Trümmerliteratur – Lexikoneinträge
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Geboren in Hamburg am 20.5.1921, gestorben in Basel am 20.11.1947: Borchert, gelernter Buchhändler und Schauspieler, wurde 1941 während seines ersten Engagements eingezogen und als Soldat zweimal wegen staatsfeindlicher Äußerungen zu Gefängnisstrafen verurteilt. Bei der anschließenden "Bewährung" an der Ostfront erkrankte er schwer und wurde 1943 aus Russland nach Hause geschickt, wo er nach Kriegsende in französische Gefangenschaft geriet. Er konnte zwar fliehen, allerdings brach Ende 1945 erneut seine Lebererkrankung aus, sodass er zwei Jahre später verstarb. Den Tod vor Augen Borchert, der...
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Geboren in Lebus (Brandenburg) am 1.2.1907, gestorben am 20.12.1972 in Salzburg (Österreich): Eich studierte Jura und Sinologie in Berlin und Paris und arbeitete seit 1932 als freier Autor. Während der Zeit des Nationalsozialismus betätigte er sich vor allem als Rundfunkautor. Eich war seit 1953 mit Ilse Aichinger verheiratet. Er war der erste Preisträger der Gruppe 47 und erhielt u.a. 1952 den renommierten Hörspielpreis der Kriegsblinden. Von besonderer Bedeutung sind einige nach 1945 entstandene Gedichte, die dem sog. literarischen Kahlschlag zugerechnet werden. Vor allem Latrine und...
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Historische Zusammenhänge Prägende Merkmale für die Zeit unmittelbar nach dem Krieg waren insbesondere die wirtschaftliche und politische Situation des Neuanfangs und die materiellen Schwierigkeiten: Viele Druckereien waren ausgebombt, das Papier war knapp und wurde kontingentiert, die Besatzungsmächte hatten ein Zensurrecht. Die Reaktionen auf die schrecklichen Nachrichten von Völkermord und NS-Vernichtungslagern sowie das Bekanntwerden der Bilanzen des Elends (Tote, Kriegsversehrte, Vertriebene, Evakuierte) waren vielfältig: Fassungslosigkeit über das Ausmaß des NS-Terrors und Einsicht in...