Bündnissystem – Lexikoneinträge
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Bündnissystem, das von Reichskanzler Otto von Bismarck nach der Reichsgründung 1871 geschaffene Geflecht von Bündnissen zwischen europäischen Großmächten. Das Prinzip Gleichgewicht der europäischen Mächte Bismarck schuf mit dem Deutschen Kaiserreich mitten in Europa einen wirtschaftlich und militärisch starken Nationalstaat, den die europäischen Nachbarn, insbesondere Frankreich, fürchteten. Bismarcks außenpolitischen Ziele waren die Vermeidung eines Zweifrontenkriegs für Deutschland (gegen Russland im Osten und Frankreich im Westen), die Isolation Frankreichs („Erbfeindschaft“ nach dem Krieg...
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Entente, das Einvernehmen zwischen England und Frankreich zunächst in der Kolonialpolitik . Nach der Faschodakrise zur Zeit des Imperialismus kam es im Sudanvertrag (1899) zwischen England und Frankreich zu einem Ausgleich ihrer Interessen in Afrika. Die weitere Verständigung zwischen beiden Mächten fand 1904 in der Entente cordiale („Herzliches Einvernehmen“) einen Höhepunkt. 1907 wurde das Bündnis durch die Verständigung Russlands mit England zur Triple Entente erweitert (Vertrag von St. Petersburg). Bereits 1894 gab es eine Allianz zwischen Frankreich und Russland. Im Ersten Weltkrieg stand...
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Mittelmächte, die Bündnispartner Deutsches Kaiserreich und Kaiserreich Österreich-Ungarn im Ersten Weltkrieg, später auch die Partner Osmanisches Reich und Bulgarien (deshalb auch Vierbund) . Die Bezeichnung beschreibt die geografische Lage dieser beiden Großmächte zwischen den Bündnispartnern der Entente Frankreich, Großbritannien und Russland. Italien gehörte zum Dreibund mit Deutschland und Österreich-Ungarn, der Teil des Bündnissystems von Otto von Bismarck war. Die Staaten des Dreibunds wurden auch als Mittelmächte bezeichnet. Italien trat allerdings 1914 nicht in den Ersten Weltkrieg ein...
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Neuer Kurs , Bezeichnung für die Abkehr Kaiser Wilhelms II. (*1859, †1941, deutscher Kaiser und König von Preußen von 1888 bis 1918) von der Außenpolitik Otto von Bismarcks nach dessen Entlassung 1890. Zerfall des Bündnissystems In der Außenpolitik wurde auf das komplizierte bismarcksche Bündnissystem verzichtet. Der Rückversicherungsvertrag mit Russland wurde 1890 nicht erneuert. Als Gegenreaktion folgte ein russisch-französisches Militärbündnis (1892). Diese katastrophale Politik führte zu einer wachsenden Isolierung Deutschlands in Europa und zu verschärften Konfrontationen mit den meisten...
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Wettrüsten (Erster Weltkrieg), der Rüstungswettlauf vor dem Ersten Weltkrieg, insbesondere zwischen Deutschland und Großbritannien. Folge des Neuen Kurses Mit dem Neuen Kurs betrieb Kaiser Wilhelm II. (*1859, †1941, deutscher Kaiser und König von Preußen von 1888 bis 1918) eine aggressive Außenpolitik: Das Deutsche Kaiserreich wollte auch zu den großen Kolonialmächten gehören (Weltmachtpolitik). Gleichzeitig wurde das Bündnissystem Otto von Bismarcks nicht weiterverfolgt, stattdessen militärisch aufgerüstet. Das Wettrüsten war verbunden mit der Sorge, in wenigen Jahren anderen Nationen...