Nato – Lexikoneinträge
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Afghanistankriege, zwei Kriege gegen bzw. in Afghanistan, die die weltpolitische Entwicklung zwischen einem Stellvertreterkrieg im Ost-West-Konflikt zum von den USA ausgerufenen Krieg gegen den internationalen Terrorismus widerspiegeln. Die Sowjetunion und Afghanistan Der 1. Afghanistankrieg dauerte von 1979 bis 1989 und begann Ende 1979 mit dem sowjetischen Einmarsch zum Schutz des bedrängten kommunistischen Regimes. Er rief weltweiten Protest hervor und verschärfte den Ost-West-Konflikt. Der afghanische Widerstand bestand aus mehreren islamischen, miteinander konkurrierenden Gruppierungen...
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Balkankonflikt, die jahrzehntelangen Nationalitätenkonflikte im Vielvölkerstaat Jugoslawien, die nach dem Tod Josip Titos (*1892, †1980, jugoslawischer Marschall seit 1943, Staatspräsident seit 1953) 1980 offen zutage traten. Die Konflikte weiteten sich 1991 zu einem Krieg aus, nachdem sich am 25.7.1991 die Teilrepubliken Slowenien sowie Kroatien für unabhängig erklärten. Die serbische Bevölkerung im ehemaligen Jugoslawien, die in allen Teilrepubliken mit einer Minderheit vertreten war, aber während des Kommunismus eine politisch dominierende Rolle im Land innehatte, fürchtete Machteinbußen...
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Entspannungspolitik, allgemein eine Politik, die politische und besonders militärische Spannungen zwischen Staaten oder Machtblöcken abbauen will. In diesem weiten Sinn sind auch die Bemühungen um die Beilegung des Nord-Süd-Konflikts und die Bemühungen der Vereinten Nationen um weltweiten Frieden, Abrüstung und Schaffung menschenwürdiger Lebensbedingungen für alle Entspannungspolitik. Entspannungspolitik im engeren Sinn zielt seit den 1960er-Jahren insbesondere auf eine Verminderung der Spannungen zwischen Ost und West im Kalten Krieg und im Ost-West-Konflikt durch Vereinbarungen zur Sicherung...
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Europäische Integration, alle Bemühungen, die nationalstaatliche Zersplitterung in Europa zu überwinden, die mit zum Ersten und Zweiten Weltkrieg geführt hatten, und eine Neuordnung in Frieden und Zusammenarbeit zu erreichen. Eine Zusammenarbeit europäischer Staaten sollte ein Gegengewicht zu den Weltmächten USA, Sowjetunion bzw. Russland und Großbritannien bzw. dem Britischen Empire bilden. Der Europagedanke und die ersten Umsetzung Beim Europagedanken ging es also einerseits um ein Gleichgewicht europäischer Mächte und andererseits um eine Rechts- und Friedensgemeinschaft. Beides wurde dem...
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Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, Abkürzung KSZE, in Helsinki 1973 eröffnete Konferenz von 33 europäische Staaten der USA und Kanada, die stark zur Entspannungspolitik in Europa und zwischen den Militärbündnissen NATO und Warschauer Pakt beitrug. DIE KSZE tagte bis 1975 in Genf und endete am 1.8.1975 mit der Unterzeichnung der selbstverpflichtenden Schlussakte von Helsinki . Die Schlussakte von Helsinki Die Schlussakte behandelte in drei »Körben« die Prinzipien der zwischenstaatlichen Beziehungen (Korb I), die Zusammenarbeit unter anderem in Wirtschaft, Wissenschaft und...
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Koreakrieg, der Krieg auf der koreanischen Halbinsel von 1950 bis 1953, der auch als Stellvertreterkrieg in Zeiten des Kalten Kriegs bezeichnet werden kann. Korea war von 1910 bis 1945 eine Kolonie Japans, wurde nach der Niederlage Japans im Zweiten Weltkrieg gemäß einer Absprache der Siegermächte USA und UdSSR in zwei Besatzungszonen nördlich und südlich des 38. Breitengrades aufgeteilt. Damit waren 1948 nördlich und südlich dieser geografischen Linie (Demarkationslinie) zwei koreanische Staaten entstanden. Der Kriegsverlauf Am 25.6.1950 überschritten die von der Sowjetunion und China...
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Kubakrise, die Konfrontation der USA und der UdSSR aufgrund der Errichtung sowjetischer Raketenbasen auf Kuba 1962. Die Kubakrise wird als Höhepunkt und Wendepunkt des Kalten Kriegs betrachtet. Die Eskalation eines Konflikts Die Sowjetunion errichtete 1962 Raketenbasen auf Kuba, von denen später mit Atombomben bestückte Raketen weite Teile der USA hätten erreichen können. 1959 hatte Fidel Castro (*1927, Revolutionsführer und Ministerpräsident von 1959 bis 2008) auf Kuba die Macht übernommen und sich politisch der Sowjetunion angenähert. Diese gewann damit einen politischen und militärischen...
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NATO, Abk. für North Atlantic Treaty Organization, nordatlantische Vertragsorganisation, Nordatlantikpakt, Verteidigungsbündnis ursprünglich westeuropäischer und nordamerikanischer Staaten auf der Grundlage des Nordatlantikvertrags vom 4.4.1949. Flagge der Nato: Mitglieder, Organisation und Zielsetzung Gründungsmitglieder der NATO waren Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Island, Italien, Kanada, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Portugal, USA. Später traten bei: Griechenland und die Türkei (1952), die Bundesrepublik Deutschland (1955, seit 1990 unter Einschluss der neuen...
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Ost-West-Konflikt, der nach dem Zweiten Weltkrieg über Jahrzehnte andauernde Gegensatz zwischen den westlichen Staaten unter Führung der USA und den Ostblockstaaten unter Führung der Sowjetunion, der die Weltpolitik bestimmte. Ideologische Gegensätze Die Staaten des freien Westens mit dem Militärbündnis NATO und die Ostblockstaaten mit dem Militärbündnis Warschauer Pakt unterschieden sich in vielerlei Hinsicht. Das Verhältnis war geprägt von Misstrauen und Feindschaft. Die westlichen Staaten waren Demokratien mit Gewaltenteilung, einem Mehrparteiensystem und der Garantie von Grund- und...
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Souveränität, die höchste unabhängige Herrschafts- und Entscheidungsgewalt eines Staates. Dazu gehört, dass ein Staat seine Verfassung und das Rechtssystem frei und unabhängig gestalten kann sowie die Richtlinien in der Innen- und Außenpolitik selbst bestimmt. Die Bundesrepublik Deutschland erlangte schrittweise ihre volle Souveränität. Das Besatzungsstatut und seine Erweiterung im Petersberger Abkommen (1949) regelten den Zugang der Bundesrepublik zu internationalen Organisationen wie dem Europarat, die Wiederaufnahme der Handels- und diplomatischen Beziehungen zu Staaten des Westens und das...
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Stellvertreterkriege, Bezeichnung für kriegerische Auseinandersetzungen zu Zeiten des Kalten Kriegs und des Ost-West-Konflikts . Die Staaten, die sich in den Militärbündnissen NATO und Warschauer Pakt gegenüberstanden, waren konventionell und atomar hoch gerüstet. Während das „Gleichgewicht des Schreckens“ eine direkte militärische Auseinandersetzung bis zu einem Atomkrieg verhinderte, kam es in anderen Teilen der Erde zu Kriegen. Beispiele sind der Koreakrieg , der Vietnamkrieg sowie die Kubakrise .
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Vietnamkrieg, der Krieg im geteilten Vietnam sowie auch in den Nachbarländern Laos und Kambodscha, der von 1946 bis 1975 dauerte. Der Vietnamkrieg als ein Stellvertreterkrieg wird deshalb auch als Indochinakrieg bezeichnet. Vorgeschichte Die Kolonialmacht Frankreich hatte während des Zweiten Weltkriegs in Vietnam ihren Einfluss weitgehend verloren. 1946 hatte Ho Chi Minh (*1890, †1969, Staatspräsident von Nord-Vietnam seit 1954) die unabhängige Republik Vietnam ausgerufen. Die Politik Frankreichs rief den Widerstand der nordvietnamesischen Vietminh hervor, der in einen bewaffneten Konflikt...