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Geboren in Athen um 496 v.Chr., gestorben in Athen um 406 v.Chr.:
Der griechische Tragödiendichter stammte aus einer wohlhabenden Familie; er bekleidete hohe Ämter. 468 v.Chr. wurde er zum literarischen Rivalen des um 30 Jahre älteren Aischylos. Die Athener verehrten Sophokles nach seinem Tod als Held.

Weiterentwickler der Tragödie

Sophokles führte wichtige Neuerungen im Drama ein: Die Zahl der Schauspieler wurde von zwei auf drei, die Zahl der Chormitglieder von zwölf auf fünfzehn erhöht, wodurch eine größere Dramatik und eine komplexere Handlung erreicht wurden. Gleichzeitig stellte er den Menschen als Individuum in den Mittelpunkt der Handlung. Das Tragische tritt bei ihm als Schicksal in Erscheinung, das nicht Strafe für begangene Schuld, sondern Zeichen der furchtbaren Macht der Götter ist und gegen das sich der Mensch vergeblich aufzulehnen sucht.
Von seinen 123 Dramen sind nur sieben Tragödien und ein Satyrspiel erhalten. Drei seiner Tragödien befassen sich mit Stoffen aus der Ödipus-Sage: König Ödipus (vor 425 v.Chr.), Ödipus auf Kolonos (aufgeführt 401 v.Chr.) und Antigone (vielleicht 442 v.Chr.).
Durch alle Werke des Dichters zieht sich als ethisches Postulat die Aufforderung zur Besonnenheit, zum Maßhalten. Sobald der Mensch seinen Leidenschaften nachgibt, setzt er sich in Widerspruch zur göttlichen Weltordnung und führt seinen eigenen Untergang herbei.

Nachwirkung

Seit dem 16.Jh. forderten die tragischen Schicksale seiner Figuren und besonders seiner großen Frauengestalten immer wieder zu neuen Bearbeitungen heraus, im 20.Jh. u.a. von Jean Anouilh, Bertolt Brecht, Eugene O'Neill, Hugo von Hofmannsthal  (u.a. Libretti für Richard Strauss) und Jean Cocteau.


Schlagworte

  • #Antike
  • #Drama
  • #Tragödie