Direkt zum Inhalt

Die Lyrik hat verschiedene Gattungsformen. Dazu zählen:

  • Elegie: In der deutschen Literatur ist die Elegie seit dem Barock ein Gedicht, das allgemein Trauer, Schwermut und Sehnsucht ausdrückt.
  • Epigramm: Dieses kurze Sinngedicht besteht in der Regel aus einem antithetisch bzw. zugespitzt formulierten Gedanke. Es kann auch als Sinnspruch mit Pointe bezeichnet werden.
  • Hymne: Diese Form dient dem feierlichen Lob- und Preisgesang in erhabener Sprache zur Verherrlichung von Göttern, Helden, Herrschern oder Tugenden.
  • Ode: In der Antike wurde als Ode eine strophische, meist von Musik begleitete Dichtung bezeichnet. Später wurde der Begriff zu einer Gattungsbezeichnung verengt. Formal ist die Ode durch einen strengen Aufbau gekennzeichnet: strophische Gliederung, feste Strophenformen mit unterschiedlichen metrischen Schemata (Odenmaße), Reimlosigkeit. Die Inhalte der in feierlichem und ernstem Ton gehaltenen Ode stammen v. a. aus zwei Themenbereichen: Privates (Freundschaft, Liebe, Trauer, Naturpreis) und Gesellschaft (Staat, Vaterland, Fürstenlob, Religion, Moral, Lebensweisheit).
  • Sonett: Das Sonett entstand im 14. Jh. in Italien. Der formale Aufbau folgt strengen Regeln: 14 Zeilen verteilen sich auf zwei Quartette (Vierzeiler) und zwei Terzette (Dreizeiler). Das Reimschema ist abba abba cdc dcd. Es kann jedoch auf vielfache Weise variieren. Meist wird ein jambisches Metrum verwendet. Die inhaltliche Struktur prägt meist ein antithetischer Aufbau: Die Quartette bauen Spannung auf, indem sie eine Behauptung oder Voraussetzung formulieren. Die Terzette lösen die Spannung, indem die den Beweis oder die Folgerung vorstellen.
    Beispiel: Rilke „Sonette an Orpheus“ (1923)
  • Volkslied: Der Begriff bezeichnet das Liedgut bestimmter regionaler oder sozialer Volksgemeinschaften, das folgende Kennzeichen aufweist: einfache Melodie, meist mit Refrain, nationalsprachliche Texte, formelhafte Wendungen, vorwiegend mündliche Überlieferung, kollektive Verbreitung, die mit Umformung (Umsingen, Zersingen) einhergeht. Formale Grundlage ist die Volksliedstrophe. Sie besteht aus: vier Zeilen mit je drei oder vier Hebungen, meist Kreuzreim abab. Häufig ist auch der Wechsel von Vier- und Dreihebern mit abwechselnd weiblicher und männlicher Kadenz. Inhaltlich ist für viele Volkslieder der elementare Gefühlsausdruck kennzeichnend: einfaches Naturempfinden (z.B. Freude über den Sommer) oder existenzielle menschliche Grunderfahrungen (z.B. Liebe, Schmerz).
  • Ballade: Die Ballade ist eine lyrische Textform und erzählt in Versen eine dramatische Geschichte.
  • Haiku: Haiku ist eine besondere japanische Gedichtform.