Kalter Krieg – Klassenarbeiten
Kalter Krieg – Lexikoneinträge
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Eiserner Vorhang, 1946 vom damaligen britischen Premierminister Winston Churchill (*1874, †1965) geprägter Begriff zur Kennzeichnung der Maßnahmen der UdSSR, mit denen sie ihren Einfluss- und Herrschaftsbereich gegenüber den westlichen Staaten abzuschirmen suchte. Er sprach in einem Telegramm an den neu gewählten US-Präsidenten Harry S. Truman (*1884, †1972, 33. Präsident der USA von 1945 bis 1953) vom 12.5.1945 von einem Eisernen Vorhang, der längs der russischen Front in Europa niedergegangen sei. Der Begriff Eiserner Vorhang hielt sich in den Zeiten des Kalten Kriegs und des Ost-West...
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Entspannungspolitik, allgemein eine Politik, die politische und besonders militärische Spannungen zwischen Staaten oder Machtblöcken abbauen will. In diesem weiten Sinn sind auch die Bemühungen um die Beilegung des Nord-Süd-Konflikts und die Bemühungen der Vereinten Nationen um weltweiten Frieden, Abrüstung und Schaffung menschenwürdiger Lebensbedingungen für alle Entspannungspolitik. Entspannungspolitik im engeren Sinn zielt seit den 1960er-Jahren insbesondere auf eine Verminderung der Spannungen zwischen Ost und West im Kalten Krieg und im Ost-West-Konflikt durch Vereinbarungen zur Sicherung...
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Europarat, am 5.5.1949 gegründete internationale Organisation europäischer Staaten mit Sitz in Straßburg. Die Gründung des Europarats 1949 war ein erster Versuch, die europäischen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg und trotz dem beginnenden Kalten Kriegs näher zusammenzubringen. Seine Mitglieder verpflichteten sich auf den Schutz und die Förderung gemeinsamer Ideale und Grundsätze. Hierzu gehörte vor allem die Achtung der Menschenrechte und der Grundfreiheiten. Zu diesem Zweck wurde der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mit Sitz in Straßburg eingerichtet. Heute sind im Europarat 47...
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Kalter Krieg, allgemein die politische Konfrontation von Staaten ohne Waffengewalt. Unterhalb der direkten Kriegsschwelle werden in der Auseinandersetzung diplomatische, wirtschaftliche und propagandistische Maßnahmen getroffen. Der Begriff charakterisierte nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs die Spannungen zwischen den USA und der UdSSR über die Gestaltung der Nachkriegspolitik, insbesondere gegenüber Deutschland und Osteuropa. Diese Spannungen hielten etwa bis 1955 an und wurden dann trotz andauernder Gegensätze zwischen den beiden Machtblöcken in Ost und West, die sich durch die...
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Koreakrieg, der Krieg auf der koreanischen Halbinsel von 1950 bis 1953, der auch als Stellvertreterkrieg in Zeiten des Kalten Kriegs bezeichnet werden kann. Korea war von 1910 bis 1945 eine Kolonie Japans, wurde nach der Niederlage Japans im Zweiten Weltkrieg gemäß einer Absprache der Siegermächte USA und UdSSR in zwei Besatzungszonen nördlich und südlich des 38. Breitengrades aufgeteilt. Damit waren 1948 nördlich und südlich dieser geografischen Linie (Demarkationslinie) zwei koreanische Staaten entstanden. Der Kriegsverlauf Am 25.6.1950 überschritten die von der Sowjetunion und China...
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Kubakrise, die Konfrontation der USA und der UdSSR aufgrund der Errichtung sowjetischer Raketenbasen auf Kuba 1962. Die Kubakrise wird als Höhepunkt und Wendepunkt des Kalten Kriegs betrachtet. Die Eskalation eines Konflikts Die Sowjetunion errichtete 1962 Raketenbasen auf Kuba, von denen später mit Atombomben bestückte Raketen weite Teile der USA hätten erreichen können. 1959 hatte Fidel Castro (*1927, Revolutionsführer und Ministerpräsident von 1959 bis 2008) auf Kuba die Macht übernommen und sich politisch der Sowjetunion angenähert. Diese gewann damit einen politischen und militärischen...
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NATO, Abk. für North Atlantic Treaty Organization, nordatlantische Vertragsorganisation, Nordatlantikpakt, Verteidigungsbündnis ursprünglich westeuropäischer und nordamerikanischer Staaten auf der Grundlage des Nordatlantikvertrags vom 4.4.1949. Flagge der Nato: Mitglieder, Organisation und Zielsetzung Gründungsmitglieder der NATO waren Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Island, Italien, Kanada, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Portugal, USA. Später traten bei: Griechenland und die Türkei (1952), die Bundesrepublik Deutschland (1955, seit 1990 unter Einschluss der neuen...
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Ost-West-Konflikt, der nach dem Zweiten Weltkrieg über Jahrzehnte andauernde Gegensatz zwischen den westlichen Staaten unter Führung der USA und den Ostblockstaaten unter Führung der Sowjetunion, der die Weltpolitik bestimmte. Ideologische Gegensätze Die Staaten des freien Westens mit dem Militärbündnis NATO und die Ostblockstaaten mit dem Militärbündnis Warschauer Pakt unterschieden sich in vielerlei Hinsicht. Das Verhältnis war geprägt von Misstrauen und Feindschaft. Die westlichen Staaten waren Demokratien mit Gewaltenteilung, einem Mehrparteiensystem und der Garantie von Grund- und...
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Ostblockstaaten, vor dem Hintergrund des Kalten Kriegs und des Ost-West-Konflikts geprägte Bezeichnung für den Einfluss- und Herrschaftsbereich der Sowjetunion von 1945 bis 1990/1991 im östlichen Europa. Der „Ostblock“ Die Ostblockstaaten waren nach dem sowjetischen Vorbild organisiert (alleiniger Führungsanspruch der jeweiligen kommunistischen Partei; der Marxismus-Leninismus als alleingültige Herrschaftsideologie) und vertraten international den Kurs der sowjetischen Partei- und Staatsführung. Wirtschaftlich waren die Staaten durch den Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe , militärisch...
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Ostpolitik, allgemein die deutsche Außenpolitik gegenüber den Staaten Osteuropas bzw. dem Herrschafts- und Einflussgebiet der Sowjetunion in Zeiten des Ost-West-Konflikts . Im engeren Sinn die neue Ostpolitik unter Bundeskanzler Willy Brandt von der SPD (*1913, †1992, Bundeskanzler von 1969 bis 1974). Die Teilung Deutschlands verstärkte den Kalten Krieg und verfestigte das kühle Verhältnis zwischen Ost und West. Die Bundesregierung unter Willy Brandt (Koalition von SPD und FDP) verfolgte die Überwindung der politisch-ideologischen Gegensätze im Sine einer Entspannungspolitik, die sich den...
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Perestroika und Glasnost, die zentralen Schlagworte im Reformprogramm von Michail Gorbatschow (*1931, Generalsekretär der KPdSU von 1985 bis 1991 und Staatspräsident der Sowjetunion 1990/91) in der Sowjetunion. Mit Glasnost wurde eine neue gesellschaftliche Offenheit propagiert. Dazu lockerte die KPdSU 1986 unter anderem die Zensur. Es sollte eine öffentliche Information und Diskussion wichtiger politisch-gesellschaftlicher Fragen ermöglicht werden. Perestroika bedeutet Wandlung oder Umbau. Durch Reformen in Verwaltung und Wirtschaft sollte die allgemeine Krise der Sowjetunion überwunden...
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Warschauer Pakt , im Gegenzug zur Gründung der NATO am 14.5.1955 geschlossenes Militärbündnis der Ostblockstaaten auf der Grundlage des »Vertrags über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand« (Warschauer Vertrag). Dieser Vertrag wurde durch zweiseitige Verträge und Truppenstationierungsverträge der Sowjetunion mit den Mitgliedsstaaten ergänzt. Mitglieder des Warschauer Pakts waren Albanien (bis 1968), Bulgarien, die DDR (1956 bis 1990), Polen, Rumänien, die Tschechoslowakei, die UdSSR und Ungarn. Der Warschauer Pakt unter Vorherrschaft der Sowjetunion bildete in den Zeiten des...