Friedrich Schiller wurde als Johann Christoph Friedrich Schiller am 10. November 1759 in Marbach am Neckar geboren und gehörte seinerzeit und heute noch immer zu den bedeutendsten Lyrikern und Dichtern. Als deutschsprachiger Dramatiker und Lyriker verfasste er viele Theaterstücke, Balladen und Artikel, die bis heute im Deutschunterricht behandelt werden. Wie auch Christoph Martin Wieland, Johann Gottfried Herder und Johann Wolfgang von Goethe zählt Schiller zur Weimarer Klassik. Im Laufe seines Lebens ließ er sich in Weimar nieder und verstarb dort am 9. Mai 1805. Im Rahmen seines Geburtstags, der sich in diesem Jahr zum 256. Mal jährt, stellen wir euch Friedrich von Schiller einmal genauer vor.
Friedrich Schiller: Sein Werdegang 1759 – 1780
Zusammen mit seinen fünf Schwestern wuchs Schiller in eher ärmlichen Verhältnissen in Marbach, Lorch und Ludwigsburg auf. 1766 besuchte Schiller die dort ansässige Lateinschule. Einige Jahre später wurde er auf die Militärschule nahe Stuttgart geschickt und begann dort sein Jurastudium. Obwohl Schiller großes Interesse an Dramatik, Lyrik und Philosophie entwickelte und Theologie studieren wollte, wechselte er 1773 von Jura zu Medizin. Ganze sieben Jahre lang unterlag der junge Dichter, der heimlich verbotene Schriften las, dem Gehorsam, dem Drill und der Ordnung der Karlsschule, wo es weder Urlaub noch freie Stunden zur Erholung gab. Schiller war es leid, sich weiterhin entwürdigen zu lassen, und verkroch sich heimlich mit Werken von Lessing und Shakespeare und begann eigene gesellschaftskritische Schriften zu verfassen. 1777 entstanden die ersten Szenen zum Stück „Die Räuber“, das sich mit dem Freiheitskampf gegen die Tyrannei beschäftigte.
1780 schloss er das Studium ab und war fortan als Regimentsmedicus in Stuttgart tätig. Vielversprechend war diese Aussicht nicht, Schiller war häufig von Geldsorgen geplagt und kam nur schwer über die Runden. Oftmals waren es Geliebte, die den armen Schiller aufnahmen und eine Zeit lang versorgten.
Friedrich Schillers Werke 1780 – 1787
Schiller saß bereits an seinem Werk „Die Räuber“, das später zu den berühmtesten Theaterstücken gehören sollte. Aufgrund seiner rebellischen Schriften wurde Schiller Arrest und Schreibverbot vom Landesherrn erteilt. Frustriert von seiner Situation ergriff Schiller die Flucht nach Mannheim, kurz nachdem er „Die Räuber“ anonym veröffentlichte. In Weimar fand die Flucht ihr Ende und Schiller die Möglichkeit, seine Werke auf eigene Kosten drucken und über einen Buchhändler vertreiben zu lassen. Das Werk gelang in das Mannheimer Hof- und Nationaltheater, in dem es dann 1782 uraufgeführt und ein großer Erfolg wurde.
Ab diesem Zeitpunkt war Schiller jedem Bürger ein Begriff und sie feierten die kritische Botschaft, die das Stück sieben Jahre vor der Französischen Revolution vermittelte: die Ungerechtigkeit des absolutistischen Staates gegenüber seinen Bürgern und den daraus resultierenden Kummer, die Wut und den Hass und den wachsenden Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung der Gesellschaft.
In den Folgejahren arbeitete Schiller weiterhin an seinen Werken, aus denen unter anderem die bekannten Stücke „Kabale und Liebe“ im Jahr 1784 sowie „Don Karlos“ 1787 hervorgingen. Trotz der Erfolge am Theater verbesserte sich Schillers finanzielle Lage nur sehr langsam, eine langfristige Absicherung war nicht absehbar und Schiller verbrachte die Jahre damit, zu schreiben, zu reisen und neue Bekanntschaften zu machen. Dabei traf er auf seine spätere Frau Charlotte von Lengefeld.
Professur und Freundschaft zu Goethe 1789 – 1797
Schiller verfasste weiterhin Theaterstücke und Balladen in Weimar und lernte dort auch Zeitgenossen wie Herder und Wieland kennen, bis er 1789 seine Professur als Historiker in Jena antrat. Die Bürger Jenas waren in Aufruhr versetzt, das kritische Stück „Die Räuber“ hatte Schillers Bekanntheit enorm gesteigert und sorgte für helle Begeisterung. Es war also nicht verwunderlich, dass die Hörsäle aus allen Nähten platzten. Schillers finanzielle Verhältnisse besserten sich, sodass er 1790 Charlotte von Lengefeld heiraten und eine Familie mit ihr gründen konnte. Zwei Jahre später wurde Schiller aufgrund seines einschlägigen Dramas „Die Räuber“ die französische Staatbürgerschaft verliehen.
1794 begann die intensive Freundschaft zwischen Schiller und Goethe, sie ergänzten sich ideal, tauschten ihre Gedanken aus und arbeiteten an gemeinsamen Werken, die den Stil der Weimarer Klassik prägten. Doch bevor es dazu kam, mussten zuerst einige Attitüden abgelegt werden: Goethe empfand den jüngeren Schiller aufgrund seiner wachsenden Bekanntheit als starke Konkurrenz, gleichzeitig erinnerte Schiller ihn an sich selbst in jungen Jahren während des Sturm und Drang. Schiller hingegen beschrieb seinen älteren Kollegen als arrogant und abweisend. Einige Zeit später saßen die Dichter zusammen und lernten einander sehr zu schätzen. Kennzeichnend für ihre innige Freundschaft war ihre gegenseitige Motivation und der tägliche Besuch und Austausch von Ideen, Erfahrungen und Empfindungen. Goethe übte starken Einfluss auf Schiller aus, was sich an seinen zahlreichen Balladen rund um 1797 erkennen lässt.
Schillers letzte Jahre 1798 – 1805
Schiller war bereits in seinen jungen Jahren oft von Krankheit geplagt. Sein geschwächter Zustand, der im Laufe des Alters fortschritt, hinderte ihn jedoch nicht daran, sich weiter der Dichtung zuzuwenden. So gelang es ihm 1799, seine Wallenstein-Trilogie zu vollenden, im selben Jahr wurde sie uraufgeführt. Ende des Jahres ließ er sich in Weimar mit seiner Familie nieder und arbeitet im Weimarer Theater, wo innerhalb der nächsten vier, fünf Jahre die Stücke „Maria Stuart“, „Die Jungfrau von Orleans“, „Die Braut von Messina“ und auch „Wilhelm Tell“ entstanden.
So viel Schiller auch in seinen letzten Lebensjahren schaffte, so war er sein Leben lang körperlich sehr labil. Sein Zustand verschlechterte sich in seinen letzten Lebensjahren, bis er an einer Lungenentzündung am 9. Mai 1805 in Weimar verstarb. Er hinterließ nicht nur seine Familie, sondern auch den guten Freund Goethe, der sehr unter dem Verlust seines talentierten Kollegen litt. Drei Jahre zuvor wurde Schiller für seine bedeutende Arbeit in den Adelsstand erhoben und trug fortan den Namen Friedrich von Schiller.
Auch heute noch werden Schillers Werke im Deutschunterricht behandelt. Fast jeder kennt den Namen des großen deutschen Dichters der Weimarer Klassik. Viele Zitate aus Schillers Werken schmücken bis heute den deutschen Sprachgebrauch, wie zum Beispiel:
„Früh übt sich, was ein Meister werden will.“
(aus “Wilhelm Tell”) – Friedrich Schiller
„Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.“
(aus “Wilhelm Tell”) – Friedrich Schiller
„Was ist der langen Rede kurzer Sinn?“
(heute: Lange Rede, kurzer Sinn.) (aus “Wallenstein”) – Friedrich Schiller