In der Wahrscheinlichkeitsrechnung ein Zufallsexperiment mit nur zwei möglichen Ausgängen, z. B. der Wurf einer (unendlich dünnen) Münze oder das Funktionieren oder Nichtfunktionieren eines elektronischen Geräts. Meist gilt eines der beiden Ergebnisse als wünschenswerter (z. B. „Funktionieren“ oder „Gewinnen“), die entsprechende Wahrscheinlichkeit nennt man dann die Erfolgs- oder Trefferwahrscheinlichkeit p. Der andere Ausgang hat dann die Gegenwahrscheinlichkeit 1 – p.
Wird ein Bernoulli-Experiment n-mal unter identischen Bedingungen wiederholt, spricht man von einer Bernoulli-Kette.
Die Bezeichnung geht auf die schweizerische Mathematiker-Familie Bernoulli zurück, insbesondere Jakob Bernoulli (1655–1705), der die Stochastik mitbegründete. Allerdings werden die Ausdrücke „Bernoulli-Experiment“ und „Bernoulli-Kette“ so erst seit dem 20. Jahrhundert benutzt.