Indikator – Lexikoneinträge
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Verbindungen, die mit der zugesetzten Maßlösung, sobald der Äquivalenzpunkt erreicht ist, einen deutlich gefärbten, schwer löslichen Niederschlag bilden. Bei der argentometrischen Halogenidbestimmung nach Carl Friedrich Mohr (* 1806, † 1879) dient z. B. Kaliumchromat, K 2 CrO 4 , als Indikator und Silbernitrat, AgNO 3 , als Maßlösung. Das Chromat-Ion \(\text{CrO}^{2-}_4\) bildet mit dem Silber-Ion Ag + in neutraler oder sehr schwach alkalischer Lösung einen rotbraunen Niederschlag von Silberchromat, Ag 2 CrO 4 .
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Aus Flechten gewonnener Naturfarbstoff, dessen wässrige Lösungen vor der Entwicklung empfindlicherer synthetischer Farbstoffe als Indikator zum Nachweis von (Arrhenius-) Säuren (Rotfärbung) und (Arrhenius-) Basen (Blaufärbung) dienten.
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Organische Verbindungen mit komplexbildenden Eigenschaften.
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Organische Farbstoffe, die in Abhängigkeit vom pH-Wert , d. h. von der Hydroniumionen- Konzentration , unterschiedliche Farben zeigen. Die meisten Neutralisationsindikatoren gehören in die Gruppe der Azofarbstoffe (z. B. Methylrot), der Phthalsäurefarbstoffe (z. B. Phenolphthalein) und der Nitrophenole. Der Farbumschlag, z. B. beim Nitrophenol (Umschlagsbereich pH 5,4–7,5), wird heute meist dadurch erklärt, dass im basischen Bereich die tautomere farblose Säureform des Nitrophenols (»aci«-Form) unter Abgabe eines Protons in ein gelb gefärbtes Anion übergeht.
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Organische Farbstoffe, die durch Oxidation oder Reduktion reversibel ihre Farbe ändern können; sie bilden selbst ein Redoxsystem. Der Farbwechsel ist z. B. bei Ferroin auf den Übergang des chelatgebundenen Eisens von der Oxidationsstufe +2 in die Oxidationsstufe +3 zurückzuführen.