Wasserstoff – Lexikoneinträge
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[zu griech. ammoniakon »Salz aus der Ammonsoase«]: Basische, stechend riechende, gasförmige Verbindung, die bei -33 °C siedet. Flüssiges Ammoniak ähnelt in seinen physikalischen und chemischen Eigenschaften stark dem Wasser : Es ist über Wasserstoffbrücken assoziiert, ist aufgrund seiner Polarität ein recht gutes Salzlösungsmittel und zeigt Autoprotolyse ( Säuren und Basen ): \(\ce {NH_3 + NH_3} \rightarrow \ce {NH_4^+ + NH_2^-}\) Ammoniak ist in Wasser sehr gut löslich; es bildet eine basisch reagierende Lösung , die Ammoniakwasser genannt wird. Die Wasserlöslichkeit von Ammoniak ist auf die...
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(Faulgas): Das bei der bakteriellen Zersetzung bestimmter organischer Stoffe (Dung, Jauche usw.) entstehende Gas. Es besteht vorwiegend aus Methan (50–75 %) und Kohlenstoffdioxid (25–50 %), daneben enthält es Wasserstoff , Schwefelwasserstoff u. a. Es ist als Heizgas geeignet.
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[Abk. von griech. hydrogenium »Wasserbildner«]: Zeichen für Wasserstoff .
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Bedeutendstes Verfahren zur Herstellung von Ammoniak , das von F. Haber und C. Bosch entwickelt wurde und seit 1913 großtechnisch eingesetzt wird. Es beruht auf der Synthese des Ammoniaks durch Vereinigung der Elemente Stickstoff , N 2 , und Wasserstoff , H 2 , in einer stark exothermen Reaktion: N 2 + 3 H 2 ⇌ 2 NH 3 ; Δ H = -92,28 kJ Die Ammoniaksynthese ist eine Gleichgewichtsreaktion . Da sie exotherm ist und unter Volumenabnahme erfolgt (auf der rechten Seite ist die Anzahl der Gasmoleküle kleiner als auf der linken Seite), begünstigen nach dem Le-Chatelier-Braun-Prinzip hoher Druck und...
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Einführung von Wasserstoff in eine chemische Verbindung, im Allgemeinen durch Addition, z. B. Anlagerung von Wasserstoff an ungesättigte Kohlenwasserstoffe ( Alkene , Alkine ), Aldehyde, Ketone u. a. In der Regel wird die Hydrierung bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck unter Einsatz von Katalysatoren (meist Übergangsmetalle wie Platin , Nickel oder Kupfer ) durchgeführt.
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Gemisch aus gasförmigem Wasserstoff und Sauerstoff , das bei 500–600 °C mit lautem Knall explodiert . Am heftigsten verläuft die Knallgasexplosion, wenn ein Gemisch aus zwei Teilen Wasserstoff und einem Teil Sauerstoff entzündet wird.
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Methode zur Überprüfung der Sauerstofffreiheit von mit Wasserstoffgas gefüllten Gefäßen oder Apparaturen. Gemische von Wasserstoff und Sauerstoff explodieren nur innerhalb bestimmter Explosionsgrenzen. Für die Knallgasprobe fängt man in einem Reagenzglas Gas aus der Apparatur auf und entzündet es, indem man die Öffnung des Glases an eine Flamme hält. Besteht das Gas nur aus Wasserstoff, so brennt es ruhig und fast geräuschlos ab. Enthält es dagegen genügend Sauerstoff, so ist bei der explosionsartigen Verbrennung ein pfeifendes Geräusch zu hören.
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Abk. KW: Sammelname für organische Verbindungen, die nur aus Kohlenstoff und Wasserstoff bestehen. Es handelt sich dabei um verzweigte oder unverzweigte Ketten- oder Ringstrukturen, deren Grundgerüst nur durch C-C-Bindungen zustande kommt. Zur Verdeutlichung des Kohlenstoffgerüsts werden die Wasserstoffatome in der Strukturformel eines Kohlenwasserstoffmoleküls entweder ganz weggelassen oder nur durch freie Valenzstriche angedeutet. Kohlenwasserstoffe zeigen aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten der Bindungsknüpfung verschiedene Formen von Isomerie. Je nach Anordnung der Kohlenstoffatome...
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Chemische Elemente , die nicht die charakteristischen Eigenschaften der Metalle aufweisen und insbesondere den elektrischen Strom nicht leiten. Die Nichtmetalle treten ausschließlich in den Hauptgruppen des Periodensystems der Elemente auf. Zu ihnen zählen neben dem Wasserstoff die Elemente Kohlenstoff , Stickstoff , Phosphor , Sauerstoff , Schwefel , die Halogene und die Edelgase . Einige Nichtmetalle existieren auch in Modifikationen mit metallischem Charakter. So weist z. B. der schwarze Phosphor metallische Eigenschaften auf.
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D 2 O: Wasser , bei dem die Moleküle statt des gewöhnlichen Wasserstoffs mit der Massenzahl 1 den schweren Wasserstoff ( Deuterium , chemisches Symbol D oder 2 H) enthalten, dessen Massenzahl 2 beträgt. Physikalisch unterscheidet sich schweres Wasser von normalem Wasser, H 2 O, erheblich. Unter Normalbedingungen erstarrt es bei 3,82 °C und siedet bei 101,42 °C. Seine größte Dichte (1,107 g/cm³) erreicht es bei 11,6 °C. Schweres Wasser wird durch Elektrolyse aus natürlichem Wasser gewonnen; es reichert sich bis über 98 % im Rückstand an. Verwendet wird schweres Wasser vorwiegend als Moderator...
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[zu griech. tritos »Dritter«]: Überschwerer Wasserstoff , chemisches Symbol 3 H oder T, Isotop des Wasserstoffs mit der Massenzahl 3. Im Gegensatz zu dem aus nur einem Proton bestehenden Atomkern des gewöhnlichen Wasserstoffs (Massenzahl 1) besteht der Tritiumkern (Triton) aus einem Proton und zwei Neutronen . Das Tritium ist radioaktiv und zerfällt mit einer Halbwertszeit von 12,3 Jahren unter Aussendung von Betastrahlen in das Heliumisotop 3 He. Da es in der Natur insbesondere durch die Höhenstrahlung ständig nachgebildet wird, ist die Häufigkeit seines Vorkommens konstant; sie beträgt etwa...
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Chemisches Element der I. Hauptgruppe, Zeichen H (zu griech.-lat. hydrogenium), OZ 1, mittlere relative Atommasse 1,01, Mischelement. Es gibt drei natürliche Isotope , »gewöhnlicher Wasserstoff«, \(\ce{^1_1H}\) , Deuterium , \(\ce{^2_1H}\) bzw. \(\ce{^2_1D}\) ; Tritium , \(\ce{^3_1H}\) bzw. \(\ce{^3_1T}\) ; bei Beschleunigerexperimenten wurden auch \(\ce{^4H}\) bis \(\ce{^7H}\) erzeugt. Physikalische Eigenschaften : Farb-, geruchs- und geschmackloses Gas aus zweiatomigen Molekülen (H 2 ); Dichte 0,09 g/l, Fp. -259,34 °C, Sp. -252,87 °C. In Wasser ist Wasserstoff nur sehr wenig löslich (100...