[zu griech. deuteros »zweiter«, »nächster«] (schwerer Wasserstoff ): Isotop des Wasserstoffs mit der Massenzahl 2, das im natürlichen Wasserstoff zu etwa 0,016 % enthalten ist; chem. Symbol D oder 2 H. Während der Kern des gewöhnlichen Wasserstoffatoms 1 H nur aus einem Proton besteht, ist der Deuteriumkern (Deuteron) aus einem Proton und einem Neutron zusammengesetzt. In seinem chemischen Verhalten unterscheidet sich das Deuterium nur durch die Reaktionsgeschwindigkeit geringfügig vom gewöhnlichen Wasserstoff. Verwendet wird Deuterium z. B. als Tracer bei der Untersuchung von...
Bedeutendstes Verfahren zur Herstellung von Ammoniak , das von F. Haber und C. Bosch entwickelt wurde und seit 1913 großtechnisch eingesetzt wird. Es beruht auf der Synthese des Ammoniaks durch Vereinigung der Elemente Stickstoff , N 2 , und Wasserstoff , H 2 , in einer stark exothermen Reaktion: N 2 + 3 H 2 ⇌ 2 NH 3 ; Δ H = -92,28 kJ Die Ammoniaksynthese ist eine Gleichgewichtsreaktion . Da sie exotherm ist und unter Volumenabnahme erfolgt (auf der rechten Seite ist die Anzahl der Gasmoleküle kleiner als auf der linken Seite), begünstigen nach dem Le-Chatelier-Braun-Prinzip hoher Druck und...
Formelzeichen \(\upsilon_\ce{R}\) : Begriff aus der Reaktionskinetik, der bei einer chemischen Reaktion (z. B. A + B ⇌ C) die Veränderung einer Konzentration c in einer bestimmten Zeit angibt, \(\upsilon_\ce{R}\) = d c /d t , und der sich für jede an einer Reaktion beteiligte Substanz definieren lässt. Die Reaktionsgeschwindigkeit kann von der Temperatur ( RGT-Regel ), der Konzentration der beteiligten Stoffe (bzw. dem Druck bei Gasen), ihrer Oberfläche sowie der Anwesenheit von Katalysatoren beeinflusst werden. Die Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von der Konzentration der...
(chemische Kinetik): Teilgebiet der physikalischen Chemie, das sich mit dem zeitlichen Ablauf von chemischen Reaktionen ( Reaktionsgeschwindigkeit ) und der Aufklärung von Reaktionsmechanismen befasst.
Abk. für Reaktionsgeschwindigkeit - Temperatur -Regel: von J. H. van’t Hoff um 1885 aufgestellte Regel, nach der eine Temperaturerhöhung von 10 °C zu einer Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit um das 2- bis 4-Fache führt. Der Grund hierfür liegt in der leichteren Überwindung der Aktivierungsschwelle bei einer höheren Reaktantenenergie (Aktivierungsenergie). Diese Regel gilt jedoch nicht generell; bei einigen komplizierten Reaktionen nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit bei höheren Temperaturen sogar ab. Eine genauere Beschreibung liefert die Arrhenius-Gleichung.
Modell zur Interpretation von Reaktionsgeschwindigkeiten auf molekularer Ebene. Man geht dabei von folgenden Vorstellungen aus: Die an der Reaktion beteiligten Teilchen ( Atome , Moleküle ) werden als starre Kugeln betrachtet, die sich mit steigender Temperatur immer schneller bewegen. Voraussetzung für den Ablauf einer (makroskopisch beobachtbaren) Reaktion ist ein Zusammenstoßen der beteiligten Teilchen. Es gibt nichtreaktive und reaktive Stöße. Damit ein Stoß reaktiv ist, müssen die Teilchen eine bestimmte Mindestenergie und eine gewisse räumliche Orientierung zueinander haben. Je größer...