Polis – Lexikoneinträge
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Adel, in zahlreichen Epochen vorkommende besondere Gruppe einzelner Familien in der Gesamtbevölkerung, die aufgrund von Geburt, Besitz oder Leistung eine soziale Sonderstellung einnehmen, ein eigenes Standesbewusstsein ausbilden oder einen starken Einfluss auf Staat, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ausüben. Bereits in der griechischen Polis hatten Adelsgeschlechter maßgeblichen politischen Einfluss und bildeten zeitweise die Aristokratie . In der römischen Republik bestimmten lange Zeit die Adelsfamilien (Patrizier) das politische und gesellschaftliche Leben. Der Amtsadel (Nobilität...
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Bürger (griechische Antike), Bewohner einer Polis , die die Rechte besaßen, aktiv am politischen Leben teilzunehmen. Bürger konnten ausschließlich freie und reiche Männer sein. Das Bürgerrecht war erblich, konnte aber auch an auswärtige Personen verliehen werden. Nicht politisch mitbestimmen und ohne Bürgerrecht waren Metöken , Frauen und Sklaven. Bürger waren immer auch Landbesitzer. Je nachdem, wie viel ihr Land einbrachte, wurden sie in Vermögensklassen eingeteilt. Die reichsten aus den ersten beiden Vermögensklassen stellten Soldaten zu Pferde für das Heer.
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Griechische Antike, historische Epoche im östlichen Mittelmeerraum. Im 2. Jahrtausend v. Chr. drangen von Norden her kriegerische Volksstämme ins heutige Griechenland ein (Dorische Wanderung). Um 1600 bis 1200 v. Chr. wird die Mykenische Epoche datiert (Überlieferung der ältesten bekannten Form der griechischen Sprache. Um 1200 v. Chr. erobern Griechen Troja. Bis 1050 v. Chr. hatten griechische Völker den Süden der Balkanhalbinsel, die Inselwelt der Ägäis und die Westküste Kleinasiens (heute: Türkei) besiedelt. Es entstanden zahlreiche voneinander getrennte Gemeinschaften. Später bildeten sich...
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Polis, der griechische Stadtstaat. Die Polis (Plural: Poleis) war eine Gemeinschaft von jeweils mehreren Tausend Bürgern (Großgrundbesitzer, Händler, Handwerker) mit Selbstverwaltung. Zur Polis gehörte eine Siedlung und das umgebende, von Bauern bearbeitete Land. Die Poleis entwickelten sich seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. als eigenständige Gebilde und waren bestrebt, ihre Freiheit, Selbstständigkeit und wirtschaftliche Unabhängigkeit zu wahren. Politische Ordnung Die Poleis bildeten den politischen Mittelpunkt des umliegenden Gebiets und waren gewöhnlich der Tagungsort von Rat und...
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Sparta, neben Athen der mächtigste Stadtstaat ( Polis ) Griechenlands. Um 900 v. Chr. wurde der Militärstaat gegründet, nachdem die Vorfahren um 1200 v. Chr. auf die Halbinsel Peloponnes vorgedrungen waren und die einheimische Bevölkerung versklavt hatten. Politische Ordnung Die adlige Herrschaftsschicht waren die Spartiaten . Sie hatten Landbesitz, eine gemeinsame Abstammung und waren durch eine staatlich geregelte Erziehung gegangen. Zur Herrschaftssicherung wurden Kinder von Anfang an zu Kriegern erzogen. Alle männlichen Spartiaten waren Mitglied der Volksversammlung. Sie wählten zwei...
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Volksversammlung , das Zusammentreten aller stimmberechtigten Bürger eines Stadtstaats in der griechischen Antike zur Wahrnehmung ihrer politischen Rechte. In der griechischen Polis lag bei der Volksversammlung die staatliche Gewalt. In Athen konnte seit 372 v. Chr. jeder männliche Bürger über 20 Jahre teilnehmen und hatte Rede- und Antragsrecht. Auf Volksversammlungen in Sparta konnten Anträge nicht diskutiert werden.