Lesen – Lernwege
Lesen – Klassenarbeiten
Wie kann man Latein lesen üben?
Wenn du in Latein lesen lernen möchtest, solltest du dir zunächst einen Text vornehmen, der mit Längen und Kürzen versehen ist. Ein Strich über einem Vokal zeigt an, dass er lang gesprochen wird. Für den Anfang hilft es, wenn du aufmerksam mitverfolgst, wie dein Lehrer oder deine Lehrerin laut vorliest, was lang oder kurz gesprochen und betont wird. Eine weitere Hilfe kann es sein, Texte mit Audiodateien zum Anhören zu nutzen oder in einen Podcast auf Latein hineinzuhören.
Was die Betonung im Satz betrifft, kannst du dich am Deutschen orientieren: Gegen Satzende geht die Stimme nach unten, außer wenn es eine Frage ist. Betone Befehle nachdrücklich und versuche, den Textinhalt mit der Stimme zu untermalen (z. B. Lachen, Angst, Zögern). Mache wie auch in anderen Sprachen durch Sprechpausen deutlich, wann ein neuer Satzteil beginnt.
Wie ist die Aussprache in Latein?
Für Leseaufgaben in Latein ist es wichtig, einige Ausspracheregeln zu den Buchstaben zu kennen. Beispielsweise wurde der Buchstabe v wie das w im englischen Wort wing ausgesprochen. Es gibt verschiedene Vorstellungen und bis heute Debatten darüber, wie Latein gesprochen wurde, z. B. wie der Diphthong ae gesprochen wurde: „puellai“ oder „puellä“.
Alle Vokale und damit auch die Silben eines Wortes haben eine bestimmte Länge oder Kürze. Man bezeichnet das als Quantität einer Silbe. Eine Länge wird in deinem Buch vielleicht mit einem Strich über dem Vokal angegeben. Manche Kasusendungen haben bestimmte Längen. Wenn du sie erkennst, weißt du sofort, um welchen Kasus es sich handelt. Beispielsweise wird die Endung -is nur im im Genitiv Singular der konsonantischen Deklination kurz gesprochen. Wird die Endung -is aber lang gesprochen, muss es der Dativ oder Ablativ Plural der o-/a-Deklination sein.
Viele nützliche Hinweise und Übungen dazu findest du im Lernweg Aussprache.
Wie betont man Wörter im Lateinischen?
Ein weiterer wichtiger Punkt für das Lesenlernen in Latein ist die Betonung. Das kennzeichnet man meist mit einem schrägen Strich über einem Vokal. In der Regel gilt:
- Besteht ein Wort aus zwei Silben, so wird die erste Silbe betont: béllum.
- Besteht ein Wort aus drei oder mehr Silben, wird es auf der vorletzten Silbe betont, wenn diese lang ist (z. B. Románi), oder auf der drittletzten, wenn die vorletzte Silbe kurz ist (pópulus).
Weitere Beispiele und Erklärungen bietet dir der Lernweg Betonung.
Wieso ist es nützlich, die lateinische Aussprache zu kennen?
Die lateinische Aussprache zu kennen, kann dir bei Klassenarbeiten helfen. Denn in aller Regel wird der Text einmal laut vorgelesen, bevor du ihn übersetzen sollst. An der Aussprache kannst du Verschiedenes erkennen, z. B., welcher Kasus vorliegt oder zu welcher Deklination ein Nomen gehört. Oftmals lassen sich so auch Kongruenzen feststellen, also, ob Wörter zusammengehören. Achte bei dem Vortrag deiner Lehrerin oder deines Lehrers auch darauf, ob sie in einem Satz Sprechpausen einlegt: Diese Pausen sind ein Hinweis darauf, dass ein Einschub vorliegt – oftmals eine satzwertige Konstruktion, wie ein AcI oder ein PC.