Gehirn – Lexikoneinträge
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Cerebrospinalflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis, Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit): Zwischen der unter der Dura mater liegenden Spinnwebhaut und der Pia mater des Gehirns und Rückenmarks ( Hirnhäute ), sowie im Inneren des Gehirns und Rückenmarks liegen freie Räume. Sie enthalten als Stütze und Schutzhülle für das Zentralnervensystem eine in ihnen zirkulierende klare, farblose Flüssigkeit, die Cerebrospinalflüssigkeit (beim erwachsenen Menschen etwa 120–200 cm3). Sie ist fast zellfrei, eiweißarm und enthält v. a. Chloride und sehr geringe Mengen anderer Mineralien sowie Glucose.
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Encephalon - siehe: Gehirn
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Ganglion : Verdickung des Nervensystems , in der die Zellkörper der Nervenzellen konzentriert sind. Bei den Gliedertieren (z.B. Insekten, Krebse) liegt ursprünglich in jedem Segment auf jeder Körperseite ein kleines Ganglion; diese sind untereinander durch Quer- und Längsfasern verbunden (Strickleiternervensystem). Bei den Wirbeltieren finden wir Ganglien außerhalb des Rückenmarks. –siehe: peripheres Nervensystem , vegetatives Nervensystem , Zentralnervensystem .
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Gedächtnis : die Fähigkeit, Informationen abrufbar zu speichern. Grundlage des Gedächtnisses ist bei Mensch und Tier die Gesamtheit der Nervenzellen . Das menschliche Gedächtnis arbeitet in zwei Stufen: Im Ultrakurzzeitgedächtnis werden Eindrücke etwa einige Sekunden bzw. maximal einige Stunden bis wenige Tage lang festgehalten. Dort wird z. B. eine Telefonnummer, die man gerade nachgeschlagen hat und nun wählt, gespeichert. Wird die Telefonnummer aus unserem Beispiel häufiger gewählt, so wird sie im Langzeitgedächtnis dauerhaft gespeichert. Die Übertragung der Informationen aus dem Kurzzeit-...
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Hirnhäute (Meningen): Gehirn und Rückenmark werden bei Säugern von drei Häuten geschützt. Die außen liegende harte Hirnhaut ( Dura mater ) ist im Schädelbereich fest mit dem Knochen verwachsen. Gehirn und Rückenmark werden von der weichen Hirnhaut (Pia mater) fest umschlossen. Der harten Hirnhaut liegt die Spinnwebhaut (Arachnoidea) verschieblich an. Sie ist durch feine bindegewebige Fäden mit der weichen Hirnhaut verbunden, die den Abstand zwischen den Häuten konstant halten. Der Raum zwischen den Fäden ist mit Cerebrospinalflüssigkeit ausgefüllt
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Hypophyse (Hirnanhangsdrüse): eine wichtige Hormondrüse der Wirbeltiere. Sie ist beim Menschen etwa erbsengroß und hängt an der Basis des Zwischenhirns . Die Hypophyse besteht aus zwei funktionell und histologisch verschiedenen Teilen, dem Hypophysenhinterlappen , der durch zahlreiche Nervenfasern in enger Verbindung zum Hypothalamus steht, und dem Hypophysenvorderlappen , der vom Rachendach abgefaltet wird. Der Vorderlappen bildet noch den Hypophysenzwischenlappen (nicht bei Vögeln und Walen). Hypophysenvorderlappen und -hinterlappen sind die Bildungsstätten unterschiedlicher Hormone .
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Hypothalamus : basaler (unterer) Wandteil des Zwischenhirns , Teil des Thalamus . Im Hypothalamus befinden sich verschiedene übergeordnete Zentren des vegetativen Nervensystems . Er reguliert die Erhaltung der normalen Körpertemperatur , ferner die Kreislauf- und Atmungsanpassung (z. B. bei körperlicher Anstrengung) und er steuert den Wärme-, Wasser-, Salz- und Energiehaushalt des Körpers. Über die Hypophyse regelt der Hypothalamus die Funktion verschiedener Hormondrüsen und wird über Rückkopplung selbst wieder durch deren Hormone beeinflusst. Der Hypothalamus ist für Hunger, Sättigungsgefühl...
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Kleinhirn ( Cerebellum ) - siehe Gehirn
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Medulla oblongata (verlängertes Mark): entwicklungsgeschichtlich aus dem ventralen (unteren) Teil des Hinterhirns ( Metencephalon ) und dem Nachhirn ( Myelencephalon ) hervorgehender Teil des Gehirns .
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Nervensystem : das Netzwerk der Nervenzellen bzw. das System der Nervenzellkomplexe eines Organismus . Aus einfachsten Nervensystemen haben sich im Laufe der Evolution komplizierte, äußerst leistungsfähige Strukturen entwickelt.
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peripheres Nervensystem : der Teil des Nervensystem s, der vorwiegend der Weiterleitung von Informationen dient, diese aber nicht selbst verarbeitet. Die afferenten Fasern leiten Erregungen von sensiblen Endstellen zum Rückenmark und Gehirn, efferente Fasern leiten sie vom Zentralnervensystem zu den Muskeln und Drüsen. Afferenzen und Efferenzen befinden sich zwar in unterschiedlichen Axonen (Nervenfasern), sind aber meist in einem dickeren Strang (Nerv) zusammengefasst. Zum peripheren Nervensystem gehören auch die Ganglien , in denen die Zellkörper der peripheren Nerven liegen und wo die...
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Zentralnervensystem (ZNS) ist der übergeordnete, zentralisierte Teil des Nervensystems . Eine Zentralisation des Nervensystems findet man schon bei den Wirbellosen als Bauchmark (Bauchganglien), als Ober- und Unterschlundganglion bei Gliederfüßern und am weitesten entwickelt bei den Kopffüßern . Das ZNS der Wirbeltiere umfasst das Gehirn und das Rückenmark . Gehirn und Rückenmark sind die zentralen Stätten der Reizverarbeitung und Auslösung von Reizantworten und spontanen Handlungen. Die Erregungsleitung zum und vom Gehirn bzw. Rückenmark erfolgt durch das periphere Nervensystem .