Barock – Lexikoneinträge
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Begriff Das Wort Barock lässt sich herleiten von dem portugiesischen Begriff barucca (Fachausdruck für eine Perle von unregelmäßiger, schiefer Form). Im 18. und 19. Jh. wurde das Adjektiv barock oft in abwertender Bedeutung verwendet (schwülstig, grotesk, bizarr). Als Epochen- und Stilbegriff setzte sich das Wort zunächst in der Kunstgeschichte durch. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff auch von der deutschen Literaturwissenschaft übernommen. Er bezeichnet den Zeitraum zwischen Reformationszeit/Renaissance und Aufklärung , einen Stil, der durch bestimmte Merkmale gekennzeichnet ist...
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Geboren in Gelnhausen um 1621, gestorben in Renchen am 17.8.1676: Grimmelshausen verlor vermutlich durch den Dreißigjährigen Krieg (1618-48) seine Eltern. Später diente er im Krieg u.a. als Regimentsschreiber. Nach dessen Ende war er Gutsverwalter und ab 1667 Bürgermeister in Renchen bei Offenburg. Der bedeutendste deutsche Roman der Barockzeit In Renchen schrieb Grimmelshausen sein Hauptwerk, den Schelmenroman Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch (1669), dem weitere Romane folgten. Im Simplicissimus wurde erstmals die Entwicklung eines Individuums in einer Erzählung vorgestellt. Deshalb...
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Das Sonett ist eine Gattungsform der Lyrik und entstand im 14. Jahrhundert in Italien. In Deutschland wurde das Sonett besonders im Zeitalter des Barock , der Romantik und um die Jahrhundertwende verwendet. Der formale Aufbau folgt strengen Regeln: 14 Zeilen verteilen sich auf zwei Quartette (Vierzeiler) und zwei Terzette (Dreizeiler). Das Reimschema ist abba abba cdc dcd. Es kann jedoch auf vielfache Weise variieren. Meist wird ein jambisches Metrum verwendet. Die inhaltiche Struktur prägt meist ein antithetischer Aufbau: Die Quartette bauen Spannung auf, indem sie eine Behauptung oder...