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Was ist der Imperativ in Latein?

Duck dich! Lauf! Hilf mir! Das alles sind Befehle – auch Imperative genannt. Diese Befehlsform bildet man mit Verben. Neben der Erklärung des Imperativs beantworten wir in diesem Lernweg die Fragen nach der Bildung des Imperativs und der Übersetzung der Befehlsform. Mit unseren interaktiven Übungen kannst du dein Wissen testen. Wenn du dich sicher fühlst, kannst du abschließend mit unseren Klassenarbeiten zu den Konjugationen die Generalprobe für die kommende Klassenarbeit machen.

Wie du den Imperativ bildest

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iStock.com/AaronAmat, iStock.com/dedMazay

Den Imperativ bilden

Was du wissen musst

  • Wie wird der Imperativ in Latein gebildet?

    Um den Imperativ zu bilden, streicht man vom Infinitiv Präsens die Endung -re weg. Fertig ist der Imperativ im Singular, der sich an eine Person richtet. Von videre lautet der Imperativ Singular Vide! Sieh! oder Voca! Ruf! oder Audi! Hör!
    Um den Imperativ Plural für diese Verben der a- und e- Konjugation zu bilden, hängt man -te an die Singularform an: Videte! Seht! oder Vocate! Ruft! oder Audite! Hört! Mit dieser Befehlsform sprachen die Römer also mehrere Personen an.

    Hier die Imperative der a-, e- und i-Konjugation im Überblick:

      a-Konjugation e-Konjugation i-Konjugation
    Singular voca! vide! audi!
    Plural voca-te! vide-te! audi-te!

    In der konsonantischen und kurzvokalischen i-Konjugation endet der Imperativ im Singular auf -e, im Plural auf -ite:

      konsonantische Konjugation kurzvokalische i-Konjugation
    Singular curr-e! cap-e!
    Plural curr-ite! cap-ite!

    Das Verb esse (sein) hat einen unregelmäßigen ImperativEs! bedeutet Sei! und Este! bedeutet Seid! 

  • Wie können Übungen zum Imperativ aussehen?

    In Aufgaben zum Imperativ in Latein geht es oft darum, Imperative zu bilden und diese im Anschluss zu übersetzen. Häufig soll man auch vorgegebene Imperative untersuchen und entscheiden, ob Singular oder Plural der Befehlsform vorliegt.

    Man kann Imperative bilden gut üben, indem man eine lateinische Version des Gruppenspiels „Simon sagt“ spielt: „Gaius dicit“: Dabei erteilt eine Person anderen in der Gruppe Befehle, z. B. „Currite!“, „Ridete!“, „Appropinquate!“, „Dormite!“, die diese pantomimisch ausführen müssen, wenn die Person vor dem Befehl „Gaius dicit: …“ gesagt hat. Wenn der Zusatz „Gaius dicit: …“ nicht ausgesprochen wurde, haben die Spieler verloren, die den Befehl trotzdem ausführen. Wer als Letzter übrig bleibt, hat das Spiel gewonnen.

    Du hast wahrscheinlich schon gemerkt: Wenn man in Latein die Imperative bilden möchte, muss man sicher darin sein, zu welcher Konjugation ein Verb gehört. Das kannst du gezielt üben in unserem Lernweg Verben ihrer Konjugationsklasse zuordnen.

  • Was ist der Vokativ?

    Der Vokativ ist ein eigener Kasusum eine Person anzureden. Der Vokativ bezieht sich also nicht auf Verben, sondern auf Nomen: Eigennamen und Personenbezeichnungen. Nehmen wir einen Beispielsatz: Flavia, propera! Flavia, beeile dich! Flavia steht hier im Vokativ. Die Vokativ-Formen entsprechen meist dem Nominativ, weshalb man sie in einem lateinischen Satz gut versteht. Es gibt nur eine Ausnahme: Bei Substantiven der o-Deklination, die im Nominativ auf -us und -ius enden, wie Marcus und Lucius endet der Vokativ auf -e und -i: Marce et Luci, tacete! Markus und Lucius, schweigt!