Augsburger Religionsfrieden, auf dem Reichstag in Augsburg 1555 beschlossene Einigung über die Religionszugehörigkeit. Katholische und lutherische Reichsstände erkannten sich gegenseitig als gleichberechtigte Glaubensgruppen an. Der Grundsatz Der Augsburger Religionsfrieden gab den Landesherren das Recht, über die Konfession in ihrem Territorium zu entscheiden („Cuius regio, eius religio“ = „wessen das Land (ist), dessen (ist) die Religion“). Die Untertanen mussten den Glauben des Fürsten annehmen. Die Auswirkungen In den Freien Reichsstädten waren beide Konfessionen zugelassen. Die...
Calvinisten, die Anhänger des Genfer Reformators Johannes Calvin, eigentlich Jean Cauvin (*1509, †1564). Nach Calvins Lehre ist der Mensch von Gott zu Heil oder Unheil vorbestimmt (Prädestination) und muss seine Auserwähltheit durch sein Leben und Wirken beweisen. Wirtschaftlicher Erfolg gilt demnach als Zeichen der Gnade Gottes. Der Calvinismus fand in Frankreich, in den Niederlanden und England Verbreitung und gelangte durch die Puritaner auch nach Nordamerika. In Deutschland wurden Protestanten und Katholiken 1555 durch den Augsburger Religionsfrieden gleichgestellt, nicht aber Calvinisten...
Dreißigjähriger Krieg, die von 1618 bis 1648 andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen zunächst im Deutschen Reich , dann in ganz Europa. Anhaltende Glaubensfeindschaft Der Augsburger Religionsfrieden von 1555 hatte die Feindschaft zwischen Lutheranern und Katholiken nicht beseitigen können. Zur Verteidigung ihrer Interessen schlossen sich die evangelischen Landesfürsten 1608 zur „Union“ ( Protestantische Union ) und ein Jahr später die katholischen Fürsten zur „Liga“ ( Katholische Liga ) zusammen. Beide Bündnisse stellten Heere auf und suchten nach Verbündeten. Frankreich unterstützte...
Schmalkaldischer Bund, von den evangelischen Fürsten und Städten 1531 in Schmalkalden (Thüringen) gegründetes Verteidigungsbündnis gegen die Religionspolitik Kaiser Karls V. Nachdem weder auf einem Reichstag in Nürnberg 1532 noch auf dem Konzil von Trient 1535 die Religionskonflikte gelöst werden konnten, griffen im Schmalkaldischen Krieg 1546/1547 die kaiserlichen Truppen an. Karl V. besiegte die evangelischen Stände. Allerdings konnte erst der Augsburger Religionsfrieden von 1555 die Konflikte vorerst lösen.