Reichspräsident – Lernwege
Reichspräsident – Lexikoneinträge
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Ebert, Friedrich, Politiker der Sozialdemokratie und erster Reichspräsident der Weimarer Republik . Er lebte von 1871 bis 1925. Politischer Aufstieg Ebert stammte aus einer Handwerkerfamilie. Nach der Volksschule schloss er eine Sattlerlehre an. 1889 trat er den Sozialdemokraten bei. Den begabten Redner und glänzenden Organisator betraute die Partei bald mit verschiedenen Aufgaben: 1912 wurde er Abgeordneter des Reichstags; nach dem Tod August Bebels (*1840, †1913) Vorsitzender der SPD neben Hugo Haase (*1863, †1919). Nach dessen Parteiausschluss, da Haase 1917 die Unabhängigen...
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Hindenburg, Paul von, Generalfeldmarschall (seit 1914) und Reichspräsident der Weimarer Republik (seit 1925). Er lebte von 1847 bis 1934. Der Militär Nach der Teilnahme an den Kriegen von 1866 und 1870/71 stieg Hindenburg zum kommandierenden General auf. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er Oberbefehlshaber an der Ostfront gewann er als Kriegsheld wegen der Siege Deutschlands gegen Russland große Volkstümlichkeit. Als Chef des Generalstabs des Feldheeres übte Hindenburg seit 1916 zusammen mit General Erich Ludendorff (*1865, †1937) maßgebenden Einfluss auf die politischen Entscheidungen...
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Notverordnung, in Artikel 48 der Weimarer Reichsverfassung vorgesehene Regelung, nach der der Reichspräsident , um die öffentliche Sicherheit und Ordnung wiederherzustellen, das ordentliche Gesetzgebungsverfahren durch das Parlament fast vollständig verdrängen und die Grundrechte vorübergehend außer Kraft setzen konnte. Neue Gesetze wurden per Notverordnung erlassen, nicht vom Parlament beschlossen. Die Unfähigkeit oder Unwilligkeit der Parteien zu politischen Kompromissen kennzeichnete besonders die Endphase der Weimarer Republik. Nach den Reichstagswahlen vom 14.9.1930 – die NSDAP wurde...
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Reichskanzler (Zeitgeschichte), in der Weimarer Republik der Chef der Reichsregierung, der Exekutive. Der Reichskanzler war aufgrund der Weimarer Reichsverfassung einerseits gegenüber dem Reichstag als Legislative verantwortlich. Andererseits verhinderte seine Ernennung und Entlassung durch den Reichspräsidenten die Herausbildung einer eigentlichen Kanzlerverfassung. Diese doppelte Abhängigkeit trug wesentlich zur Strukturkrise des Weimarer Parlamentarismus bei. Von 1930 an stützten sich die Reichskanzler zunehmend auf den Reichspräsidenten ( Präsidialkabinette ). Mit der Berufung Adolf...
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Reichspräsident (Zeitgeschichte), das Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs in der Weimarer Republik von 1919 bis 1934. Der direkt vom Volk für eine Amtsdauer von sieben Jahren gewählte Reichspräsident stand gemäß der Weimarer Reichsverfassung neben dem Reichstag und in Konkurrenz zu diesem. Er hatte den Oberbefehl über die Reichswehr, das Recht zur Auflösung des Reichstags, das Recht zur Ernennung und Entlassung des Reichskanzlers und zur Verhängung des Ausnahmezustands (Notverordnungen). Während der erste Reichspräsident, der SPD-Politiker Friedrich Ebert (Reichspräsident von 1919 bis 1925)...
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Reichstag (Zeitgeschichte), das deutsche Parlament in der Zeit der Weimarer Republik von 1919 bis 1933 und des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945. Der Reichstag in der Weimarer Republik hatte gemäß der Weimarer Reichsverfassung nicht nur mehr Gesetzgebungskompetenzen als der im Deutschen Kaiserreich, sondern besaß als Kontrollinstanz gegenüber der Reichsregierung die Möglichkeit des Misstrauensvotums. Diese Macht war allerdings durch die Rechte des Reichspräsidenten , den Reichstag aufzulösen und den Reichskanzler unabhängig vom Reichstag zu ernennen und zu entlassen, beschränkt. Ab 1930...