Hitler – Lexikoneinträge
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Anti-Hitler-Koalition, Bezeichnung für die Alliierten, die gegen das nationalsozialistische Deutsche Reich und seine Verbündeten im Zweiten Weltkrieg kämpften. Sie bestand zunächst aus Großbritannien und Frankreich. Seit 1941 gehörten ihr auch die USA und die Sowjetunion an. Wichtige Konferenzen Der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt (*1882, †1945) und der britischen Premierministers Winston Churchill (*1874, †1965) verkündeten mit der Atlantikcharta am 14.8.1941 gemeinsame Friedensziele: Selbstbestimmungsrecht der Völker, freier Welthandel, wirtschaftliche Zusammenarbeit...
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Blitzkrieg, zusammenwirkender massiver Einsatz von Boden-, Luft- und Seestreitkräfte in einer kriegerischen Auseinandersetzung (Angriffskrieg), um einen schnellen, überraschenden Kriegserfolg zu erzielen. Als militärische Strategie sollten mit dem Blitzkrieg lang andauernde Kämpfe, die bis zu einem totalen Krieg führen können, vermieden werden. Die Strategie des Blitzkriegs wurde im Zweiten Weltkrieg von Generalleutnant Erich von Manstein (*1887, †1973, später Generalfeldmarschall und Befehlshaber der Heeresgruppe Süd) entwickelt. Als Blitzkriege können der Überfall auf Polen am 1.9.1939, der...
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Drittes Reich, auf den politischen deutschen Schriftsteller Arthur Moeller van den Bruck (*1876, †1925) zurückgehendes politisches Schlagwort. Er prophezeite nach dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und dem Deutschen Kaiserreich unter Otto von Bismarck den Beginn eines Dritten Reichs auf deutschem Boden. Die Nationalsozialisten machten sich diesen Begriff einer politischen Heilserwartung zu eigen, ersetzten ihn jedoch 1939 durch »Großdeutschland« oder »Großgermanisches Reich«. Auch vom „ Tausendjährigen Reich“ als Endzustand der deutschen Geschichte und der ewigen Herrschaft des...
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Ermächtigungsgesetz, das Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich vom 23.3.1933 zur Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur. Damit konnten Gesetze von der Regierung erlassen werden, ohne das von der Verfassung vorgesehene Gesetzgebungsverfahren zu berücksichtigen. Die Gesetze konnten auch von der Verfassung abweichen. Abstimmung im Reichstag Das Ermächtigungsgesetz wurde gegen die Stimmen der SPD mit der notwendigen verfassungsändernden Zweidrittelmehrheit angenommen. Um diese zu erreichen, wurde zuvor die Geschäftsordnung manipuliert. An der Abstimmung nahmen alle 81 KPD...
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Führerprinzip, im Nationalsozialismus die angeblich im Rückgriff auf altgermanische Traditionen und unter Verletzung verfassungsrechtlicher Bestimmungen geforderte Loyalität und Ergebenheit nur der Person Hitlers , »des Führers«, gegenüber. Darin zeigte sich der irrationale, auf Unterwerfung des Einzelnen ausgerichtete Charakter des Nationalsozialismus. Das Führerprinzip stand im Gegensatz zu den Werten einer demokratischen Staatsordnung. Das nationalsozialistische Herrschaftssystem kann als Führerstaat bezeichnet werden. Alle staatlichen Bereiche von kommunaler über Länder- und...
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Harzburger Front, der Zusammenschluss von Deutschnationaler Volkspartei (DNVP), Stahlhelm - Bund der Frontsoldaten, der Vereinigung Vaterländischer Verbände und der NSDAP auf einer Tagung in Bad Harzburg am 11.10.1931. Ziel war die Demonstration der Einigkeit der »nationalen Opposition« im Kampf gegen die mit Notverordnungen regierende Regierung unter Reichskanzler Heinrich Brüning (*1885, †1970). Das politisches Bündnis scheiterte an der Rivalität ihrer Führer Adolf Hitler , Alfred Hugenberg (*1865, †1951) von der DNVP und Franz Seldte (*1882, †1947, deutscher Fabrikant und Politiker...
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Hitler, Adolf, deutscher Politiker, Vorsitzender der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei ( NSDAP ), Reichskanzler seit 30.1.1933, nach Vereinigung der Ämter Reichskanzler und Reichspräsident am 2.8.1934 „Führer und Reichskanzler“. Hitler lebte von 1889 bis 1945. Herkunft und Aufstieg in der Weimarer Republik Hitler stammte aus einer kleinbürgerlichen Beamtenfamilie in Braunau (Österreich). In Wien (1908 bis 1913) hielt er sich mit Malen von Bildern und Postkarten finanziell über Wasser und entwickelte sein nationalistisches antisemitisch-rassistisches Weltbild. 1913 siedelte er...
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Hitler-Stalin-Pakt, der Vertrag zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und der kommunistischen Sowjetunion vom 23.08.1939. Hitler und Stalin schlossen für die Dauer von zehn Jahren diesen Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt, der beide Länder zur gegenseitigen Neutralität verpflichtete. In einem geheimen Zusatzprotokoll wurde für den Fall einer territorialen politischen Umgestaltung Osteuropas aber auch die Aufteilung Polens vereinbart. Der Hitler-Stalin-Pakt kam den diplomatischen Bemühungen Großbritanniens und Frankreichs zuvor, ihrerseits mit der Sowjetunion einen Beistandspakt...
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Hitlerputsch, der Versuch Adolf Hitlers und General Erich Ludendorffs (*1865, †1937), am 8./9.11.1923 in Bayern die Macht an sich zu reißen und mit einem Marsch auf Berlin die Regierung von Gustav Stresemann zu stürzen. Der Hitlerputsch beendete die Frühphase der NSDAP . Frühphase der NSDAP Der Schlosser Anton Drexler (*1884, †1942) und der Sportjournalist Karl Harrer (*1890, †1926) gründeten in München am 5.1.1919 die Deutsche Arbeiterpartei (DAP) mit anfangs nur 20 bis 40 Mitgliedern. Am 12.9.1919 besuchte Hitler im Auftrag der Reichswehr eine Versammlung der DAP, tritt kurz darauf bei. Auf...
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Münchener Abkommen, der am 29./30.September 1938 in München abgeschlossener Vertrag zwischen Deutschland, Italien, Großbritannien und Frankreich über die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete in der Tschechoslowakei an das Deutsche Reich. Hitler , Benito Mussolini (*1883, †1945), der britische Premierminister Arthur Chamberlain (*1869, †1940) und der französische Ministerpräsident Édouard Daladier (*1884, †1970) beschlossen die Abtretung des Sudetengebiets an Deutschland zum 1.10.1938. Hitler beteuerte, dass dies seine letzte Forderung sei. Er beanspruchte die deutschsprachig dominierten...
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NSDAP, Abkürzung für Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, die parteipolitische Basis des Nationalsozialismus. Die NSDAP geht zurück auf die 1919 gegründete Deutsche Arbeiterpartei (DAP), eine antimarxistische, antisemitische und nationalistische politische Partei. Sie wurde 1920 in NSDAP umbenannt. Ab 1921 gewann Adolf Hitler als Parteivorsitzender eine beherrschende Stellung. Er verfasste auch das Parteiprogramm. In der Weimarer Republik betrieb die NSDAP mit ihrer paramilitärischen SA die Schwächung der Demokratie und die „Eroberung der Straße“ mit Straßenkämpfen und...
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Röhmaffäre, die angebliche Verschwörung der SA unter Ernst Röhm (*1887, †1934), die als Vorwand diente, die SA-Führung zu beseitigen. Die Affäre wurde von den Nationalsozialisten als Röhmputsch bezeichnet. Weil Teile der SA mehr Einfluss (Übernahme der Reichswehr) beanspruchten, ließ Hitler Stabschef Ernst Röhm und die SA-Führung unter dem Vorwand, die SA würde einen Putsch planen, von der Gestapo und der SS verhaften und ohne Verfahren erschießen. Auch zahlreiche andere politische Gegner, deren sich das Regime entledigen wollte, wurden ermordet, darunter auch der ehemalige Reichskanzler Kurt...