Adel – Lexikoneinträge
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Adel, in zahlreichen Epochen vorkommende besondere Gruppe einzelner Familien in der Gesamtbevölkerung, die aufgrund von Geburt, Besitz oder Leistung eine soziale Sonderstellung einnehmen, ein eigenes Standesbewusstsein ausbilden oder einen starken Einfluss auf Staat, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ausüben. Bereits in der griechischen Polis hatten Adelsgeschlechter maßgeblichen politischen Einfluss und bildeten zeitweise die Aristokratie . In der römischen Republik bestimmten lange Zeit die Adelsfamilien (Patrizier) das politische und gesellschaftliche Leben. Der Amtsadel (Nobilität...
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Adel (Mittelalter und Neuzeit), die eigentliche bestimmende Schicht in der mittelalterlichen Ständegesellschaft und im Deutschen Reich lange Zeit auch noch in der Neuzeit bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Der Adel im Mittelalter Im Fränkischen Reich trat der Adel zusammen mit dem König, den er vielfach aus seinen eigenen Reihen erhob, als Inhaber des Herrschaftsmonopols auf. In der Zeit der Karolinger kam es bereits zu einer Untergliederung des Adelsstands, der fortan durch verschiedene (soziale) Abstufungen geprägt blieb. Im mittelalterlichen Lehnswesen wurde der niedere dem Hochadel...
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Burg, im Hochmittelalter Wohnsitz, Verteidigungsanlage und Herrschaftszentrum von Adligen. Sie bauten anstelle einfacher Befestigungen damals nahezu uneinnehmbare Steinburgen auf Bergkuppen oder an anderen strategisch wichtigen Punkten wie Wasserläufen. Auch der niedere Adel folgte diesem Beispiel. Im Mittelalter gab es in Deutschland schätzungsweise 15 000 bis 20 000, in Frankreich sogar 40 000 Burgen. Komfort und Größe der Burgen waren sehr unterschiedlich. Nur reiche Adelsgeschlechter konnten sich große Burganlagen leisten. Die Wohnburgen der armen Ritter bestanden vielfach nur aus...
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Fürst, seit dem Mittelalter Bezeichnung für die höchste Schicht des Adels mit besonderer Nähe zum König . Die Fürsten hatten in der deutschen Wahlmonarchie das Recht der Königswahl und die Pflicht, bei Entscheidungen in Angelegenheiten des Reichs mitzuwirken. Im 12.Jahrhundert entstand ein geschlossener Reichsfürstenstand (Reichsfürst). Die Reichsfürsten hatten nach den Fürstenprivilegien Friedrichs II. (*1194, †1250, König von Sizilien seit 1198, König seit 1212, römisch-deutscher Kaiser seit 1220) im 13. Jahrhundert auch die Landesherrschaft in den Territorien. Weltliche und geistliche...
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Graf, im Frühmittelalter königlicher Amtsträger in einem bestimmten Gebiet (Grafschaft) zur Durchsetzung königlicher Gewalt. Wichtig für die weitere Entwicklung der Grafen von Amtsinhabern zu Landesherren waren die Umwandlung des Amts in ein Lehen in der Ständegesellschaft und das sich seit Ende des 9. Jahrhundert durchsetzende Prinzip der Erblichkeit dieser Lehen ( Lehenswesen ). Die Grafen gehörten zunächst dem hohen Adel an. Ein Teil von ihnen, dem es gelang, eine reichsunmittelbare Herrschaft auszubilden, zählte auch nach dem Spätmittelalter noch zu den Reichsfürsten, dem...
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Patrizier, der Adel in Rom . Die Patrizier stammten aus vermögenden und einflussreichen Familien mit Grundbesitz. Sie besetzten alle wichtigen Ämter wie Richter, Heerführer, hohe Priester und Konsuln. Nach Abschaffung des etruskischen Königtums in Rom um 500 v. Chr. regierten zunächst die Patrizier mit unumschränkter Macht. Die Plebejer waren von jeglichen politischen Rechten ausgeschlossen. Neben allen anderen wichtigen Ämtern stellten die Patrizier die beiden Konsuln, die höchsten Beamten der Stadt. Sie wurden vom Senat beraten, in dem nur Adlige saßen. Oberhaupt einer patrizischen Familie...
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Renaissance, Epoche, die von der Rückbesinnung auf Werte und Formen der griechisch-römischen Antike geprägt war. Das lateinisch-französische Wort bedeutet „Wiedergeburt“. Träger und Leitbild Man setzt die Renaissance vom 14. bis 16. Jahrhundert an. Mit dem Seehandel hatten sich im Mittelalter reiche Städte und damit ein selbstbewusstes Bürgertum entwickelt, besonders in Oberitalien mit den Stadtstaaten Genua, Florenz und Venedig. Humanisten suchten nach den Handschriften antiker Autoren und studierten diese. In der Kunst änderten sich Stil und Motive aufgrund einer veränderten Einstellung zum...
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Ritter, berittener Berufskrieger mit schwerer, teurer Ausrüstung (Gewicht der Ritterrüstung bis zu 60 kg). Seine Hauptaufgabe im mittelalterlichen Lehnswesen bestand darin, seinen Grundherrn im Kriegsfall zu verteidigen. Der Ritterstand Ende des 11. Jahrhunderts bildete sich der Stand des Ritters heraus. Die ersten Ritter waren beim Volk nicht sehr beliebt, da sie nicht nur gegen die Feinde kämpften, sondern auch Siedlungen im eigenen Land überfielen. Das änderte sich, als die Kirche Regeln für Ritter aufstellte. Mit dem Aufkommen von Feuerwaffen verlor der Ritter an Bedeutung. Ritter bekamen...