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Währungsreform (1948), noch vor der Gründung der beiden deutschen Staaten Bundesrepublik Deutschland und DDR 1949 durchgeführte Neuordnung des Geldwesens in den drei Westzonen und in der Sowjetischen Besatzungszone.

Hintergrund

Seit 1947 erhielten die Westzonen nach dem Marshallplan Sachlieferungen und Kredite zum Aufbau ihrer Wirtschaft. Trotzdem drohte infolge der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft (Rüstungs- und Kriegsfinanzierung durch Staatsanleihen und Aufblähung der Geldmenge) eine Inflation, da die Reichsmark wegen der zurückgestauten Inflation im Zweiten Weltkrieg und der Nachkriegszeit faktisch wertlos geworden war.

In den ersten Nachkriegsjahren war die Versorgungslage sehr angespannt. An die Bevölkerung wurden Lebensmittelkarten ausgegeben. Die zugeteilten Nahrungsmittel deckten jedoch nur die Hälfte eines durchschnittlichen täglichen Kalorienbedarfs. Gegen viel Geld, Zigaretten oder im Tausch Ware gegen Ware war es möglich, Butter, Brot, Kartoffeln und andere Lebensmittel auf dem Schwarzmarkt zu erstehen. Auch sogenannte Hamsterfahrten aufs Land wurden unternommen. Waren wurden zurückgehalten, aus Angst, das Geld könne bald wertlos sein

Regelungen

Die Währungsreform vom 20.6.1948 auf dem Gebiet der drei Westzonen ersetzte die Reichsmark durch die Deutsche Mark (DM). Sie wurde vom Wirtschaftsrat vorbereitet, der am 25.6.1947 gebildet worden war. Das Ausgaberecht für die neuen Banknoten hatte die neu gegründete Bank deutscher Länder (Vorgängerin der Deutschen Bundesbank).

Guthaben in Reichsmark wurden mit Wirkung zum 21.6.1948 im Verhältnis 100:6,5 auf DM umgestellt, Schulden im Verhältnis 10:1 umgerechnet. Jeder erhielt zudem 40 DM Kopfgeld, später nochmals 20 DM in bar.

Diese Währungsreform war ein wichtiges Element auf dem Weg zur sozialen Marktwirtschaft. Für DM erhielt man Waren, die es zuvor nur auf dem Schwarzmarkt gab.

Die Sowjetunion reagierte auf die Währungsreform in den drei Westzonen mit der Berliner Blockade und einer Währungsreform in der Sowjetischen Besatzungszone. Ab 23.6.1948 wurden Reichsmark in der SBZ besonders gekennzeichnet und zum 24.7.1948 neue Banknoten ausgegeben. Die Währung hieß Mark der Deutschen Notenbank.


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