Antigene – Lexikoneinträge
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Der Begriff Allergie bezeichnet eine spezifische Änderung der Reaktionsfähigkeit des Immunsystems gegenüber körperfremden, eigentlich unschädlichen Stoffen ( Allergene ). Das Immunsystem hat drei Möglichkeiten, auf den Kontakt mit einem beliebigen Stoff zu reagieren: Anergie : Der Einflussfaktor wird toleriert, es kommt zu keiner Abwehrreaktion. Normergie : Der Fremdstoff wird gezielt abgewehrt und vernichtet. Allergie : Die Reaktion des Immunsystems ist stärker als erforderlich , neben der eigentlichen Abwehr des Allergens treten allergische Reaktionen auf. Den Kontakt mit einem Allergen, das...
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Das Immunsystem ist die Gesamtheit der spezifischen Abwehrreaktionen , die dem Organismus gegen Krankheitserreger , deren Toxine oder fremde Gewebe zur Verfügung stehen, wobei das Immunsystem gegen jeden dieser als Antigen bezeichneten auslösenden Faktoren eine spezifische Reaktion entwickelt. Hierbei gibt es zwei Untersysteme , die unterschiedlich auf die Antigene reagieren; man spricht von humoraler Immunität und zellvermittelter Immunität . Die humorale Immunität besteht im Wesentlichen darin, dass von bestimmten Lymphocyten, den B-Lymphocyten , als Antikörper bezeichnete Immunglobuline...
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monoklonale Antikörper : genetisch identische Antikörper, die mit der sog. Hybridomtechnik hergestellt werden: Entartete Lymphocyten (sog. Myelomazellen) werden mit Antikörper bildenden Lymphocyten verschmolzen. Diese Hybridome sind fast unbegrenzt lebensfähig und bilden große Mengen des Antikörpers, auf den die Lymphocyten »programmiert« waren.
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Rhesusfaktor ( Rh-Faktor ): Ein wichtiger Teilfaktor (Hauptantigen) eines Systems erblicher Blutkörperchenmerkmale des Menschen ( Blutgruppen ). Das wichtigste, am stärksten immunogen wirksame Erythrocytenantigen wird als D bezeichnet, die Träger als Rhesus-positiv (Rh oder Rh+), der Genotyp ist DD oder Dd; D kommt bei rd. 85 % aller weißen Menschen vor. Bei rd. 15 % fehlt das Antigen D (Genotyp dd), diese Individuen werden als Rhesus-negativ (rh oder Rh–) bezeichnet. Rhesus-negative Menschen bilden erst Antikörper , wenn ihr Blut in Kontakt mit Rh-positivem Blut kam und dadurch eine...
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T-Lymphocyten ( T-Zellen ): an der zellulären Immunität ( Immunsystem ) beteiligte Lymphocyten, deren lymphatische Stammzellen im Knochenmark entstehen und die ihre spezifische immunologische Aktivität erst beim Passieren der Thymusdrüse (daher T-Lymphocyten) erhalten. Die T-Lymphocyten bilden keine Antikörper, sondern besitzen an ihrer Membranoberfläche spezifische Rezeptoren für Antigene, v. a. von Viren und Bakterien. Sie unterteilen sich in T-Helferzellen , die durch die Sekretion von Cytokinen die Antikörpersynthese von B-Lymphocyten , die zelluläre Immunantwort und Entzündungsreaktionen...
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Toxine sind in der Natur vorkommende, teilweise eiweißartige, spezifisch wirkende Giftstoffe. Als Antigene führen sie zur Antikörperbildung ( Antitoxinbildung ). Von einigen krankheitserregenden Bakterien werden äußerst giftige Stoffwechselprodukte als Exotoxine in ihre Umgebung ausgeschieden, z. B. das Tetanustoxin von Wundstarrkrampferregern, das Botulinustoxin bei Wurstvergiftung und das Diphtherietoxin. – Endotoxine sind Bakteriengifte , die erst bei Zerstörung des Bakterienkörpers frei werden. Sie kommen z. B. bei Typhus- und Paratyphuserregern vor. Ebenfalls als Toxine werden die Gifte...