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Über das Wort „instrumental“

Abkürzung:  instr.
Herkunft:  mittellat. īnstrūmentālis das Mittel betreffend (von īnstrūmentum Mittel)

 

Definition

Ein „Instrumentalsatz“ ist ein Nebensatz, der das Mittel zur Verwirklichung des Sachverhalts angibt, der im übergeordneten Satz genannt ist.

 

Arten von Instrumentalsätzen

 

(1)  finite Nebensätze

Instrumentale Nebensätze mit finitem Verb kann das Lateinische nicht bilden. Im Deutschen sind sie möglich; sie werden eingeleitet mit„dadurch, dass“. (Die Verbindung eō quod bedeutet bei Cicero und Cäsar niemals dadurch dass, sondern immer nur deshalb weil.)
 

(2)  Partizipialsätze

(a)  instrumentales Participium coniūnctum (= PC) 
• alle Partizipien sind möglich mit Ausnahme des Gerundivs.
Genaueres und Beispiele siehe unter Participium coniūnctum (> Funktionen des PC > (B) Adverbial > (7) Mittel = instrumental).

(b)  instrumentaler Ablātīvus absolūtus (= Abl. abs.)
• alle Partizipien sind möglich, einschließlich Gerundiv.
Genaueres und Beispiele siehe unter Ablātīvus absolūtus (> Funktionen des Abl. abs. > (7) Mittel = instrumental).
 

(3)  Infinitivsätze
• Der einzige Infinitiv, der ein instrumentales Sinnverhältnis anzeigen kann, ist das Gerundium als Infinitiv ohne Subjekt oder Infinitiv mit übernommenem Subjekt. Es steht dabei im instrumentalen Ablativ. Z.B.:
÷ Lycūrgī lēgēs labōribus ērudiunt iuventūtem, vēnandō, currendō,
   ēsuriendō, sitiendō, algendō, aestuandō.

   Die Gesetze des Lykurg erziehen die Jugend durch Strapazen, und
   zwar durch Jagen, Laufen, Hungern, Dürsten, Frieren und Schwitzen.

   (= dadurch, dass sie jagen, …) (Cicero: Tusculanen 2:34)