EU – Lexikoneinträge
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Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion, die sich im Übergang von einer sozialistischen Planwirtschaft zur Marktwirtschaft befanden oder befinden. Nach den Umwälzungen Ende der 1980er-Jahre haben viele europäische Transformationsländer den Übergang zu Marktwirtschaft und Demokratie geschafft und sind inzwischen teilweise Mitglied der Europäischen Union geworden. Andere Transformationsländer wie viele asiatische Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion werden zu den Entwicklungsländern gezählt. Russland und China spielen als große politische und wirtschaftliche Weltmächte eine...
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Europäische Integration, alle Bemühungen, die nationalstaatliche Zersplitterung in Europa zu überwinden, die mit zum Ersten und Zweiten Weltkrieg geführt hatten, und eine Neuordnung in Frieden und Zusammenarbeit zu erreichen. Eine Zusammenarbeit europäischer Staaten sollte ein Gegengewicht zu den Weltmächten USA, Sowjetunion bzw. Russland und Großbritannien bzw. dem Britischen Empire bilden. Der Europagedanke und die ersten Umsetzung Beim Europagedanken ging es also einerseits um ein Gleichgewicht europäischer Mächte und andererseits um eine Rechts- und Friedensgemeinschaft. Beides wurde dem...
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Europäisches Parlament, Abkürzung EP, eines der fünf Organe der Europäischen Union. Bereits seit 1958 gibt es das Europäische Parlament, doch erst seit 1979 werden die Abgeordneten von den Bürgern der Mitgliedsstaaten alle fünf Jahre gewählt. Anfangs zur Zeiten der Europäischen Gemeinschaft hatte die Versammlung nur beratenden Charakter. Seit dem Maastrichter Vertrag sind die Mitsprache- und Kontrollrechte des Parlaments gewachsen. Der Präsident des Europäischen Parlaments und die Mitglieder der Europäischen Kommission müssen durch das Europäische Parlament gewählt werden. Bei der Mehrzahl der...
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Weltwirtschaft, alle weltweiten (globalen) und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Staaten der Erde, die vor allem auf dem Außenhandel, der Bewegung von Kapital und Arbeitskräften zwischen Volkswirtschaften beruhen. Zunächst ist Weltwirtschaft mit der Entwicklung des Welthandels verknüpft. Der Prozesse der internationalen Arbeitsteilung verstärkt sich und bezieht sich auf den zunehmenden Austausch von Gütern und Dienstleistungen, Kapital für Zwecke der Investitionen und der Geldanlage auf Finanzmärkten sowie technischem Wissen. Gefördert wurde die wirtschaftliche Globalisierung durch den...
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Europarat, am 5.5.1949 gegründete internationale Organisation europäischer Staaten mit Sitz in Straßburg. Die Gründung des Europarats 1949 war ein erster Versuch, die europäischen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg und trotz dem beginnenden Kalten Kriegs näher zusammenzubringen. Seine Mitglieder verpflichteten sich auf den Schutz und die Förderung gemeinsamer Ideale und Grundsätze. Hierzu gehörte vor allem die Achtung der Menschenrechte und der Grundfreiheiten. Zu diesem Zweck wurde der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mit Sitz in Straßburg eingerichtet. Heute sind im Europarat 47...
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Europäische Kommission, eines der fünf Organe der Europäischen Union mit Sitz in Brüssel. Die EU-Kommission ist die Exekutive der EU und setzt sich aus 28 Kommissaren (einschließlich des Kommissionspräsidenten) zusammen. Jedes Mitgliedsland entsendet einen Kommissar für eine Amtszeit von fünf Jahren. An der Spitze steht der Präsident der EU-Kommission, ein Kommissar ist gleichzeitig Hoher Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik (eine Art EU-Außenminister). Die EU-Kommission legt europaweit geltende Gesetze vor, die vom Europäischen Rat, dem Europäischen Ministerrat und dem Europäischen...
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Euro, die seit 1.1.1999 in den Mitgliedstaaten der Europäischen Währungsunion (EWU) geltende alleinige Währung. Seit 1.1.2002 wurde auch Bargeld (Banknoten und Münzen) ausgegeben. Mitglieder der Eurozone Die Mitglieder der EWU bilden die Eurozone. Sie sind innerhalb der Europäischen Union diejenigen Staaten, in denen die europäische Integration am weitesten fortgeschritten ist. Der Euro wurde 1999 in zunächst elf EU-Staaten (Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Spanien) eingeführt. Die ökonomischen Beitrittskriterien...
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Europäischer Ministerrat, eines der fünf Organe der Europäischen Union. Der Ministerrat oder Rat der Europäischen Union setzt sich zusammen aus je einem Vertreter jedes Mitgliedsstaats auf Ministerebene. Je nach Gegenstand der Beratungen setzt sich der Ministerrat auch verschiedenen Fachministern zusammen. Der Vorsitz im Ministerrat (Ratspräsidentschaft) wechselt halbjährlich von Mitgliedsland zu Mitgliedsland. Im Ministerrat wird die Arbeit der Regierungsvertreter der EU-Staaten koordiniert, es werden Beschlüsse gefasst und es wird eng mit der Europäischen Kommission zusammengearbeitet. Der...
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Europäischer Rat, die Zusammenkunft der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Der Europäische Rat ist kein Organ der EU wie etwa der Europäische Ministerrat, aber oberste Instanz für Grundsatzfragen für die Weiterentwicklung der EU, für die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik oder für die Beratung bei schwerwiegenden politischen Fragen (z. B. Finanzkrise, europäische Schuldenkrise, Asyl- und Flüchtlingspolitik). Die Treffen des Europäischen Rats („Europäische Gipfel“) werden seit 2009 von einem Präsidenten des Europäischen Rats vorbereitet. An den...
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Europäische Union, Abkürzung EU, durch den am 1.11.1993 in Kraft getretenen Maastricht-Vertrag geschaffener wirtschaftlicher und politischer Zusammenschluss der Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft. Die Gründung der EU stellte einen wesentlichen Entwicklungsschritt der europäischen Integration dar. Mitglieder Kern der Mitgliedsstaaten bilden die sechs Gründungsmitglieder der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Staat (EGKS, Montanunion) von 1951 sowie der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EAG, Euratom) in den Römischen Verträgen von...