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Proskription, Verfahren zur Vernichtung des politischen Gegners im Römischen Reich. Dabei wurden politische Gegner namentlich erfasst und auf eine öffentliche Liste gesetzt. Diese Personen verloren ihr Vermögen, wurden für vogelfrei erklärt und durften von jedermann umgebracht werden. Ihre Nachkommen wurden von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen.

Die Proskription entwickelte sich aus Gegensätzen zwischen Popularen und Optimaten, die in blutigen Auseinandersetzungen und der Ermordung des Volkstribuns Tiberius Sempronius Gracchus (*163/162 v. Chr., † 133 v. Chr.) 133 v. Chr. mündeten. Im Bürgerkrieg wurde 123/122 v. Chr. auch sein Bruder Gaius Sempronius Gracchus (*154/153 v. Chr., †121 v. Chr.) ermordet (Gracchen).

Konsul Sulla überschritt 88 v. Chr. mit seinen Soldaten nach erfolgreichem Bundesgenossenkrieg gegen die Italiker die geheiligte Stadtgrenze, an der eigentlich jeder Amtsträger seine militärische Befehlsgewalt abgeben muss, und nahm gewaltsam Rom ein. Nach seinem Einzug in Rom ließ er 82 v. Chr. zahlreiche politische und persönliche Gegner mittels Proskription töten. Es sollen mindestens 40 Senatoren und 150 Patrizier umgebracht worden sein.

Auch das zweite Triumvirat (ab 43 v. Chr.) nutzte das Instrument der Proskription im Bürgerkrieg gegen die Mörder Caesars. Wenigstens 200 Senatoren, unter ihnen der römische Staatsmann und Philosoph Cicero (*106,†43 v. Chr.) und 2.000 Patrizier, wurden ermordet.


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