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Kolonialismus, die Errichtung von Handelsstützpunkten und Siedlungen ab dem Ende des 15. Jahrhunderts, dem Zeitalter der geografischen Entdeckungen, durch Großmächte wie die Seemächte England, Spanien, Portugal und die Niederlande, später auch Frankreich.

Als Höhepunkt gilt das Zeitalter des Imperialismus. Dabei ging es um die Beherrschung fremder, vorgeblich kulturell unterlegener Länder, die durch ein militärisch überlegenes „Mutterland“ zu Kolonien gemacht wurden. In einem Wettlauf konkurrierten die europäischen Kolonialmächte vor allem um die Aufteilung Afrikas („Wettlauf um Afrika“). Ohne Rücksicht auf kulturelle Gegebenheiten der afrikanischen Völker zogen die Kolonialmächte die Grenzen, zerstörten Wirtschaftsstrukturen, beuteten Rohstoffvorkommen aus und nutzten die eroberten Länder als Absatzmärkte für ihre Produkte.

Zu der wirtschaftlichen Ausbeutung gesellte sich religiöser und humanistischer Missionseifer. Die Zerstörung der Identität der außereuropäischen Völker wurde als Sieg über das Barbarentum empfunden. Um 1900 war fast die gesamte Erde territorial unter den Kolonialmächten aufgeteilt. Um die letzten Gebiete entstand ein Wettkampf, weil unterschiedliche Nationen Ansprüche auf dieselben Gebiete erhoben. Frankreich und Belgien beanspruchten z. B. den Kongo, England und die Niederlande Südafrika.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg erhielten viele Kolonien ihre Eigenständigkeit zurück (Entkolonialisierung). Die ehemaligen Kolonien haben oft bis heute mit großen Problemen zu kämpfen, die ihre Ursachen in der Kolonialzeit haben.


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