In der Optik versteht man unter Polarisation (von lat. polaris „Polarstern“) die Ausrichtung der elektrischen und magnetischen Feldstärke eines Lichtstrahls bzw. einer elektromagnetischen Welle in einer Vorzugsrichtung. Man spricht auch von polarisiertem Licht bzw. von einer polarisierten Welle.
Schwingt der elektrische Feldstärkevektor ständig in einer Ebene, spricht man von linearer Polarisation bzw. von linear polarisiertem Licht (Abb.). Dabei stehen der elektrische und der magnetische Feldstärkevektor senkrecht zueinander und beide jeweils senkrecht zur Ausbreitungsrichtung. Die Ebene, in der der elektrische Feldstärkevektor schwingt, nennt man die Schwingungsebene, die zu ihr senkrechte Ebene, in der sich der magnetische Feldstärkevektor befindet, heißt Polarisationsebene. Beschreibt die Spitze des Feldstärkevektors in einer zur Ausbreitungsrichtung senkrechten Ebene einen Kreis, spricht man von zirkularer Polarisation, beschreibt sie in dieser Ebene eine Ellipse, spricht man von elliptischer Polarisation.
Ein optisches Bauteil, mit dem von Licht polarisieren kann, nennt man Polarisator. Benutzt man dasselbe Bauteil, um die Polarisationsrichtung von bereits polarisiertem Licht zu überprüfen, nennt man es Analysator. Eine Anordnung von Polarisator und Analysator, deren jeweilige Vorzugsrichtung aufeinander senkrecht stehen, kann keine Lichtstrahl passieren, es sei denn, es befindet sich eine optisch aktive Substanz zwischen ihnen. Dies ist das Funktionsprinzip von Flüssigkristalldisplays (LCDs), bei denen die optisch aktive Substanz elektronisch manipuliert werden kann.