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Über das Wort „Metonymie“

Genus, Betonung:  die Metonymie
Plural:  die Metonymien
Abkürzung:  —
Herkunft:  von griechisch metōnymíā Umbenennung 

 

Definition

Eine „Metonymie“ liegt vor, wenn der eigentlich gemeinte Begriff durch einen anderen ersetzt ist, der dem gemeinten charakteristischerweise zugeordnet ist. Die Metonymie ist oft, aber nicht immer, als Stilmittel gebraucht. Von dem Begriff, der den anderen ersetzt, sagt man, er sei „metonymisch gebraucht“.

 

Verwendungsweisen und Beispiele

Es gibt drei Verwendungsweisen der Metonymie:

(1)  als Stilmittel:  Der metonymische Gebrauch des Wortes ist eine Idee des Autors oder anderen Autoren nachgeahmt.

(2)  zur Bedeutungserweiterung:  Wenn der metonymische Gebrauch eines Wortes zur Gewohnheit der Sprachgemeinschaft wird, erfährt das Wort eine Bedeutungserweiterung; die neue Bedeutung gehört dann fest zum Sprachsystem.
÷ ferrum stringere
   das Eisen (= das Schwert) ziehen
   („Schwert“ ist zu einer zusätzlichen Bedeutung des Wortes
   ferrum Eisen geworden.)
÷ domitant in pulvere currūs
   die Wagen siegen im Staub (= auf der Rennbahn)
   (pulvis Staub wurde gewohnheitsmäßig für Rennbahn,
   Kampfplatz, Schauplatz
gebraucht.)

(3)  als Gebrauchsregel:  Wird die gleiche Art von metonymischem Gebrauch gewohnheitsmäßig bei allen Wörtern gebraucht, die in einer bestimmten Hinsicht miteinander sinnverwandt sind, wird die Metonymie zur grammatischen Regel (semantische Derivation). Z.B.:
÷ legere Homērum
   den Homer (= die Bücher Homers) lesen
   (Gebrauchsregel: Autorennamen können für ihre Werke
   gebraucht werden.)
÷ Mārtem accendere
   den Mars (= Krieg, Kampf) entfachen
   (Gebrauchsregel: Götternamen können für die Gegenstände
   ihres Zuständigkeitsbereichs gebraucht werden.)