Völkerwanderung – Lernwege
Völkerwanderung – Lexikoneinträge
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Goten , ostgermanischer Volksstamm, der sich zu Zeiten der Völkerwanderung im 3. Jahrhundert auf dem Gebiet des Römischen Reiches in Südosteuropa ausbreitete. Ende des 3. Jahrhunderts entstanden die Reiche der Ostgoten und der Westgoten. Westgotisches Reich Die Westgoten unter ihrem Heerführer Alarich (*um 370, †410) eroberten und plünderten 410 Rom. Sie zogen danach nach Spanien ab, wo sie 418 das Westgotische Reich begründen. Dieses Reich hatte seine größte Ausdehnung Mitte des 6. Jahrhunderts, als es die Südhälfte des heutigen Frankreich sowie das heutige Spanien und Portugal umfasste. Da...
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Hunnen, mongolisches Reitervolk, das im 4. Jahrhundert nach Westeuropa vordrang und dadurch mit zur Völkerwanderung beitrug. Der Hunnenführer Attila (†453) konnte 451 auf dem Gebiet des heutigen Frankreichs von einer Koalition aus Westgoten und Römern geschlagen werden (Schlacht auf den Katalaunischen Feldern in der Champagne). Danach verlor das Hunnenreich, das sich von Südrussland bis an Rhein und Donau erstreckte, an Macht und Größe.
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König, nach dem Kaiser der Träger höchster staatlicher Gewalt oder der höchste Repräsentant in der Monarchie. Das Königtum gab es zu allen Zeiten (z.B. im antiken Sparta und im vorrepublikanischen Rom). Königtum im Mittelalter Das mittelalterliche Königtum bei den Germanen entstand in der Zeit der Völkerwanderung , als sich die Führungsrolle der Heerführer verfestigte. Zunächst wurde der König von einer adligen Führungsschicht gewählt (im Deutschen Reich bis in die Neuzeit), auch wenn die Wahl oft nur eine Bestätigung der Nachfolge in der jeweiligen Königsfamilie war. Nach germanischen...
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Mittelalter, die Epoche, die auf die Antike folgt und der Neuzeit vorangeht. Man geht davon aus, dass es in Europa ca. 500 n. Chr. bzw. dem Ende der Völkerwanderung begann und um 1500 endete. Ursprünglich nannten Gelehrte diese Zeit abschätzig Mittelalter, weil sie in der Mitte zwischen der von ihnen geschätzten Antike und ihrer eigenen Gegenwart lag, die sie für fortschrittlich und besser hielten. Vor 1000 Jahren hätten sich die Menschen jedoch gewundert, wenn man ihnen gesagt hätte, dass sie im Mittelalter lebten, denn sie fühlten sich nicht in der Mitte der Zeiten. Oft wird zwischen...
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Nibelungenlied, mittelalterliches Heldengedicht, das um 1200 ein unbekannter süddeutscher Dichter aufschrieb und in singbaren vierzeiligen Strophen gedichtet wurde. Ein Teil des Lieds reicht bis in die Zeit der Völkerwanderung zurück und thematisiert die Vernichtung des Burgundenreichs am Rhein durch die Hunnen 436/437. Das Epos gibt einen Einblick in das ritterliche Leben, vor allem in das Denken und Fühlen im Mittelalter .
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Völkerwanderung, im 18. Jahrhundert geprägte Bezeichnung für die Vorstellung einer katastrophalen Barbareninvasion auf dem Boden des zerfallenden Römischen Reichs . Ursachen Als eigentliche Ursachen für die Völkerwanderung vom 3. bis zum 6. Jahrhundert sind jedoch Klimaschwankungen, Landnot und Ernährungsprobleme, gewaltsame Verdrängung durch kriegerische Nachbarvölker sowie Nachrichten über günstige Lebensbedingungen im Römischen Reich anzusehen. Innere Probleme und die militärische Sicherung der 15.000 km langen Grenzen des Weltreichs, die sich auf drei Erdteilen erstreckten, erschwerten die...
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Weströmisches Reich, nach dem Tod von Kaiser Theodosius I., dem Großen (*347, †395, Kaiser seit 379) im Jahr 395 entstandener Teil des Römischen Reichs mit der Hauptstadt Ravenna (Italien). Das Weströmische Reich konnte dem Ansturm der Stämme, die durch die Völkerwanderung in Bewegung geraten waren, nicht mehr standhalten. Auf seinem Territorium entstanden viele Reiche. Diese bestanden zwar oft nur für kurze Zeit, ihre Existenz führte jedoch dazu, dass das Weströmische Reichsgebiet immer weiter zusammenschrumpfte. Das Weströmische Reich endete, nachdem 476 der letzte weströmische Kaiser...