Brechts „Mutter Courage“ wird häufig im Schulunterricht behandelt. Neben dem Theaterstück „Leben des Galilei“ zählt es zu den meistgelesen Werken des Dramatikers. Doch worum geht es genau?
Zusammenfassung in 3 Sätzen:
⟩⟩ EINE MUTTER ZIEHT ALS HÄNDLERIN MIT IHREN DREI KINDERN UMHER.
⟩⟩ ES IST DIE ZEIT DES DREISSIGJÄHRIGEN KRIEGES.
⟩⟩ ALLE IHRE KINDER STERBEN.
Hier die Zusammenfassung von Mutter Courage:
Brecht (geb. 1898 in Augsburg) hat das Drama, bestehend aus zwölf Szenen, sogenannten Bildern, 1939/40 im Exil geschrieben. Die Handlung spielt zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618–48) über mehrere Jahre. Anna Fierling zieht mit einem Planwagen im Tross unterschiedlicher Heere umher. Sie ist eine Händlerin, bei der die Soldaten sich mit allerlei Dingen – von Patronen über Gürtelschnallen bis hin zu Seife – versorgen können. Der Begriff dafür lautet Marketenderin. Courage ist lediglich ein Beiname, den sie sich für eine besonders mutige Aktion bei Riga verdient hat. Sie hat zwei (halb) erwachsene Söhne, Eilif und Schweizerkas, und eine stumme Tochter namens Kattrin.
In der ersten Szene treffen sie auf einen Werber und einen Feldwebel. Der Werber hat es auf Ihre beiden Söhne („stramme Männer“) abgesehen. Mutter Courage verteidigt sie sozusagen bis aufs Messer, das sie zieht, um klarzumachen, dass sie sie nicht in den Krieg ziehen lassen wird. Aber der Feldwebel verwickelt sie in ein Gespräch, indem er Interesse für ihre Waren zeigt. Sie ist in diesem Moment abgelenkt und wittert ein Geschäft, was dem Werber die Möglichkeit gibt, mit ihrem ältesten Sohn, Eilif, von dannen zu ziehen. Eilif ist kühn und tapfer, macht sich gut im Krieg. Die Mutter wird ihn erst zwei Jahre später als Held in Polen wiedersehen.
Weitere drei Jahre vergehen. Inzwischen ist der zweite Sohn, Schweizerkas, Zahlmeister geworden, verwaltet also die Regimentskasse. Als Katholiken das Lager überfallen, möchte Schweizerkas entgegen dem Ratschlag seiner Mutter die Kasse retten, indem er diese versteckt. Er wird gefangen genommen und gesteht unter Folter, die Kasse versteckt zu haben. Mutter Courage verhandelt zu lange um seine Auslösesumme und ihr Sohn wird erschossen.
In einer kurzen Phase des Friedens bricht Eilif bei einem Bauern ein. Er kommt vor ein Gericht, wird wegen Raub und Ermordung einer Bauersfrau zum Tode verurteilt und am Galgen gehängt. Vorher hat er sich vom Feldprediger und dem Koch versprechen lassen, dass sie der Mutter nichts berichten. Von seinem Tod wird seine Mutter demnach nichts erfahren. Sie zieht weiter, in dem Glauben, dass Eilif am Leben sei.
Kattrin, die sich die ganze Zeit nichts sehnlicher wünscht als eine Familie, wird im Laufe der Handlung von Soldaten misshandelt und trägt Spuren von dieser Misshandlung davon, woraufhin ihr die Mutter die Hoffnung auf einen Mann und eine glückliche Familie nimmt. Als der Koch Anna Fierling anbietet, mit ihm zu kommen, um eine Erbschaft anzunehmen und eine Gastwirtschaft in Utrecht zu führen, entscheidet sie sich für ihre Tochter. Der Koch hätte Kattrin nicht dabeihaben wollen. Eines Abends finden Mutter und Tochter Unterschlupf bei einem Bauern. Mutter Courage geht in die Stadt, um Besorgungen zu machen. Als Soldaten nach einem Schleichweg in die Stadt fragen, bekommt Kattrin dies mit, steigt auf das Dach des Hauses und fängt an zu trommeln, um die Stadt vor den angreifenden Soldaten zu warnen. Sie wird vom Dach heruntergeschossen und stirbt.