Kohlenstoff – Lexikoneinträge
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[nach Octave Leopold Boudouard; * 1872, † 1923]: Druck- und temperaturabhängiges Gleichgewicht , das sich zwischen Kohlenstoff (C), Kohlenstoffdioxid (CO 2 ) und Kohlenstoffmonooxid (CO) einstellt: CO 2 + C → 2 CO; Δ H = 172 kJ/Mol. Das Gleichgewicht verschiebt sich mit steigender Temperatur und fallendem Druck nach rechts. Bedeutung hat es bei der Erzeugung von Generatorgas.
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[zu griech. adamas »Unbezwingbares«]: Eine Modifikation des Kohlenstoffs . Im Diamant bilden die Kohlenstoffatome ein regelmäßiges dreidimensionales Atomgitter , in dem jedes Kohlenstoffatom tetraedrisch mit vier weiteren Kohlenstoffatomen verbunden ist. Diamant ist der härteste Stoff und wird deshalb als Schneid-, Schleif- und Bohrmaterial verwendet. In reinem Zustand ist Diamant farblos und stark lichtbrechend. Besonders gut kommt diese Lichtbrechung in geschliffenen Diamant, den Brillanten, zur Geltung. Im Gegensatz zum Grafit ist Diamant ein Nichtleiter, da er keine freien Elektronen hat...
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[zu griech. graphein »schreiben«]: Hexagonal kristallisierende Modifikation des Kohlenstoffs , die als Mineral in derben schuppigen oder blättrigen Massen vorkommt. Im Grafit bilden die Kohlenstoffatome ein Schichtgitter, das aus übereinander liegenden Schichten von Sechsringen besteht, die gegeneinander versetzt sind und sich relativ leicht verschieben lassen. In den Ringen sind die Kohlenstoffatome mit je drei anderen Atomen durch σ-Bindungen verbunden (sp 2 -Hybridisierung); die vierten Valenzelektronen befinden sich in p-Orbitalen und sind über die ganze Schicht delokalisiert. Dies bedingt...
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Im weiteren Sinn Bezeichnung für alle kohlenstoffreichen festen Brennstoffe, die durch (thermische) Zersetzung (Verkohlung) organischer Stoffe entstanden sind (z. B. Holzkohle). Im engeren Sinn Bezeichnung für die brennbaren kohlenstoffreichen Überreste von Pflanzen und anderen organischen Substanzen, die in langen geologischen Zeiträumen durch Inkohlung in braune bis schwarze Sedimentgesteine umgewandelt wurden. Nach dem Inkohlungsgrad teilt man die Kohle in Braun- und Steinkohlen ein, bei denen man weitere Untergruppen unterscheidet. Die chemische Zusammensetzung der Kohle ist kompliziert...
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Chemisches Element der IV. Hauptgruppe , Zeichen C (lat. carbo »Kohle«), OZ 6, relative Atommasse 12,01, Mischelement, Nichtmetall. Natürlicher Kohlenstoff ist ein Isotopengemisch aus 98,89 % 12 C , 1,11 % 13 C und Spuren von 14 C. Die Masse des Isotops 12 C wird seit 1961 als Bezugsmasse für die Atommasse verwendet. 14 C bildet sich unter dem Einfluss der Höhenstrahlung in der Atmosphäre; es ist ein Betastrahler mit einer Halbwertszeit von 5730 Jahren und wird zur Altersbestimmung benutzt (Radiocarbonmethode). 14 C wird auch künstlich aus 14 N hergestellt und als radioaktiver Indikator...
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Die IV. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente , d. h. die Elemente Kohlenstoff (C), Silicium (Si), Germanium (Ge), Zinn (Sn) und Blei (Pb).
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CO: Farb-, geruch- und geschmackloses, sehr giftiges Gas, das bei der unvollständigen Verbrennung kohlenstoffhaltiger Brennstoffe entsteht. Bestandteil der Abgase von Benzinmotoren. In der Technik wird Kohlenstoffmonooxid in großen Mengen in Form von Generatorgas und Wassergas erzeugt. Eine Dauerkonzentration von 0,05 Vol.-% Kohlenstoffmonooxid in der Luft wirkt tödlich, da es sich anstelle von Sauerstoff an den Blutfarbstoff Hämoglobin anlagert und dadurch den Sauerstofftransport durch das Blut zu den Körperzellen blockiert.
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Abk. KW: Sammelname für organische Verbindungen, die nur aus Kohlenstoff und Wasserstoff bestehen. Es handelt sich dabei um verzweigte oder unverzweigte Ketten- oder Ringstrukturen, deren Grundgerüst nur durch C-C-Bindungen zustande kommt. Zur Verdeutlichung des Kohlenstoffgerüsts werden die Wasserstoffatome in der Strukturformel eines Kohlenwasserstoffmoleküls entweder ganz weggelassen oder nur durch freie Valenzstriche angedeutet. Kohlenwasserstoffe zeigen aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten der Bindungsknüpfung verschiedene Formen von Isomerie. Je nach Anordnung der Kohlenstoffatome...
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Ein Stoff oder Körper, der (im Gegensatz zu einem Isolator) den elektrischen Strom gut leitet. Erfolgt der Transport der Ladungen in Form von Elektronen , so spricht man von Leitern erster Ordnung oder Elektronenleitern. Zu ihnen gehören die Metalle , Halbleiter und der Kohlenstoff ( Grafit ). Der Stromtransport erfolgt hierbei ohne chemische Veränderung des Leiters. Werden die Ladungen in Form von Ionen transportiert, dann handelt es sich um Leiter zweiter Ordnung oder Ionenleiter. Die Stromleitung ist dabei mit einer stofflichen Veränderung des Leiters verbunden.
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Chemische Elemente , die nicht die charakteristischen Eigenschaften der Metalle aufweisen und insbesondere den elektrischen Strom nicht leiten. Die Nichtmetalle treten ausschließlich in den Hauptgruppen des Periodensystems der Elemente auf. Zu ihnen zählen neben dem Wasserstoff die Elemente Kohlenstoff , Stickstoff , Phosphor , Sauerstoff , Schwefel , die Halogene und die Edelgase . Einige Nichtmetalle existieren auch in Modifikationen mit metallischem Charakter. So weist z. B. der schwarze Phosphor metallische Eigenschaften auf.
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Das umfangreichste Teilgebiet der Chemie, das sich mit den Verbindungen des Kohlenstoffs , den organischen Verbindungen, beschäftigt; als Ausnahmen sind lediglich einige einfache Verbindungen wie etwa Kohlenstoffmonooxid , Kohlenstoffdioxid und Kohlenstoffdisulfid (Schwefelkohlenstoff) sowie die von ihnen abgeleiteten Verbindungen (z. B. Carbonate), ferner die Carbide und die Metallcarbonyle zu nennen. Im Jahr 2000 waren etwa 15 Millionen organische Verbindungen bekannt, und jährlich kommen zurzeit rund zwei Millionen hinzu.
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