Studie zur Digitalisierung des Lernens

Studie zur Digitalisierung des Lernens

Das wünschen sich Schüler, Eltern und Lehrer

An diesem Thema kam in den letzten Wochen kaum jemand vorbei: die Digitalisierung der Bildung. Während sich Bund und Länder in der Diskussion um den Digitalpakt mittlerweile geeinigt haben, blieb ein Aspekt in der Debatte weitgehend außen vor: Welchen Blick haben eigentlich diejenigen auf das Thema, die unmittelbar betroffen sind? Um das herauszufinden, haben wir gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut YouGov 1.111 Schüler, Eltern und Lehrer nach ihren Einstellungen, Nutzungsgewohnheiten und Bedürfnissen rund um die „Digitalisierung des Lernens“ befragt.

Vier von fünf Befragten begrüßen Digitalisierung des Lernens

Das zentrale Ergebnis: Eine überwältigende Mehrheit der Befragten steht der Digitalisierung des Lernens äußerst positiv gegenüber. Lehrer stimmen der Aussage, dass die Digitalisierung große Chancen für ein erfolgreiches und nachhaltiges Lernen bietet, mit 87 Prozent besonders häufig zu, doch auch Schüler (80 Prozent) und Eltern (78 Prozent) sind mit deutlicher Mehrheit dieser Ansicht.

Als größte Pluspunkte betrachten die Befragten die Vielfalt digital aufbereiteter Lerninhalte (61 Prozent) und die Vorbereitung auf eine zunehmend digitalisierte Arbeitswelt (58 Prozent). Aber auch die Möglichkeit eines zeit- und ortsunabhängigen Zugriffs auf Lerninhalte (56 Prozent) wird von der Mehrheit als großer Vorteil betrachtet. Die häufig geäußerte Sorge, dass Tablets und Co vom Lernen ablenken, wird dagegen nur von einer Minderheit der Lehrer und Eltern geteilt.

Schüler wünschen sich Tablets und Smartphones zum Lernen

Apropos Tablets & Co: Auch wenn Schüler größtenteils angeben, elektronische Gerät bereits beim Lernen zu Hause (91 Prozent) oder in der Schule (62 Prozent) zu nutzen, besteht ein großer Bedarf an der Ausstattung mit Hardware: Etwa zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten wünschen sich von Schulen die Bereitstellung elektronischer Geräte für Hausaufgaben und zum Lernen im Unterricht. Dem stimmen Eltern mit 66 Prozent am häufigsten zu, gefolgt von Schülern (63 Prozent) und Lehrern (60 Prozent). Dabei stehen vor allem Tablets hoch im Kurs: Für 55 Prozent der Befragten steht fest, dass Schüler diese häufiger zum Lernen nutzen sollten, gefolgt von Notebooks (48 Prozent) und Desktop-PCs (39 Prozent). Während Lehrer (24 Prozent) und Eltern (21 Prozent) dem Smartphone als Lern-Device weit skeptischer gegenüberstehen, landet es in der Wunschliste der Schüler mit 52 Prozent auf Platz zwei.

Digitale Aufbereitung und Onlineverfügbarkeit von Lehrmaterial gewünscht

Eine große Mehrheit aller Befragten (81 Prozent) wünscht sich zudem eine Aufbereitung der Lehrmaterialien mit aktuellen, digitalen Technologien (z.B. interaktive Übungen, audiovisuelle Inhalte). Während sich vier von fünf Schülern (78 Prozent) und Eltern (79 Prozent) dafür aussprechen, wünschen sich dies sogar neun von zehn Lehrern (91 Prozent). Weiterhin sähen es 80 Prozent der Befragten gerne, dass Lehrmaterial zur Vor- und Nachbereitung des Schulstoffes online zur Verfügung gestellt wird. Während Lehrer dies mit 83 Prozent am häufigsten grundsätzlich befürworten, stellen die Schüler mit 47 Prozent die größte Gruppe derjenigen, die sich dies „voll und ganz“ wünschen.

Für ein Pflichtfach Medienkompetenz, in dem Schüler den sicheren Umgang mit elektronischen Geräten, aber auch mit Social Media und persönlichen Daten lernen, sprechen sich 78 Prozent aus, wobei Lehrer solch ein Fach mit 84 Prozent am meisten begrüßen, vor Eltern mit 81 Prozent und Schülern, die sich selbst mit einer Zustimmungsrate von 72 Prozent in Sachen Medienkompetenz offenbar etwas sicherer fühlen.

Diverse Baustellen bei der Digitalisierung von Schulen

Doch neben dieser positiven Grundhaltung zeigt die Untersuchung auch, dass vor allem hinsichtlich der Digitalisierung von Schulen noch einiges zu tun ist: Mit einer Durchschnittsnote von 3,4 auf der Schulnotenskala stellen die Befragten dem Digitalisierungsgrad ihrer Schule oder der Schule des eigenen Kindes ein eher unbefriedigendes Zeugnis aus. Dabei sind Lehrer (3,6) und Schüler (3,5) tendenziell etwas kritischer als Eltern. Jeder vierte Befragte bewertet den Digitalisierungsgrad gar mit mangelhaft (18 Prozent) oder ungenügend (6 Prozent).


Den größten Handlungsbedarf sehen die Befragten in der Ausstattung mit Hardware (66 Prozent), der Lehrerfortbildung (63 Prozent) und der digitalen Infrastruktur wie etwa WLAN oder Breitbandinternetanschluss (59 Prozent).

Auch der Informationsfluss rund um das Thema ist verbesserungswürdig. Nur eine Minderheit von 46 Prozent fühlt sich hinsichtlich der öffentlichen Diskussion um die Digitalisierung der Schulen gut informiert. Vor allem Schüler (41 Prozent) und Eltern (45 Prozent) haben Informationsdefizite, während sich Lehrer mehrheitlich (58 Prozent) informiert fühlen. 64 Prozent der Befragten würden sich gerne mehr in die Diskussion einbringen beziehungsweise darin mehr Gehör finden.

Hinweise zur Studie

Hinweise zur Studie

Die Studie wurde zwischen dem 22. Januar und dem 2. Februar 2019 vom Marktforschungsinstitut YouGov in Auftrag von Duden Learnattack durchgeführt. Bei der Befragung handelt es sich um eine nicht-repräsentative Zielgruppenbefragung von insgesamt 1.111 Schüler und Schülerinnen, Lehrer und Lehrerinnen und Eltern von Schulkindern in Deutschland.

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