Absolutismus – Klassenarbeiten
Absolutismus – Lexikoneinträge
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Absolutismus, die uneingeschränkte Herrschaft eines Monarchen im 17. und 18. Jahrhundert. Der Herrscher steht über dem Gesetz. Grundgedanke des absoluten Herrschers Der ganze Staat ist nach der Lehre des Absolutismus in der Person des Fürsten vereinigt. Bischof Jacques Bénigne Bossuet (*1627, †1704) schrieb 1682, alle Welt beginne mit der monarchischen Staatsform, der Monarchie . Der Fürst blicke von einem höheren Standort aus. Man dürfe darauf vertrauen, dass er weiter sehe als andere, weshalb man ihm ohne Murren gehorchen müsse. Die Fürsten wirken, so schrieb Bossuet, als Gottes Diener und...
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Aufgeklärter Absolutismus, die Verbindung von Absolutismus und Aufklärung im 18. Jahrhundert. Als Vertreter des aufgeklärten Absolutismus gelten der König von Preußen, Friedrich II., der Große , die Erzherzogin von Österreich, Maria Theresia (*1717, †1780, Königin von Böhmen und Ungarn seit 1740, römisch-deutsche Kaiserin von 1745 bis 1765) und ihr Sohn und Nachfolger Joseph II. (*1741, †1790, römisch-deutscher Kaiser seit 1765) sowie in Russland Katharina II., die Große (*1729, †1796, russische Zarin seit 1762). Herrscher als Diener des Staates Diese Herrscher beanspruchten für sich, nach den...
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Enzyklopädisten , die Herausgeber eines großen Universallexikons zur Zeit der Aufklärung . 1751 erschien gegen den Widerstand der französischen Staatszensur der erste Band eines Lexikons, der Encyclopédie, das maßgebende Sammelwerk der europäischen Aufklärung. Ihm folgten weitere 16 Text- und elf Bildbände. Herausgeber waren der Schriftsteller, Philosoph, Literatur- und Kunsttheoretiker Denis Diderot (*1713, †1784) und der Mathematiker, Physiker und Philosoph Jean-Baptiste d’Alembert (*1717, †1783). Sie hatten fast 150 Autoren für die über 72.000 Artikel versammelt, darunter berühmte...
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Friedrich II., auch Friedrich der Große, preußischer König, der von 1712 bis 1786 lebte. Er schaffte die Folter ab, förderte Bildung, Handel und Gewerbe, war stark beeinflusst durch die Aufklärung , regierte jedoch absolutistischer König. Friedrich vergrößerte immens sein Heer und machte Preußen in mehreren Kriegen zu einer europäischen Großmacht. Sohn des Soldatenkönigs Schon früh geriet Friedrich in scharfen Gegensatz zu seinem Vater Friedrich Wilhelm I. (*1688, †1740, preußischer König seit 1713) und den harten Erziehungsgrundsätzen des sogenannten Soldatenkönigs. Schließlich unternahm er...
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Gewaltenteilung, die Aufteilung staatlicher Gewalt. Nach den Vorstellungen des englischen Philosophen John Locke (*1632, †1704) sollte die Staatsgewalt zweigeteilt werden, um Machtmissbrauch zu vermeiden. Der französische Staatstheoretiker Charles de Montesquieu (*1689, †1755) unterschied drei Arten von Staatsgewalten: die gesetzgebende Gewalt, die ausführende Gewalt und die richterliche Gewalt. Im Absolutismus hatte der Herrscher alle drei Gewalten in seiner Hand vereinigt. Zu den Forderungen der Aufklärung gehörte, dass die Gewalten auf verschiedene Schultern verteilt werden sollten. Die...
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Hohenzollern, eines der bedeutendsten deutschen Herrschergeschlechter. Die Geschichte Preußens ist eng mit den Hohenzollern verbunden. Schwäbische und fränkische Linie Ihre Stammburg liegt in Süddeutschland (Burg Hohenzollern bei Hechingen in Baden Württemberg). 1191 erhielten sie (die fränkische Linie) den Titel des Nürnberger Burggrafen. Im Jahr 1415 ging die Mark Brandenburg als Lehen an die Herrscherfamilie, 1423 erlangten sie die Kurfürstenwürde. 1618 erbten die Hohenzollern (als brandenburgische Linie) das Herzogtum Preußen. Sie verfügten damit über ein völlig unzusammenhängendes Gebiet...
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König, nach dem Kaiser der Träger höchster staatlicher Gewalt oder der höchste Repräsentant in der Monarchie. Das Königtum gab es zu allen Zeiten (z.B. im antiken Sparta und im vorrepublikanischen Rom). Königtum im Mittelalter Das mittelalterliche Königtum bei den Germanen entstand in der Zeit der Völkerwanderung , als sich die Führungsrolle der Heerführer verfestigte. Zunächst wurde der König von einer adligen Führungsschicht gewählt (im Deutschen Reich bis in die Neuzeit), auch wenn die Wahl oft nur eine Bestätigung der Nachfolge in der jeweiligen Königsfamilie war. Nach germanischen...
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Ludwig XIV., französischer König, der von 1638 bis 1715 lebte. Die Jugend Er bestieg im Alter von fünf Jahren 1643 den Thron. Die Regentschaft übernahm jedoch zunächst seine Mutter Anna (*1601, †1666, Königin von Frankreich von 1615 bis 1643, danach Regentin bis 1651), der mit Kardinal Jules Mazarin (*1602, †1661) bis zu dessen Tode 1661 ein fähiger Staatsmann zur Seite stand. Als Kind erlebte Ludwig, wie 1648 in Paris ein Aufstand ausbrach und das Parlament die Herrschaft übernahm, während der Hofstaat floh. Das Machtzentrum Dieses Erlebnis bewegte ihn, nach Antritt seiner Selbstregierung 1661...
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Merkantilismus, das Wirtschaftssystem im Absolutismus . Der Merkantilismus wurde wesentlich vom französischen Finanzminister unter Ludwig XIV ., Jean Baptiste Colbert (*1619, †1683) entwickelt und wird deshalb auch Colbertismus genannt. Die Wirtschaftspolitik im absolutistischen Staat war durch Reglementierung und Beaufsichtigung geprägt. Das Ziel war es, möglichst viel Geld in die Staatskasse zu bekommen, um somit die benötigten Geldmittel für Hof, Heer und Verwaltung zu erhalten. Dafür wurde die Wirtschaft im eigenen Land gefördert. Bürger, die ein Geschäft oder eine Manufaktur, das ist eine...
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Naturrecht , bereits in der Antike existierende Vorstellung, dass es ein übergeordnetes, für jeden Menschen und jede staatliche Einrichtung verbindliches Recht gebe. Das Naturrecht begründete in der frühen Neuzeit die Forderung nach einem Widerstandsrecht gegen eine ungerechte Obrigkeit. Im Laufe der Zeit entwickelte sich aus dem Naturrechtsgedanken die Überlegung, dass jedem Menschen angeborene Rechte zustehen, die zu allen Zeiten ihre Gültigkeit behalten. Diese Idee schlug sich maßgeblich bei der Formulierung der Menschenrechte (Grundrechte) nieder.
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Polnische Teilungen, die mehrmalige Aufteilung Polens in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter den benachbarten Mächten Preußen , Österreich und Russland, bis es als Staat aufhörte zu existieren. Bei der Ersten Polnische Teilung 1772 nutzten Preußen, Österreich und Russland einen Bürgerkrieg in Polen zum Einschreiten und verleibten sich ein Viertel des polnischen Gebiets ein. In der Zweiten Polnischen Teilung 1793 teilten sich Russland und Preußen große Stücke Polens untereinander auf. Es verblieb nur noch ein kleiner Reststaat. Mit der Dritten Polnischen Teilung 1795 verschwand Polen...
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Salons, zunächst Treffpunkte der besseren Kreise in Paris. Ihre Einrichtung fand aber bald auch in anderen europäischen Zentren Verbreitung. Die Salongesellschaften ermöglichten erstmals regelmäßige und häusliche Kontakte zwischen Frauen und Männern unterschiedlichen Standes und religiösen Bekenntnisses. In den Salons diskutierte man bei Tee und anderen Erfrischungen literarische und politische Themen oder lauschte Musikdarbietungen. Die Salons wurden somit zum Treffpunkt für die Ideen der Aufklärung . Ähnliche Zentren der Kommunikation des aufklärerischen Bürgertums waren seit Mitte des 17...