„Mein Kind schreibt unleserlich“ – so verbessert Ihr Kind die Handschrift

Eine unleserliche Handschrift ist in den ersten Schuljahren eigentlich noch kein großes Problem. Lehrer sehen in der Grundschule noch über die eingeschränkte Lesbarkeit der Schrift hinweg. Doch spätestens ab der 5. Klasse kann das unleserliche Gekritzel von Schreibschrift oder Druckschrift schlechtere Noten nach sich ziehen.

Damit Ihr Kind schnell seine Handschrift verbessert, um nicht mit unnötig schlechten Noten bestraft zu werden, haben wir für Sie die besten Tipps für eine rasche und effektive Verbesserung der Handschrift zusammengestellt.

Was sind die Ursachen der unleserlichen Handschrift?

Bevor Sie mit Ihrem Kind mit den gemeinsamen Übungen beginnen, sollten Sie zunächst herausfinden, wo die Unfähigkeit, leserlich zu schreiben, überhaupt Ihren Ursprung hat. Sie können sich folgende Fragen stellen, um das Problem der unleserlichen Handschrift aufzudecken:

1. Sind Buchstaben der Groß- und Kleinschreibung leicht voneinander zu unterscheiden?

2. Nutzt Ihr Kind die vorgegebenen Linien korrekt?

3. Sind die Übergänge zwischen Buchstaben und Wörtern klar voneinander getrennt oder überschneiden sie sich?

4. Gibt es einige Buchstaben, die weniger lesbar sind als andere?

5. Streicht und überschreibt Ihr Kind nach begangenen Rechtschreibfehlern viele Wörter und Buchstaben?

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Um der unleserlichen Handschrift an den Kragen zu gehen, sollten Sie gemeinsame Übungseinheiten festlegen

Regelmäßige gemeinsame Übungseinheiten sind das A und O auf dem Weg zur Verbesserung der Handschrift. Fangen Sie damit also gleich an und vereinbaren Sie mit Ihrem Schulkind feste Übungszeiten in der Woche. Fragen Sie auch Ihr Kind, wie die Übungseinheit Spaß machen könnte.

Vielleicht ist die Überwindung nicht so groß, wenn Ihr Kind Texte und Passagen aus den Lieblingsbüchern oder Lieblings-Blogs abschreiben kann. Achten Sie dabei genau auf die oben aufgeführten Punkte, um effektiver auf diese Schwächen einzugehen, insbesondere auf Groß- und Kleinschreibung, einzelne Buchstaben wie u und v sowie klare Linienführung. So verbessern Sie auch gleich neben der Handschrift die Rechtschreibung Ihres Kindes.

Nach und nach können Sie nun folgende Übungen integrieren, mit denen die Handschrift garantiert verbessert wird und Sie in wenigen Wochen deutliche Fortschritte erkennen.

Übung 1: Langsames Schreiben für eine leserliche Handschrift

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Wenn Sie merken, dass Ihr Kind wegen zu hastigem Schreiben eine unleserliche Schrift fabriziert, dann entschleunigen Sie diese Hast. Bringen Sie Ihrem Kind bei, kleine Pausen nach Buchstaben und Wörtern einzubauen und ganz ruhig zu atmen. Dadurch wird der Fokus auf jeden einzelnen Buchstaben gelegt und Ihr Kind schreibt bewusster und dadurch genauer.

Übung 2: Die Stifthaltung kann wahre Wunder bewirken

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Vielen Kindern ist gar nicht bewusst, dass sie sich in den ersten Jahren des Schreibens eine unvorteilhafte Stifthaltung angeeignet haben. Doch kann diese Fehlhaltung glücklicherweise mit etwas Übung behoben werden. Achten Sie darauf, dass der Stift locker in der Hand liegt, die Handkante soll auf dem Tisch aufliegen. Zeigefinger und Daumen führen dabei den Stift, wobei der Stift locker auf dem Mittelfinger aufliegt.

Manche Kinder haben es sich auch angewöhnt, mit dem Mittelfinger und Daumen den Stift zu führen. Auch das ist kein Problem, solange eine lockere Stifthaltung eingehalten wird. Dann liegt der Stift – statt auf dem Mittelfinger – locker auf dem ersten Glied des Ringfingers. Ihr Kind sollte nicht mit dem Stift auf das Papier drücken, sondern weich über das Papier fahren.

Übung 3: Differenzierte Groß- und Kleinschreibung trainieren

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Für diese Übung ist es sehr hilfreich, kariertes oder liniertes Papier zu verwenden. Legen Sie mit Ihrem Kind für verschiedene Buchstaben unterschiedliche Größen fest. Falls Sie das Linienpapier verwenden, steht beispielsweise der Buchstaben A zwischen der ersten und der dritten Linie. Das kleine a steht dagegen zwischen der zweiten und dritten Linie. So gehen Sie alle Buchstaben mit Ihrem Kind durch und können eine rasche Verbesserung beobachten.

Übung 4: Schwache Buchstaben gezielt üben

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Sollte Ihr Kind besondere Probleme mit einzelnen Buchstaben oder auch Buchstabenkombinationen haben, üben Sie diese gezielt durch häufige Wiederholung. Benutzen Sie das Linienpapier und fangen Sie mit Ihrem Kind am Anfang der Zeile mit einem der schwachen Buchstaben an. Bis zum Ende der Zeile wird nun in gleichbleibender Größe nur dieser einzelne Buchstabe wiederholt. Bei Buchstabenkombinationen oder Wörtern gehen Sie genauso vor.

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Bonus-Übung: Mit Motivation zur besseren Handschrift

Ohne die richtige Motivation wird Ihr Kind nur schleppend Verbesserungen erzielen. Geben Sie ihm die nötige Zuwendung. Loben Sie ihr Kind großzügig bei Fortschritten. Dabei können Sie alte Hefte zur Hand nehmen und Ihrem Kind die von damals zu heute verbesserte Handschrift aufzeigen. Besprechen Sie auch, welche Vorteile es hat, eine leserliche Handschrift zu haben. Ihr Kind soll einen Sinn darin sehen, seine unleserliche Handschrift zu verbessern.

Lassen Sie uns gern Ihre Ideen für eine weitere Verbesserung der Handschrift wissen. Dann können wir diesen Artikel noch erweitern. Wir freuen uns auf Ihr Feedback. Viel Spaß bei den Übungen!