Selbstbewusstsein stärken – So helfen Sie Ihrem Kind dabei

Freude, Erfolg und Spaß – drei Dinge, die man anderen gerne zum Geburtstag wünscht und die selbstbewusste Menschen oft schon haben. Aber wie wird ein Kind selbstbewusst und wie können Eltern ihr Kind dabei unterstützen? Zwei Fragen, die wir Ihnen hier beantworten und gleichzeitig wertvolle Tipps geben.

Was bedeutet „Selbstbewusstsein“ genau?

Selbstbewusstsein ist ein interessantes Wort, das schon viele Philosophen beschäftigt hat. In unserem Kontext betrachten wir es aber nicht philosophisch, sondern so, wie es im umgangssprachlichen Gebrauch verwendet wird.

Selbstbewusstsein wird im Allgemeinen als Synonym zu Selbstwert verwendet. Das bedeutet eine Person besitzt ein positives Selbstwertgefühl, wenn sie als selbstbewusst beschrieben wird. Diese Personen sind sich oft ihrer Stärken, aber auch Schwächen bewusst, können gut auf Andere zugehen, sind offen und kontaktfreudig.

Das klingt ja eigentlich ganz einfach und das ist es auch – mit einigen kleinen Tricks wird Ihr Kind ein selbstbewusster und starker Mensch, der das Leben erfolgreich meistert.

Wie kann ich das Selbstbewusstsein meines Kindes stärken?

Lob
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1. Erfolgserlebnisse hervorheben

Wer kennt das nicht:  Man hat eine Aufgabe bewältigt und ist danach stolz und fühlt sich gut  etwas geschafft zu haben. Erfolgserlebnisse sind ein positives Feedback für unser Selbstwertgefühl. So erfahren wir, was wir gut können oder welche Stärken wir haben – das gilt auch für Kinder.

Wenn Sie also Wissen, welche Stärken Ihr Kind hat, können Sie es dementsprechend fördern. So geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, Erfolgserlebnisse zu sammeln und Selbstbewusstsein aufzubauen. Machen Sie Ihrem Kind auch bewusst, wenn es etwas Tolles geschafft hat. Oft merken Kinder gar nicht, dass sie gerade etwas gut gemacht haben.

2. Zuhören

Es klingt trivial, aber wenn Sie Ihrem Kind bewusst aktiv und zugewandt zuhören, wird es sich automatisch angenommen und verstanden fühlen. Das stärkt wiederum das Selbstwertgefühl Ihres Kindes. Denn nur, wer beachtet und wahrgenommen wird, kann auch ein positives Selbstbild entwickeln. Lassen Sie Ihr Kind ausreden, stellen Sie Rückfragen und sorgen Sie für neue Denkanstöße. Ein Austausch auf Augenhöhe lässt Ihr Kind wachsen und es fühlt sich respektiert und ernst genommen.

Stellen Sie sich vor, Ihr Partner würde Ihnen nie vernünftig zuhören – langfristig würde Sie das frustrieren und das Verhalten würde sich sicher nicht positiv auf Ihre Beziehung auswirken.

3. Einbeziehen

In der Familie leben, in der Schulklasse sein oder Teil einer Mannschaft sein – das alles sind einzelne Gemeinschaften. In einer Gemeinschaft kann Verantwortung übernommen werden und etwas für die Gruppe getan werden. Merken Kinder, dass sie in dieser Gemeinschaft ein wichtiger Bestandteil sind, entwickelt sich auch das Selbstbewusstsein positiv. Motivieren Sie also Ihr Kind dazu, sich aktiv einzubringen und für andere etwas Gutes zu tun.

Dies können Sie tun, in dem Sie Ihr Kind beim Kochen oder in andere Arbeiten Zuhause einbeziehen. Oder motivieren Sie es dazu, in der Schulklasse oder beim Sport Verantwortung für gewisse Aufgaben zu übernehmen.

4. Misserfolge erleben

Nicht nur Erfolge stärken ein Kind und sein Selbstbewusstsein, sondern auch Misserfolge sind wichtig für die Entwicklung eines positiven Selbstwertgefühls. Die Welt ist eben nicht immer nur Sonnenschein und jeder Mensch erlebt Rückschläge – das müssen auch Kinder lernen. Dabei ist es wichtig, dass Sie Ihrem Kind immer den Rücken stärken und es dabei unterstützen, mit diesem Misserfolg umzugehen. Weiß Ihr Kind, dass Sie immer Ansprechpartner sind, wird es auch schneller über Misserfolge hinwegkommen und wieder positiv neuen Herausforderungen entgegensehen können. Klappt etwas mal nicht, ist das immer auch eine Chance daraus zu lernen und sich weiterzuentwickeln.

5. Richtig loben

Positives Feedback erfährt Ihr Kind auch über Lob, jedoch sollte dabei beachtet werden richtig zu loben. Zu häufiges und übertriebenes loben kann ein Kind nur noch danach streben lassen. Dabei geht es nicht darum Lob von jemanden einzusammeln, sondern sich über seinen Erflog zu freuen. Selbstbewusstsein bedeutet auch nicht immer die Bestätigung von anderen zu brauchen.

Vorbild
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6. Richtig kritisieren

Genau wie richtiges Lob ist es aber mindestens genauso wichtig, richtig zu kritisieren. Kritik sollte dabei positiv in Wünschen formuliert werden. Also nicht nur aufzählen, was falsch war, sondern was Sie sich von Ihrem Kind gewünscht hätten. Wichtig hierbei: Respektieren Sie auch die Meinung Ihres Kindes und hören Sie sich seinen Standpunkt und seine Beweggründe an.

7. Vorleben, was Ihr Kind lernen soll

Sehr wichtig bei der Stärkung des Selbstbewusstseins Ihres Kindes ist es, dass Sie als positives Vorbild vorangehen. Kinder sind sehr sensitiv und spüren jede Unsicherheit bei Ihnen. Gehen Sie jedoch selbstbewusst mit den Höhen und Tiefen im Alltag um, überträgt sich das automatisch auch auf Ihr Kind.

Welche Auswirkungen hat ein gestärktes Selbstbewusstsein?

Eine positive Selbstwahrnehmung kann sich auf das ganze Leben auswirken: Nicht nur, dass selbstbewusste Menschen oft erfolgreicher sind, sie sind auch glücklicher. Zusätzlich hilft ein gesundes Selbstbewusstsein Ihrem Kind dabei, so manchen Verführungen standzuhalten. Dann fällt es leichter, etwa bewusst mit Gruppenzwang umzugehen, in Gruppen zu kommunizieren und eigene Wünsche zu kommunizieren. Das sind wichtige Faktoren bei der Entwicklung ihrer emotionalen Intelligenz und unterstützt Ihr Kind auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Gleichzeitig probieren selbstbewusste Kinder häufiger neue Dinge aus und sind so oft kreativer.

Denken Sie also immer daran: Das Selbstbewusstsein Ihres Kindes zu stärken wird ihm in allen Lebenslagen helfen und ist vielleicht eines der wichtigsten Dinge, das Sie Ihrem Kind im Leben mitgeben können.