Reformation – Klassenarbeiten
Reformation – Lexikoneinträge
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Bauernkrieg, der Aufstand der bäuerlichen Bevölkerung von 1524 bis 1526 in Schwaben, Franken, Thüringen und im Elsass gegen ihre adligen Landesherren. Bauernaufstand und Reformation Der Lehre Luthers folgend, wonach sie niemand außer Gott untertan seien, erhoben sich die Bauern, um für bessere Lebensbedingungen zu kämpfen. Die Bauern trugen die Hauptlast der mittelalterlichen Gesellschaft. Schon im 14. und 15. Jahrhundert hatte es in Deutschland Aufstände von Bauern gegeben, die jedoch regional begrenzt blieben. Die sozialen Forderungen der Bauern waren größtenteils nicht neu. Im 15. und 16...
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Calvinisten, die Anhänger des Genfer Reformators Johannes Calvin, eigentlich Jean Cauvin (*1509, †1564). Nach Calvins Lehre ist der Mensch von Gott zu Heil oder Unheil vorbestimmt (Prädestination) und muss seine Auserwähltheit durch sein Leben und Wirken beweisen. Wirtschaftlicher Erfolg gilt demnach als Zeichen der Gnade Gottes. Der Calvinismus fand in Frankreich, in den Niederlanden und England Verbreitung und gelangte durch die Puritaner auch nach Nordamerika. In Deutschland wurden Protestanten und Katholiken 1555 durch den Augsburger Religionsfrieden gleichgestellt, nicht aber Calvinisten...
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Evangelische Kirchen, mit der Ausbreitung der Reformation unter Martin Luther im Deutschen Reich entstehende, von den jeweiligen Landesherrn geförderte Kirchen. Luthers Anhänger bezeichnete man als Evangelische, da sie nur dem Wort Christi in der Heiligen Schrift, dem Evangelium, verpflichtet waren, nicht dem Papst und den Konzilen. Das Wormser Edikt konnte die Reformation nicht aufhalten. Bücher, Flugblätter und Laienprediger verbreiteten Luthers Lehre in kurzer Zeit. In ganz Deutschland entstanden aus den evangelischen Gemeinden unter den jeweiligen Landesherren Landeskirchen, die z. B. für...
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Gegenreformation, Gegenmaßnahmen der katholischen Kirche ab 1519 nach den Erfolgen der Reformation mit dem Ziel, protestantische Gebiete zu „rekatholisieren“. Um eine weitere Ausbreitung der Reformation zu verhindern, berief die katholische Kirche 1542 das Konzil von Trient ein. Dort formulierte sie umstrittene Glaubenssätze neu und beseitigte Missstände im Ablass- und Ämterwesen. Als sich die evangelischen Reichsfürsten weigerten, am Konzil teilzunehmen, entschloss sich Kaiser Karl V. zum militärischen Einschreiten. Er hatte in Worms geschworen, die Einheit der Kirche zu erhalten und gegen...
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Hexenverfolgung, die Verfolgung und Hinrichtung von Menschen, die nach Auffassung der Kirche zur Erlangung übernatürlicher Kräfte einen Bund mit dem Teufel geschlossen hätten. Die Verfolgung (Hexenwahn) grassierte ca. 350 Jahre, vor allem zwischen 1430 und 1780. Gründe für den Hexenwahn Insbesondere in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts hatten die Menschen in Mitteleuropa vermehrt unter Seuchen wie der Pest , starken Klimaschwankungen, Missernten und Hungersnöten zu leiden. In ihrer Not suchten viele nach Sündenböcken. Gejagt wurden nicht nur Frauen, fast jedes fünfte Opfer war ein Mann...
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Humanismus, das Streben nach Menschlichkeit in Philosophie und Wissenschaft (lateinisch „humanus“ = menschlich). Bereits im 14. Jahrhundert breitete sich die geistige Bewegung des Humanismus in ganz Europa aus. Leitgedanke Der Humanismus stellte den Menschen selbst in den Mittelpunkt seiner Betrachtung, während man im Mittelalter den Mensch als Geschöpf Gottes mit dem Ziel des ewigen Lebens nach dem Tod sah. Er verstand den umfassend gebildeten und vernunftbegabten Menschen als ein Wesen, das seine Welt selbst gestaltet, mithilfe von Philosophie, Wissenschaften, Künsten und Politik selbst zum...
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Hus, Jan, tschechischer Reformator, der von etwa 1370 bis 1415 lebte. Hus prangerte Missstände in der Kirche an und forderte die Rückkehr der Kirche zur Armut. In den Gottesdiensten sollten nicht nur die Priester, sondern jeder Gläubige aus dem Abendmahlskelch trinken dürfen. Die Kirche verlangte den Widerruf seiner Lehre. 1415 erschien er auf dem Konstanzer Konzil und wurde dort, trotz der Zusage des kaiserlichen freien Geleits, als Ketzer verurteilt und verbrannt. Sein Tod löste in Böhmen einen großen Aufstand aus. Seine Anhänger, die Hussiten, schlugen in den von 1419 bis 1436 dauernden...
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Karl V., spanischer König (als Karl I von 1516 bis 1556) und Kaiser des Deutschen Reiches von 1519 bis 1556. Er lebte von 1500 bis 1558 und stammte aus der Dynastie der Habsburger . Kaiserwahl 1519 wurde der erst 19-jährige spanische König Karl I. als Karl V. unter Einsatz enormer, durch die Fugger bereitgestellten Geldmittel in Frankfurt am Main zum römisch-deutschen Kaiser gewählt. Einer seiner Gegenkandidaten war König Franz I. (*1494, †1547, König von Frankreich seit 1515). Kriege gegen Frankreich und Reformation Die militärischen Auseinandersetzungen zwischen diesen beiden in insgesamt...
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Luther, Martin, der wichtigster Vertreter der Reformation . Er lebte von 1483 bis 1546. Luther wurde als Sohn eines Bergwerksbesitzers in Eisleben am Harz geboren. Gegen den Willen seines Vaters trat Luther in den Orden der Augustiner ein. Nach einem Theologiestudium lehrte er an der Universität Wittenberg. Die 95 Thesen Am 31.10.1517 veröffentlichten 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasshandels ( Ablassbrief ), gegen Heiligen- und Reliquienverehrung, Kirchengesetze und Regeln wie das Zölibat (Ehelosigkeit). Mit seinen Wittenberger Thesen wollte er eigentlich ein theologisches...
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Müntzer, Thomas, deutscher evangelischer Theologe, der von etwa 1490 bis 1525 lebte. Der evangelische Theologe war einer der Anführer in Thüringen, zunächst auch ein Anhänger von Luthers Lehre. Später versuchte er jedoch, mit Waffengewalt eine „christliche Demokratie“ zu errichten. Er setzte den Kampf gegen die Obrigkeit mit der Verwirklichung des Reiches Gottes gleich. Nach der Niederlage der aufständischen Bauern bei der Schlacht bei Frankenhausen in Thüringen wurde Müntzer gefangen genommen und hingerichtet.
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Protestanten, ursprünglich die Bezeichnung für die Vertreter evangelischer Reichsstädte und evangelischer Fürsten. Der Reichstag von Speyer vereinbarte 1526, dass in Religionsfragen die Reichsstände verfahren sollen, „wie jeder solches gegen Gott und kaiserliche Majestät hofft und vertraut zu verantworten“. 1529 protestierten die Vertreter von 14 evangelischen Reichsstädten und fünf Fürsten ebenfalls auf einem Reichstag von Speyer gegen die geplante Aufhebung des früheren Beschlusses. Daher kommt die Bezeichnung „Protestanten“.
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Reformation, ursprünglich die Forderung nach einer Umgestaltung und Erneuerung (das lateinische Wort dafür ist „reformatio“) der katholischen Kirche nach Aufdeckung von zahlreichen Missständen in der Kirche v.a. durch Martin Luther und Jan Hus . Dies führte im Deutschen Reich zu schweren Unruhen und sogar zum Krieg zwischen dem katholischen Kaiser Karl V. und den lutherischen Landesfürsten. Kirche in der Krise Das 15. Jahrhundert war eine Zeit der Kriege, Pest, Seuchen und Hungersnöte. Für Trost und Hilfe war die Kirche zuständig, in der jedoch immer mehr Missstände zutage traten. Der Papst in...