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Weltwirtschaft, alle weltweiten (globalen) und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Staaten der Erde, die vor allem auf dem Außenhandel, der Bewegung von Kapital und Arbeitskräften zwischen Volkswirtschaften beruhen.

Zunächst ist Weltwirtschaft mit der Entwicklung des Welthandels verknüpft. Der Prozesse der internationalen Arbeitsteilung verstärkt sich und bezieht sich auf den zunehmenden Austausch von Gütern und Dienstleistungen, Kapital für Zwecke der Investitionen und der Geldanlage auf Finanzmärkten sowie technischem Wissen. Gefördert wurde die wirtschaftliche Globalisierung durch den Abbau von Zöllen und anderen Handelshemmnissen sowie die Liberalisierung der Finanzmärkte.

Allerdings verstärkten sich auch die Ungleichgewichte zwischen verschiedenen Staatengruppen. In Weltwirtschaft und Welthandel dominieren die westlichen Industrieländer, auf die etwa die Hälfte des Welthandels entfällt. Regionale Wirtschaftsgemeinschaften wie die Europäische Union, die Nordamerikanische Freihandelszone wollen die Weltmarktanteile der westlichen Industrieländer sichern, während solche Gemeinschaften von Entwicklungsländern in Lateinamerika, Afrika und Asien die Position ihrer Länder verbessern wollen.

Stark aufgeholt in der Weltwirtschaft haben die Schwellenländer. Ehemalige Ostblockstaaten sind inzwischen Mitglieder der Europäischen Union oder befinden sich weiter in einem Umstrukturierungsprozess (Transformationsländer). Wegen ihre Größe spielen Länder wie Indien und besonders China eine Sonderrolle. China ist inzwischen nach den USA die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Erde.

Organisationen der Weltwirtschaft

Wichtige internationale Organisationen der Weltwirtschaft sind z. B. der Internationale Währungsfonds (IWF bzw. International Monetary Fund, Abkürzung IMF) besonders für die Bereiche Finanzmärkte und Währungspolitik, die Welthandelsorganisation (World Trade Organization, Abkürzung WTO) für den Welthandel, die Weltbank (International Bank for Reconstruction and Development, Abkürzung IBRD) für die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung besonders in Entwicklungsländern durch Entwicklungshilfe. Hinzu kommt für die westlichen Industriestaaten die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organization für Economic Co-operation and Development, Abkürzung OECD), der inzwischen auch Schwellenländer angehören und die auch die öffentliche Entwicklungshilfe der Industriestaaten koordiniert. Eine besondere Rolle spielt die Organisation Erdöl exportierender Staaten (Organization oft he Petroleum Exporting Countries, Abkürzung OPEC).

Daneben gibt es auch politische Gremien für den weltwirtschaftlichen Dialog. Dazu zählt vor allem der Weltwirtschaftsgipfel, die Zusammenkunft der sieben wichtigsten westlichen Industrieländer USA, Deutschland, Japan, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada, auch G-7-Staaten genannt. Entwicklungsländer haben sich zur Gruppe der 77 zusammengefunden, um ihre wirtschaftlichen Interessen besser vertreten zu können. Hinzu kamen die BRICS-Staaten als Zusammenkunft wichtiger aufstrebender Länder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Der besseren Zusammenarbeit zwischen Industrie- und Entwicklungsländern insbesondere bei Weltwirtschaftskrisen und Finanzkrisen dienen die G-20-Staaten als Forum der G-7-Staaten, der BRICS-Staaten, weiterer Industrie- und Schwellenländer sowie wichtiger internationaler Wirtschaftsorganisationen.


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