Flüssigkeiten – Lexikoneinträge
-
Methode zur Bestimmung der Molekülmasse durch Messung der Dampfdichte. Das Verfahren, das v. a. für die Bestimmung von leicht verdampfbaren Flüssigkeiten und Feststoffen geeignet ist, geht auf Victor Meyer (* 1848, † 1897) zurück. Dabei wird zunächst eine abgewogene Menge der zu prüfenden Substanz verdampft; der entstehende Dampf verdrängt ein entsprechendes Luftvolumen, das in einem Gasmessrohr bestimmt wird. Der Dampf kann (besonders bei hohen Temperaturen) durch die allgemeine Zustandsgleichung der Gase beschrieben werden: pV = nRT ( p Druck, V Volumen, n Anzahl der Mole, T absolute...
-
Der Dampfdruck eines Stoffes ist der von der Temperatur abhängige Druck der Dampfphase über der flüssigen Phase dieses Stoffes. Beispielsweise befindet sich in der Luft über einer Wasseroberfläche immer eine gewisse Menge Wasserdampf, deren Konzentration bzw. Partialdruck den Dampfdruck darstellt. Befinden sich Dampf und Flüssigkeit im thermodynamischen Gleichgewicht , so spricht man vom Sättigungsdampfdruck . Wird im Gleichgewicht die Temperatur leicht erhöht (oder der Druck erniedrigt), so beginnt die Flüssigkeit zu sieden ( Verdampfen ). Die Dampfdruckerniedrigung bei Zugabe einer löslichen...
-
Die Hydrostatik (von griech. hydor „Wasser“ und lat. stare „stehen“) ist die Lehre vom Gleichgewicht in ruhenden Flüssigkeiten bei Einwirkung äußerer Kräfte . Die grundlegende Aufgabe der Hydrostatik ist die Bestimmung der Druckverteilung in einer ruhenden Flüssigkeit. Ein zentraler Begriff ist dabei der hydrostatische Druck . Darunter versteht man den Druck in einer ruhenden, inkompressiblen (nicht zusammendrückbaren) Flüssigkeit . Er setzt sich grundsätzlich zusammen aus dem Druck, der von der auf die Flüssigkeit wirkenden Schwerkraft herrührt ( Schweredruck ), und aus einem durch andere...
-
Das Archimedische Prinzip (nach Archimedes ) ist die Aussage, dass sich das Gewicht (die Gewichtskraft ) eines in Gas oder Flüssigkeit eintauchenden Körpers um so viel verringert, wie die von ihm verdrängte Gas- oder Flüssigkeitsmenge wiegt. Diese der Gewichtskraft entgegegerichtete, nach oben wirkende Kraft ist der hydrostatische Auftrieb . Der hydrostatische Auftrieb beruht auf der hydrostatischen Druckdifferenz zwischen Unter- und Oberseite des eintauchenden Körpers. Dieser hydrostatische Druck in einer Flüssigkeit wirkt von allen Seiten, seine Stärke nimmt jedoch mit der Tiefe zu (bzw...
-
Kommunizierende Röhren (von lat. communicare „gemeinschaftlich tun“) sind oben offene und unten miteinander verbundene, mit Flüssigkeit gefüllte Röhren oder Gefäße (Abb.). Die Flüssigkeit stellt sich in allen Röhren gleich hoch ein, da der hydrostatische Druck in gleicher Wassertiefe überall gleich sein muss, unabhängig von der speziellen Form der Gefäße. Auf dieser Erscheinung beruhen Wasserstandsmesser und die technikhistorisch bedeutsamen Wassertürme sowie artesische Brunnen .
-
Bei der Bewegung in einem Fluid ( Gas oder Flüssigkeit ) gibt es – außer „Runterfallen“ bzw. „Untergehen und Liegenbleiben“ – grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Wenn Körper in Luft, Wasser oder anderen Fluiden schweben , befinden sie sich in einem Kräftegleichgewicht zwischen Gewichtskraft und statischem Auftrieb . Ohne weitere Kräfte und auch ohne Bewegung relativ zum Fluid ist das Gleichgewicht stabil . Wenn Körper in Wasser oder einer anderne Flüssigkeit schwimmen bzw. in Luft oder einem anderen Gas fliegen , nutzen sie den dynamischen Auftrieb , wodurch sie auch dann ihre Höhe halten können...
-
Wärmeausdehnung ist allgemein die Veränderung der Länge bzw. des Volumens eines Körpers bei Erhöhung oder Erniedrigung seiner Temperatur . Fast alle Körper dehnen sich bei Erwärmung aus und ziehen sich bei Abkühlung zusammen. eine wichtige Ausnahme ist Wasser zwischen 0 °C und +4 °C ( Anomalie des Wassers ). Die Wärmeausdehnung ist bei Festkörpern kleiner als in Flüssigkeiten und dort (viel) kleiner als in Gasen. Im Festkörper sind vor allem der Fall einer linearen, also eindimensionalen Ausdehnung in Drähten, Schienen u. Ä. sowie die gleichmäßige Volumenausdehnung (s. u.) von Interesse. Im...