Adenauer – Lexikoneinträge
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Adenauer, Konrad, erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland , der von 1876 bis 1967 lebte. Der Kommunalpolitiker Der Jurist und Volkswirt arbeitete zunächst als Richter in Köln. Als Mitglied der katholischen Zentrumspartei war Adenauer von 1917 bis 1933 Oberbürgermeister von Köln und von 1920 bis 1933 Präsident des Preußischen Staatsrats. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 wurde er entlassen und 1934 für einige Monate inhaftiert. Im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler am 20.7.1944 ( Zwanzigster Juli ) wurde auch Adenauer von der Gestapo inhaftiert. Nach...
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Bundeskanzler, seit 1949 der Chef der Bundesregierung, der Exekutive, der Bundesrepublik Deutschland . Er wird vom Bundestag gewählt und bestimmt gemäß Grundgesetz die Richtlinien der Politik. Bundeskanzler waren von Konrad Adenauer von 1949 bis 1963 und Ludwig Erhard (*1897, †1977, Wirtschaftsminister von 1949 bis 1963) von 1963 bis 1966 an der Spitze von Koalitionen aus CDU/CSU und FDP sowie Kurt Georg Kiesinger (*1904, †1988, von 1958 bis 1966 Ministerpräsident von Baden-Württemberg, von 1967 bis 1971 Bundesvorsitzender der CDU) an der Spitze einer Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD. Nach...
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Bundesrepublik Deutschland, der 1949 auf dem Boden des ehemaligen Deutschen Reichs entstandene Staat, der die drei Besatzungszonen der westlichen Siegermächte USA, Großbritannien und Frankreich umfasste. Staatsgründung Bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurden politische Parteien gegründet bzw. wiedergegründet, am 11.6.1945 die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) in Berlin; es folgten die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) und die Christlich Demokratische Union (CDU) bzw. in Bayern die Christlich Soziale Union (CSU). Die Liberalen der Westzonen gründen 1948 die...
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CDU, Abkürzung für Christlich Demokratische Union, 1945 gegründete politische Partei, zunächst regional, dann in allen vier Besatzungszonen. Bei den Bundestagswahlen nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 gewann die CDU zusammen mit der CSU , mit der sie seither eine Fraktionsgemeinschaft im Bundestag bildet (CDU/CSU), die Mehrheit und stellte mit Konrad Adenauer auch den ersten Bundeskanzler. In der Bundesrepublik schlossen sich die Landesverbände 1950 zur Christlich Demokratischen Union Deutschlands zusammen und wählten Adenauer zu ihrem ersten Vorsitzenden. Die CDU stellte von...
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Deutschlandvertrag , der Vertrag über die Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland zu den drei westlichen Besatzungsmächten USA, Großbritannien und Frankreich vom 26.5.1952. Der Deutschlandvertrag beendete die seit 1945 bestehende Besatzungsherrschaft und regelte in Erweiterung des Besatzungsstatuts die Übertragung der (eingeschränkte) staatlichen Souveränität an die Bundesrepublik Deutschland, da die Rechte und Verantwortung der drei Siegermächte »in Bezug auf Berlin und auf Deutschland als Ganzes einschließlich der Wiedervereinigung Deutschlands und einer friedensvertraglichen Regelung«...
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Parlamentarischer Rat, zur Ausarbeitung einer Verfassung für die drei Westzonen gebildetes Gremium, das am 1.9.1948 erstmals in Bonn zusammentrat. Der Rat bestand aus 65 Abgeordneten, die aus den Parlamenten der damals elf Länder und Stadtstaaten der westlichen Besatzungszonen Deutschlands entsandt wurden: je 27 Vertreter der Unionsparteien CDU/CSU und der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), fünf Vertreter der Freien Demokratischen Partei (FDP) und je zwei Vertreter der Deutschen Partei (DP), der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und der Zentrumspartei. Berlin entsandte 5...
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Schumanplan, Plan des französischen Außenminister Robert Schuman (*1886, †1963) vom 9.5.1950, mit dem er den Anstoß für die 1951 gegründete Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion) gab. Dabei wurden unterschiedliche Interessen verwirklicht. Während Frankreich ein Interesse hatte, die deutsche Kohle- und Stahlindustrie, insbesondere das Ruhrgebiet, unter eine gemeinsame Kontrolle europäischer Staaten zu stellen, um die Möglichkeit eines von Deutschland ausgehenden Krieges zukünftig auszuschließen, nutzte die noch nicht souveräne Bundesrepublik Deutschland unter Bundeskanzler...
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Stalinnote, Vorschlag des sowjetischen Führers Josef Stalin vom 10.3.1952 an die westlichen Siegermächte des Zweiten Weltkriegs über Bedingungen für einen Friedensvertrag mit Deutschland, zur Bildung einer gesamtdeutschen Regierung, die an der Vorbereitung eines Friedensvertrags mit Deutschland beteiligt sein und sich international neutral verhalten sollte, und zur völkerrechtlichen Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als Westgrenze Polens. Die Stalinnote kam zwei Monate vor dem vorgesehenen Unterzeichnungstermin für die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG). Bundeskanzler Konrad Adenauer...