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Abitur 2017 – Wie du eine Erörterung schreibst

Abitur 2016 - Die Erörterung

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Das Deutsch-Abi steht vor der Tür und du steckst in den letzten Vorbereitungen? In der Prüfung kann dir auch die Erörterung begegnen. Hier unterscheidest du zwischen einer freien und einer textgebundenen Erörterung. Bei der ersten bekommst du häufig ein Zitat oder eine Frage und sollst nun in einer freien Erörterung Stellung dazu beziehen.

Die andere Form ist die textgebundene Erörterung. Hier analysierst du zuerst einen fiktionalen Text oder einen Sachtext und schreibst dann eine Erörterung zu der im Text aufgestellten Argumentation. Da diese Form viel häufiger im Abi vorkommt als die freie Erörterung, stellen wir dir diese Textsorte vor und zeigen dir, wie du dich optimal darauf vorbereiten kannst. So erlebst du bei deiner Deutsch-Prüfung garantiert keine bösen Überraschungen.

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Bereite deine Erörterung vor

1) Erfasse die Aufgabenstellung
Es gibt zwei typische Aufgabenstellungen, je nachdem ob du einen Sachtext oder einen fiktionalen Text vor der Nase hast:

  • „Erörtern Sie die typische Problematik …“ ? Ganz klar, hierbei handelt es sich um einen Sachtext, dessen Kernaussagen du herausarbeiten sollst.
  • „Untersuchen Sie die Rolle der Person … Erörtern Sie, inwieweit die Rolle exemplarisch …“ ? Und hierbei sollst du dich garantiert auf einen literarischen Text beziehen. Besonders beliebt ist es bei solchen Aufgabenstellungen, Figuren aus Dramen in Bezug zu ihrem literaturgeschichtlichen Kontext zu setzen.

Schau dir noch einmal die typischen Operatoren an, damit du genau weißt, was du tun musst. Dein Text ändert sich, je nachdem ob du begründen oder diskutieren sollst.

2) Bereite den Text vor
Hierbei geht es darum, den Text zu verstehen. Dafür schlägst du unbekannte Wörter nach, unterteilst deinen Text in Sinnabschnitte und notierst dir schon mal Kernargumente und Hauptthesen. Anschließend solltest du einmal das Kernproblem präzise formulieren, um zu wissen, was du genau erörtern sollst. Du kannst auch schon deinen ersten Eindruck notieren.

Führe die Textanalyse durch

1) Bestimme die Textsorte und die Kommunikationssituation
Bei der Funktion eines Textes unterscheidest du zwischen:

  • informierender Funktion
  • argumentierender Funktion
  • appellativer Funktion

Wenn du die Funktion eines Textes bestimmt hast, dann schaust du dir die Kommunikationssituation an. Hier solltest du folgende Punkte beachten:

  • Welchen Zweck oder welche Absicht verfolgt der Verfasser? Steht es ausdrücklich im Text oder musst du zwischen den Zeilen lesen?
  • Wendet sich der Verfasser an eine konkrete Leserschaft?
  • Appelliert er an den Verstand, das Gefühl oder die Moral?

2) Analysiere Thema, Inhalt und Kernaussage
Hierbei legst du dich zunächst auf ein Thema oder ein zentrales Problem fest. Anschließend gehst du den Text abschnittsweise durch und schreibst eine kurze Inhaltsangabe. Und zum Schluss formulierst du die Kernaussage in einem Satz. All das fließt schlussendlich in deinen finalen Text ein – je mehr Arbeit du hier investierst, desto einfacher fällt dir dann das Schreiben.

3) Ermittle die Argumentationsstruktur
Nun ermittelst du die Argumentationsstruktur. Schau dir an, welche These der Autor aufstellt, welche Argumente und Gegenargumente er wählt und wie er diese anhand von Beispielen belegt.

4) Beschreibe die sprachlich-stilistische Gestaltung
Das kennst du garantiert aus dem Bereich der Gedichtanalyse: Am Schluss deiner Textanalyse betrachtest du die sprachlichen Besonderheiten des Textes. Achte dabei auf

So erörterst du richtig

1) Bilde dir eine Meinung
Der Name ist Programm: Wie stehst du zu der Problematik oder Fragestellung deines Ausgangstextes? Was sich einfach anhört, ist es nicht. Denke beim Bilden deiner Meinung schon daran, wie du sie begründen willst. Die schönste Meinung nützt dir nichts, wenn du keine überzeugenden Argumente findest.

2) Setze dich kritisch mit dem Text auseinander
Um gut erörtern zu können, musst du dich kritisch mit dem Text auseinandersetzen: Welche Thesen und Argumente sind für dich überzeugend, welche nicht? Gibt es Schwächen in der Argumentationsstruktur oder werden wichtige Aspekte vielleicht gar nicht angesprochen?

3) Verfolge eine Erörterungsstrategie
Nach dieser ganzen Vorarbeit entscheidest du dich jetzt für eine Argumentationsstrategie. Hier hast du drei Möglichkeiten:

  • Du widersprichst dem Verfasser vollständig. Dann formulierst du Gegenthesen und belegst diese.
  • Du widersprichst dem Verfasser teilweise. Das ist der häufigste Fall bei einer Texterörterung. Hier entkräftest du die Thesen, mit denen du nicht übereinstimmst, und stärkst die, die du teilst.
  • Deine Ansichten stimmen mit denen des Verfassers überein. Du ergänzt die Position des Verfassers durch weitere Argumente und entkräftest mögliche Gegenargumente.

Gliedere und verfasse deine Erörterung

1) Einleitung
Eine Einleitung nennt immer die Grundinformationen eines Textes, wie zum Beispiel Titel, Autor und Erscheinungsdatum. In die Einleitung einer Texterörterung gehört zudem noch das Kernthema bzw. die Problemfrage.

2) Hauptteil
In deinem Hauptteil beginnst du mit der Analyse des Textes, der dir vorliegt. Du legst die Argumentationsstruktur da und analysierst die sprachliche Gestaltung. Anschließend beginnst du mit deiner Erörterung. Denke an die Erörterungsstrategie, die du dir überlegt hast, und lasse deine gesamten Vorüberlegungen in deine Erörterung einfließen.

3) Schluss
Fast geschafft! Nun fasst du die Abwägung der Argumente zusammen und bewertest die Überzeugungskraft des Textes. Abschließend formulierst du dann noch einen Ausblick oder einen Appell, indem du auf weitere Aspekte, mögliche Folgen oder einen übergreifenden Zusammenhang verweist. Und dann gibst du deinen Text ab!

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