Andere Bezeichnungen: Lautmalerei, Onomatopöie, Onomatopoese (sprich: …po-ese), Onomatopoesie (sprich: …po-esie)
Über das Wort „Onomatopoiie“
Genus, Betonung: die Onomatopoiie
Plural: die Onomatopoiien (sprich: …poi-i-en)
Abkürzung: —
Herkunft: von griechisch onomatopoiíā Namensschöpfung (von ónoma Name, Benennung + poieîn machen, schaffen)
Definition
„Onomatopoiie“ ist die Nachahmung von Schallereignissen (= Klängen, Geräuschen, unverständlichen Sprachäußerungen) oder Bewegungen mit sprachlichen Mitteln. Die Onomatopoiie ist manchmal als Stilmittel gebraucht.
Verwendungsweisen und Beispiele
Es gibt drei Verwendungsweisen der Onomatopoiie:
(1) als Stilmittel: Der Klang schon vorhandener Wörter wird in einem Satz benutzt, um Schälle nachzuahmen; z.B.:
÷ Quamvīs sint sub aquā, sub aquā maledīcere temptant. (Hexameter)
Obwohl sie unter Wasser sind, versuchen sie, unter Wasser zu schmähen.
(Das qua – qua – qua ahmt die in Frösche verwandelten lykischen
Bauern nach. Ovid: Metamorphosen 6:376)
(2) zur Bildung von Interjektionen; z.B.:
÷ At tuba terribilī sonitū taratantara dīxit. (Hexameter)
Aber mit schrecklichem Ton sprach „tätärätä“ die Trompete.
(Zugleich eine Alliteration. Ennius: Annalen 2:35)
(3) zur Bildung von Nomen oder Verben; z.B.:
÷ susurrāre surren, summen, säuseln, flüstern
÷ tonāre donnern
÷ barbarus (aus griechisch bárbaros) Barbar, Nichtgrieche, Nichtrömer
(„barbar“ ahmt das unverständliche „Gebrabbel“ der Fremdsprachler nach.)
Vergleiche im Deutschen:
÷ Kuckuck
÷ platschen, platzen
÷ zittern (aus „tittitt“, Nachahmung der schnellen ruckartigen Hin- und Herbewegung)
÷ Hokuspokus (Zauberformel, die eine Verwandlung, ein Erscheinen oder Verschwinden bewirken soll; Verballhornung eines den Hörern unverständlichen lateinischen Spruchs, wahrscheinlich: Hoc est corpus (meus) Dies ist (mein) Leib, womit der Priester die Hostie in den Leib Christi verwandelt.)