Duden Learnattack Schüler-Journal

In 3 Sätzen: Zusammenfassung von „Die Leiden des jungen Werther“

©iStockphoto.com/sergiosvision

Wie jeden Freitag stellen wir dir an dieser Stelle ein bedeutendes Werk der Weltliteratur vor. Diese Woche: Die Leiden des jungen Werther von Johann Wolfgang von Goethe. Der Werther war für Goethe ein großer Erfolg, ein Bestseller sozusagen, der ihn in ganz Europa bekannt machte. Als Briefroman verfasst zählt der Werther zur literarischen Strömung des Sturm und Drang. Es wird immer wieder behauptet, dass es nach der Veröffentlichung des Werthers zu einer Reihe von Selbstmorden kam. Die jungen Leute sollen sich sogar so gekleidet haben wie der Protagonist – mit blauem Rock, gelber Hose und gelber Weste. In der Forschung ist diese These jedoch ziemlich umstritten.

Aber worum geht es eigentlich?

Zusammenfassung in 3 Sätzen:

⟩⟩ WERTHER LIEBT LOTTE.
⟩⟩ LOTTE KANN SICH NICHT ENTSCHEIDEN.
⟩⟩ WERTHER ERSCHIESST SICH.

 

 Hier die Zusammenfassung von Die Leiden des jungen Werther:

Der Roman ist in zwei Teile („Bücher“) geteilt. Im ersten Teil kommt Werther, ein Sohn aus gutem Hause, neu in eine kleine Stadt, die nicht näher benannt wird. Es ist Mai 1771. Werther hat ein Rechtspraktikum absolviert, soll sich um eine Erbschaftsangelegenheit kümmern, die seine Mutter betrifft, und sucht einen Neuanfang. Da er sich um sein Auskommen keine Gedanken machen muss, hat er viel Zeit, um in den Tag hinein zu leben oder in der Natur zu verbringen. Lieber noch als die Stadt mag er den kleinen Nachbarort Wahlheim. Dort sitzt er am liebsten unter einer Linde, zeichnet ein bisschen oder liest.
Eines Abends veranstaltet die Jugend der Stadt einen Ball, zu dem auch Werther geht. Auf dem Weg dorthin hält die Kutsche vor dem Haus eines verwitweten Amtmannes, um eine junge Frau abzuholen. Werther geht hinein und sieht Charlotte (kurz Lotte), die älteste Tochter des Amtmannes, umringt von ihren jüngeren Geschwistern, wie sie ihnen von einem Brot abschneidet. Werther ist ganz entzückt von dieser Szene. Anschließend gehen Lotte und Werther zusammen auf den Ball. Sie verstehen sich auf Anhieb sehr gut, tanzen und verbringen den Abend miteinander. Von einer Dame wird Lotte an Albert erinnert. Doch wer ist Albert? Albert ist ein junger Mann, mit dem Lotte „so gut als verlobt“ ist, gesteht sie. In dem Moment zieht ein Gewitter auf, Werther und Lotte schauen sich an und beiden fällt dasselbe Gedicht von Klopstock ein. Werther schließt daraus, dass die beiden seelenverwandt sein müssen.

Johann Wolfgang von Goethe – (©) iStock

In der Folge verbringt Werther viel Zeit mit Lotte und ist sehr häufig bei ihr. Eines Tages kommt Albert von einer Geschäftsreise zurück und die beiden lernen sich kennen. Zwischen Albert und Werther entspinnt sich eine Diskussion über Selbsttötung und die Natur des Menschen, anhand derer man den unterschiedlichen Charakter der beiden erkennt. Werther hatte sich zuvor im Spaß eine Pistole Alberts an die Stirn gehalten.
Auf einem Spaziergang zu dritt (Lotte, Albert und Werther) fällt Werther zu Lottes Füßen und versichert, dass sie sich hier (im Leben) und dort (im Jenseits) wiedersehen werden.

2. Teil:
Werther hat die Stadt verlassen und arbeitet an einem Fürstenhof für einen Gesandten. Er lernt einen Grafen kennen und eine andere junge Frau, das Fräulein B., das auch ganz charmant ist und ein wenig an Lotte erinnert. Es gibt allerdings einen Verdruss: Der Graf hat eingeladen und Werther wird aus einer Gesellschaft von Adligen hinausgebeten, weil er ein Bürgerlicher ist. Er ist erschüttert. Außerdem haben Lotte und Albert inzwischen geheiratet, ohne ihn einzuladen oder zu benachrichtigen. Er kündigt am Hofe und lässt sich eine Zeit lang unentschlossen umhertreiben. Er besucht Lotte wieder, die jetzt verheiratet ist, und beginnt erneut Zeit mit ihr zu verbringen. So viel, dass die Leute im Ort schon anfangen zu reden. In einer Szene liest er ihr vor, beide werden von ihren Gefühlen überwältigt und es kommt zum ersten und einzigen Kuss zwischen den beiden. Lotte reißt sich los, schließt sich im Nachbarzimmer ein und bittet Werther, bis Weihnachten nicht wiederzukommen. Werther ist verstört, irrt noch ein bisschen umher und schießt sich mit einer von Albert geliehenen Pistole am Abend des 23. Dezember 1772 in Kopf. Er stirbt allerdings nicht sofort, sondern wird am folgenden Morgen von seinem Bediensteten gefunden. Albert kommt noch einmal vorbei und Werther erliegt am 24. seiner schweren Verletzung. Er wird auf dem Friedhof beerdigt. Ein Geistlicher ist nicht dabei.

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