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Ägyptische Hochkultur, am Nil auf etwa 1000 km entlang der Flussoase um etwa 3000 v. Chr. entstehende Hochkultur.

Staat und Wirtschaft

Eine staatlich gelenkte Landwirtschaft, die Vorratswirtschaft und die Arbeitsteilung waren Voraussetzungen für wissenschaftliche und kulturelle Leistungen. Der ägyptische Staat war durch einen hohen Grad an Arbeitsteilung gekennzeichnet, die viele neue Berufe entstehen ließ. Die Spezialisierung legte die Grundlage für eine stark hierarchische Gesellschaft.

Eine auf Vorratswirtschaft und Überschussproduktion ausgerichtete Landwirtschaft führte zu gut gefüllten Getreidekammern und stellte die Grundlage des Staatswesens dar. Die Ackerflächen waren Staatseigentum. Der Pharao beanspruchte die Ernteerträge und die Arbeitsleistungen der Bauern (Zwangsarbeit). Im Gegenzug erhielten Bauern, Handwerker und Beamte vom Staat Lebensmittelzuteilungen. Minen und Steinbrüche waren staatlicher Besitz. Der Außenhandel wurde vom Staat kontrolliert.

Gesellschaftssystem

Die ägyptische Gesellschaft war durch ein starres System mit ausgeprägter Rangordnung der gesellschaftlichen Gruppen gekennzeichnet. Sie führte zu einem starren System mit großer Ungleichheit. Der Pharao als Alleinherrscher war oberster Priester, Heerführer und Gesetzgeber. Der Wille des Pharaos wurde über die angesehenen Beamten und Schreiber weitergeleitet. Oberster Beamter und zweiter Mann im Staat war der Wesir. Es gab eine differenzierte Verwaltung, die der Ausführung der vielfältigen Regierungsaufgaben diente. Erst durch das Vorhandensein einer Schrift konnten Gesetze und Befehle des Pharaos umgesetzt werden. Etwa 10.000 bis 20.000 Beamte, d. h. Schreibkundige, zählten das Vieh, die Haushalte und das Getreide, das von den Bauern in die Vorratskammern geliefert wurde.

Handwerker bildeten die Mittelschicht. Ihre Arbeit war durch staatliche Vorschriften geregelt. Bauern waren als Hörige an ein Stück Land (Domäne) gebunden. Der Pharao konnte sie umsiedeln und in Überschwemmungszeiten zu Frondiensten beim Pyramidenbau heranziehen. Die unterste soziale Schicht stellten Fronarbeiter und Sklaven. Fronarbeiter waren meist nomadische Einwanderer und arbeiteten in Ziegeleien, Minen und Steinbrüchen sowie beim Bau von Pyramiden. Sklaven waren vor allem Kriegsgefangene und verurteilte Verbrecher. Sie gehörten Privatpersonen oder dem Staat.

Pyramiden in der Wüste

Kultur, Wissenschaft und Religion

Staat, Gesellschaft, Religion und Wissenschaft waren in der ägyptischen Hochkultur keine verschiedenen Bereiche. Sie bildeten eine Einheit. Grundlage für Staat, Verwaltung und Wissenschaft war die Hieroglyphenschrift. Wichtige Leistungen der Ägypter waren vor allem Bauleistungen wie Pyramiden, Tempel und Bewässerungssysteme (Dämme dienten der Beherrschung des jährlichen Hochwassers des Nil, Bewässerungsanlagen versorgten die Äcker in Trockenzeiten) sowie wissenschaftliche Leistungen, etwa in Astronomie (Planeten, Sternbilder), Kartografie, Mathematik (Bruch-, Prozentrechnung, Geometrie) und Medizin (Pflanzenheilkunde).

Hieroglyphen auf einer Steintafel

Die Ägypter glaubten an viele Götter (Polytheismus). Ihre Religion orientierte sich am Jenseits (Leben nach dem Tod). Kennzeichen der Bestattungsriten waren Totengericht und Mumifizierung.


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