Spätestens in der Oberstufe wirst du mit anspruchsvollen Aufgaben wie dem Schreiben einer Hausarbeit konfrontiert. Auch im Studium ist dies ein fester Bestandteil in Kursen und Abschlussprüfungen. Hausarbeiten sind in einem größeren Umfang anzufertigen, meist handelt es sich um mindestens 5, im Studium um mindestens 10 Seiten. Die Bachelorarbeit, die zum Ende des Studiums geschrieben wird, umfasst sogar bis zu 40 Seiten. Hier wird klar, dass eine gute Vorbereitung und eine sinnvolle Struktur Voraussetzung dafür sind, eine Hausarbeit erfolgreich zu meistern.
Doch was ist eigentlich Sinn und Zweck einer Hausarbeit?
Sie gilt als eine Alternative zur Klausur oder Klassenarbeit und Schüler und Studierende beschäftigen sich intensiver mit dem Thema, das Fokus der Hausarbeit ist. Für den Lehrer oder Dozenten ist anhand der Hausarbeit erkennbar, ob Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens und logisches, aufeinander aufbauendes Argumentieren beherrscht werden. Schüler und Studierende bringen ihr gesammeltes Wissen in die Hausarbeit ein und nutzen entsprechendes Fachvokabular und Definitionen. Auch die Form und der Aufbau der Arbeit sind überaus wichtig. Daher solltest du vor der Abgabe immer noch mal jemanden Korrektur lesen lassen. Eine objektive Sicht auf von dir das selbst Geschriebene ist oftmals hilfreich und bringt sogar neue Ideen und Anstöße.
Bevor du dich an deine Hausarbeit setzt und los schreibst, überleg dir, welche Vorbereitungen du noch erledigen musst. Oftmals werden Themen für eine Hausarbeit vom Lehrenden vorgegeben, dennoch müssen sich Schüler und Studierende oft selbst eine Fragestellung überlegen. Dafür kannst du dein Unterrichtsmaterial durchgehen und im Internet recherchieren. Überlege, was dich interessiert und womit du dich in der nächsten Zeit intensiv beschäftigen möchtest. Sobald du der Meinung bist ein passendes Thema gefunden zu haben, stell es deinem Dozenten vor und nimm Tipps und Verbesserungsvorschläge an. Der nächste Schritt ist sich genügend Literatur zu beschaffen – dies kannst du entweder direkt in der Bibliothek oder zu Hause im Internet tun. Viele Bücher oder Artikel gibt es mittlerweile digital und das ist oft kostenfrei. Beliebt und einfach in der Handhabung ist zum Beispiel Google Scholar.
Durchstöbere außerdem dein Material aus dem aktuellen und vergangenen Semester. Manchmal findet man Exzerpte oder Hausaufgaben, die dem Thema ähneln und dir wichtigen Input geben können. Um Zeit zu sparen, ist es an dieser Stelle hilfreich, dein gesamtes Material, inklusive Literatur, zu überfliegen und wichtige Passagen mit Post-its zu markieren. Wenn du mit der Schreibphase startest, weißt du bereits, wo du passende und relevante Informationen findest. Denk außerdem daran, dass du für das Schreiben der Arbeit Ruhe und Zeit brauchst. Überleg dir daher vorab, wo du am besten arbeiten kannst: zu Hause oder in der Bibliothek? Du kannst beides ausprobieren und dich dann für deine optimale Lernvariante entscheiden. Solltest du schon unter Zeitdruck stehen, ist es sinnvoll, einen Zeitplan aufzustellen, damit du dich am Ende nicht verkalkulierst.
Starte in die aktive Schreibphase!
Darunter fällt auch, dass du deine Fragestellung, wenn notwendig, noch mal konkretisierst. Schreib dir die Gliederung der Hausarbeit auf und vergiss die Unterpunkte nicht. Teile deine Arbeit in Einleitung, Hauptteil und Schluss ein und überlege, welche Informationen wohin gehören. Die Einleitung kannst du ideal dafür nutzen, dir Gedanken zu machen, wie deine Arbeit aufgebaut ist, welches Ziel du verfolgst und auf welche Punkte du im Laufe deiner Arbeit eingehen wirst. Nicht vergessen: Die Fragestellung formulieren! Versuche außerdem, Interesse am Thema zu wecken. Du kannst zum Beispiel erläutern, weshalb du dich für dieses Thema entschieden hast.
Spätestens jetzt solltest du deine Literatur und weitere Materialien durcharbeiten, um den Hauptteil der Arbeit mit Leben zu füllen. Im Hauptteil geht es vor allem um eine stringente Argumentation. Achte darauf, den bekannten roten Faden nicht zu verlieren. Es kommt immer gut an, wenn du wichtige und zum Abschnitt passende Passagen oder Definitionen paraphrasierst oder direkt zitierst. Dafür gibt es festgelegte Zitierregeln, die du dir unbedingt anschauen solltest. Hier passieren schnell Fehler, die dich durchaus einen Punkt Abzug kosten können. Zitierregeln sind Hauptbestandteil des wissenschaftlichen Arbeitens und werden teils durch den Lehrenden und Leser überprüft. Daher gilt auch striktes Plagiatsverbot. Kopiere keine Textteile in deinen Text ohne sie deutlich zu zitieren und zu kennzeichnen.
Sollte es beim Hauptteil doch etwas holprig werden, wende dich an deinen Lehrer oder Dozenten. Fragen kannst du mit ihm klären und dich absichern. Wenn du den Hauptteil hinter dir hast, gehst du den Schlussteil deiner Arbeit an. Hier sollte deine anfangs formulierte Frage beantwortet werden. Sollte es keine klare Antwort geben, erkläre genau, weshalb das so ist und welche Gründe dafür verantwortlich sind. Einen weiterführenden Ausblick oder weitere Fragestellungen kannst du für den Leser formulieren. So ergibt sich ein abrundender Schluss für deine Hausarbeit.
Auch wenn du den letzten Satz im Schlussteil geschrieben hast, fertig bist du noch lange nicht. Unverzichtbar sind die Nachbereitung, zu der auf jeden Fall das Literatur- und Abbildungsverzeichnis gehören sowie die Überprüfung von Form und Rechtschreibung der Arbeit. Überprüfe außerdem noch mal deine Zitate und Quellenangaben. Ein bekanntes Programm für die Beschaffung und Verwaltung von Literatur und Quellenangaben ist citavi. Somit sparst du dir die eigenhändige Angabe der Quellen, da das Programm sich diese Informationen selbst aus den von dir hinterlegten Texten zieht und in deinen geschriebenen Text einfügt. Falls du deiner Arbeit noch ein Deckblatt verpassen möchtest, was im Studium übrigens fast immer gewünscht wird, achte darauf, dass es schlicht und einfach gestaltet ist und nur die wichtigsten Informationen zu deiner Schule oder Universität, deinem Thema und zu deiner Person enthält.
Wir wünschen dir viel Erfolg beim Schreiben deiner Hausarbeit! Und vergiss nicht: Auch das muss man erst mal lernen. Bei Fragen wird dir dein Lehrer oder Dozent immer weiterhelfen!