach und die Gestaltung flexibel. Denn genauso universell wie ihr Einsatzbereich sind die Karteikarten selbst. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Farben, liniert, kariert oder blanko. Welche Karteikarten du auswählst, bleibt deinen persönlichen Vorlieben überlassen. Du kannst auch je Fach oder Thema eine Farbe oder Größe nutzen. Probiere aus, was für dich am besten funktioniert.

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  • Lernfortschritt bereits beim Ausarbeiten

Du denkst, um mit Karteikarten zu lernen, muss man erst viel vorbereiten? Das stimmt nicht ganz. Denn bereits das Beschriften ist Teil des Lernens: Wissen bleibt dann besonders gut in deinem Gedächtnis hängen, wenn du es über verschiedene Wahrnehmungskanäle aufnimmst. Es ist also viel effizienter, Informationen nicht nur zu lesen, sondern eben auch selbst zu schreiben. Wenn es sich anbietet, kannst du auch mit Zeichnungen nachhelfen. Diese visuellen Reize helfen dir zusätzlich, dich an das Gelernte zu erinnern. Dazu muss das Bild auch nicht besonders hübsch sein. Vielleicht bleibt eine etwas krakelige Zeichnung einer Zelle auf deiner Karteikarte dir sogar noch viel besser im Gedächtnis als eine wie aus dem Bilderbuch.

Außerdem beschäftigst du dich während des Schreibens intensiv mit dem entsprechenden Thema. Du bekommst einen besseren Überblick und bringst Struktur in den zu lernenden Stoff. Dank dieser Technik vernetzt du Wissen in deinem Gedächtnis und kannst es später leichter abrufen. Gleiches gilt übrigens auch für das Schreiben von Spickzetteln, was wir dir in einem anderen Beitrag schon beschrieben haben.

  • Konzentration aufs Wesentliche

Auf den Karteikarten ist nur begrenzt Platz. Statt die Karte in kleiner Schrift von oben bis unten vollzuschreiben, musst du dich also auf das Wesentliche konzentrieren und mit Stichpunkten arbeiten. Beim Beschriften der Karteikarten lernst du, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen, und sparst Zeit beim Lernen. In der Klassenarbeit hilft dir diese Herangehensweise auch, um an den Kern einer Aufgabe zu gelangen und schnell Antworten zu formulieren.

  • Gute Prüfungsvorbereitung

Du hast die Möglichkeit, die Karteikarten besonders prüfungsnah zu beschriften. Auf die eine Seite kommt eine mögliche Frage, die in der Klassenarbeit drankommen kann. Und auf die andere Seite die entsprechende Antwort in Schlagworten. Mit dieser Methode kannst du dich sowohl selbst abfragen als auch deine Eltern oder Geschwister bitten. Oder ihr fragt euch in einer Lerngruppe oder unter Freundinnen und Freunden gegenseitig ab.

  • Lernen in beide Richtungen

Karteikarten haben keine Schokoladenseite. Du musst nicht immer die gleiche Seite als Ausgangspunkt nehmen, sondern kannst sie immer auch in beide Richtungen nutzen. Anstatt immer nur die deutschen Wörter ins Französische zu übersetzen, dreh deinen Vokabelkartensatz doch mal um und sag die deutsche Übersetzung der französischen Vokabeln auf. Im Alltag wirst du schließlich auch nicht immer nur in eine Richtung übersetzen. Das gilt aber nicht nur für das Lernen von Vokabeln, sondern auch bei allen anderen Inhalten. Durch die Umkehrung trainierst du dein Gehirn und bist auf viele Eventualitäten in der Prüfung vorbereitet.

So lernst du mit Karteikarten

  1. Beschriftung deiner Karteikarten

Wir empfehlen dir, deine Karteikarten per Hand zu beschreiben. Wie wir oben bereits beschrieben haben, aktiviert das Selbstschreiben dein Gehirn zusätzlich und du kannst dir die Inhalte besser merken. Das ist beim Ausdrucken vom PC leider nicht gegeben. Auch wenn das Beschreiben mit der Hand etwas mühseliger ist, es lohnt sich.

Auf die Vorderseite der Karte schreibst du einen Begriff oder eine Frage. Auf die Rückseite kommt die Definition oder Antwort. Am besten schreibst du hier keine ganzen Sätze, sondern notierst nur die wichtigsten Informationen und Daten als Stichpunkte. Auf einer Karteikarte hat man gar nicht so viel Platz, und je mehr du dich auf das Wesentliche konzentrierst, desto besser wird dein Überblick über das Thema.

Mit dieser Methode formulierst du bei jedem Abfragen deine Antwort individuell. Ganz so, wie es in der Prüfung dann auch vorkommt.

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Bei der Beschriftung der Karteikarten kannst du auch mit farbigen Stiften arbeiten. Dazu kannst du den Lernstoff in verschiedene Kategorien einteilen und diesen eine Farbe zuteilen. Als Beispiel: Jahreszahlen werden orange, Personen blau, Formeln lila und Abkürzungen grün. Diese visuelle Unterstützung hilft dir beim Auswendiglernen. Aber Achtung: Wenn deine Karteikarten zu bunt sind, verlierst du leicht den Überblick. Am besten konzentrierst du dich pro Lernthema auf 2 oder 3 Farben.

  1. Das Lernen der Karteikarten

Für das Abfragen der Karteikarten gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Vielleicht hast du ja schon eine Vorliebe. Ansonsten probiere sie doch mal alle aus und entscheide dich dann, welche dir am meisten hilft oder dir am meisten Spaß macht.

  • Allein lernen mit Karteikarten

Wenn du allein lernst, gehst du die Karteikarten nacheinander durch. Lies die Vorderseite und beantworte die Frage mit dem Wissen, das du dazu hast. Dann drehst du die Karte um und kontrollierst deine eigene Antwort. Eine gute Idee dabei ist, die Karten in unterschiedliche Kategorien einzuteilen: „Weiß ich schon“ und „Muss ich noch mal wiederholen“. Nach der Abfrage einer Karte sortierst du sie auf den entsprechenden Stapel oder in das Fach im Karteikasten ein, je nachdem ob du die Antwort schon vollständig wusstest oder noch nicht. Wenn du mit allen Lernkarten durch bist, solltest du den Stapel mit den Karten, die du noch nicht so gut kannst, häufiger wiederholen. Die Karten, die du schon kannst, aber nicht vergessen! Du musst sie auch immer wieder durchgehen, nur halt nicht so oft wie die, mit denen du noch Probleme hast.

Misch auch ab und an die Reihenfolge der Karten. Nicht dass du in der Prüfung auf dem Schlauch stehst, wenn die Fragen in einer anderen Reihenfolge drankommen.

Um mehr Abwechslung in das Lernen mit Karteikarten zu bringen, kannst du auch immer wieder einen Durchgang in anderer Richtung einlegen. Schau dir dazu zuerst die Antwort an und sag dir die Frage dazu vor. Besonders eignet sich das zum Vokabellernen, denn das Übersetzen solltest du in beide Richtungen beherrschen.

  • In der Gruppe lernen

Du möchtest mit deiner Lerngruppe mit Karteikarten lernen? Auch dafür haben wir ein paar Tipps für dich. Entweder teilt ihr euch in Zweierteams auf und fragt euch gegenseitig ab. Dabei könnt ihr genauso vorgehen wie beim Alleinlernen und die Karten in der Häufigkeit variieren, je nachdem ob ihr sie schon könnt oder noch nicht. Es geht aber auch etwas spielerischer: Ein Spielführer fragt die Mitspielenden der Reihe nach mit je einer Karte ab. Die Person mit den meisten richtigen Antworten hat gewonnen und ist in der nächsten Runde Spielführer. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr auch eine Bestenliste führen, in der ihr notiert, wer die meisten Karteikarten richtig beantwortet hat.

Für diese Fächer und Themen eignet sich das Lernen mit Karteikarten

Wie du aus den anderen Absätzen ja schon ablesen kannst, sind Karteikarten eine vielseitige Technik. Wir zeigen dir hier ein paar Anregungen für Mathematik, Deutsch und Englisch. Natürlich kannst du auch in anderen Sprachen, in den Naturwissenschaften und weiteren Fächern mit Karteikarten lernen.

Mathematik:

  • Wichtige Grundbegriffe und Formeln
  • Regeln für das Bruchrechnen
  • Definition von rationalen und irrationalen Zahlen
  • Diagramme
  • Gliederungen

Deutsch:

  • Konjugation von Verben in verschiedenen Zeitformen
  • Beispiele zum Bestimmen von Satzgliedern
  • Kurzzusammenfassungen von Texten, Märchen und Gedichten
  • Schritte für das Verfassen eines Textes oder Gedichtes
  • Schritte für das Interpretieren von Texten und Gedichten
  • Biografien
  • Rechtschreibregeln
  • Fragen und Antwortsätze

Englisch

  • Vokabeln
  • Konjugation von Verben in verschiedenen Zeitformen
  • Unregelmäßige Verben
  • Regeln für die Anwendung von Zeitformen
  • Fragen und Antwortsätze
  • Kurzzusammenfassungen von Texten
  • Definition der Wort- oder Satzarten

Wir hoffen, wir konnten dir mit unserem Beitrag einen Überblick über das Lernen mit Karteikarten geben. Das Multitalent unter den Lernmethoden ist für viele Fächer einsetzbar und sehr einfach in der Handhabung. Mit Karteikarten kannst du sehr flexibel lernen, wo und wie lange du willst, allein oder in einer Gruppe. Haben wir dich inspiriert, es mal für dich auszuprobieren?

Über den Autor

Meine Leidenschaft sind die Zahlen. Als Mathe- und Physiklehrer der 8. bis 10. Klasse versuche ich mein Bestes, den Schülern, die Welt der Zahlen näher zu bringen.

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