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Was sind Wortarten?

Alle Wörter der deutschen Sprache lassen sich aufgrund spezifischer gemeinsamer Merkmale einer bestimmten Kategorie zuordnen. Diese Kategorien bezeichnet man als Wortarten. Im Deutschen gibt es 10 Wortarten, wobei man zwischen sogenannten flektierbaren (veränderlichen) und nicht flektierbaren (unveränderlichen) Wortarten unterscheidet.

Möchtest du üben, Wortarten zu bestimmen? Dann versuche es doch einmal mit den interaktiven Übungen und Videos in den Lernwegen. Mit einer passenden Klassenarbeit zur Satzanalyse kannst du dich optimal auf deine nächste Prüfung vorbereiten! 

Die flektierenden Wortarten

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Flektierende Wortarten

Die nicht flektierenden Wortarten

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Nicht flektierende Wortarten

Was ist das Adverb?

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© Duden Learnattack GmbH, CKA / Shutterstock, Luis Molinero Martínez / Depositphotos, Humrotin / Depositphotos, iStock.com/Photobos

Was sind Präpositionen?

i.Stock.com/artisticco, Cartoon-Moderator von Michael Roos

Präpositionen erkennen

Was sind Pronomen

Cartoon-Moderator von Michael Roos

Pronomen erkennen

Wie du Anredepronomen in Briefen schreibst

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Anredepronomen in Briefen

Was sind Demonstrativpronomen?

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Demonstrativpronomen anwenden

Was sind Konjunktionen?

Cartoon-Moderator von Michael Roos

Konjunktionen erkennen

Wortarten bestimmen

Was du wissen musst

  • Wie unterscheidet man flektierende und nicht flektierende Wortarten?

    Ist eine Wortart flektierbar, bedeutet das, dass sie ihre grammatikalische Gestalt verändern kann. Sie passt sich in ihrer Form dann an den Satz an.

    So verändern Verben z. B. ihre Endung, je nachdem, in welcher Person sie stehen → ich gehe, du gehst, …, d. h., man kann sie beugen bzw. konjugieren. Nomen, Artikel und Pronomen sind ebenfalls flektierbar, da sie in die verschiedenen Kasus gesetzt, d. h. dekliniert werden können. Auch Adjektive verändern ihre Form, wenn sie dekliniert oder gesteigert werden.

    Nicht flektierbar und damit in ihrer Form unveränderlich sind

    • Adverbien
    • Konjunktionen
    • Interjektionen 
    • Präpositionen

    Diese unveränderlichen Wortarten bilden die Gruppe der sogenannten Partikeln.

  • Welche Wortarten gibt es?

    Verben (Tätigkeitswort, Tunwort)

    In einem Satz dient das Verb dazu, eine Tätigkeit, eine Handlung oder einen Zustand auszudrücken. Hinsichtlich ihrer Funktion im Satz unterscheidet man verschiedene Formen von Verben:

    Verben Definition Beispiel
    Vollverben Ein Vollverb kann alleine die Funktion des Prädikats im Satz übernehmen. Max spielt Klavier.
    Hilfsverben Sein, haben und werden sind die wichtigsten Hilfsverben im Deutschen. Sie können nur zusammen mit einem Vollverb grammatikalische Eigenschaften, wie das Tempus oder den Modus, ausdrücken. Man könnte sagen, sie „helfen“ dem Vollverb. Max hat Klavier gespielt.
     Modalverben Auch die Modalverben dürfen, wollen, müssen, mögen, sollen und können treten in der Regel zusammen mit einem Vollverb aus. Sie dienen dazu, die Modalität, also die Notwendigkeit oder Möglichkeit einer Handlung, auszudrücken. Max darf Klavier spielen.
    Max muss Klavier spielen.

    Nomen (Substantiv, Hauptwort)

    Zur Wortart Nomen gehört all das, was man benennen und grammatikalisch mit einem Artikel versehen kann: Lebewesen, Dinge oder Abstrakta. Nomen werden immer großgeschrieben und können die unterschiedlichen Kasus ausdrücken, d. h. dekliniert werden. Damit gehören sie zu den flektierbaren Wortarten, z. B.:
    → Max’ Vater ist der Postbote. (Nominativ)    
    → Max ist der Sohn des Postboten. (Genitiv)    
    → Max gibt dem Postboten den Brief. (Dativ)    
    → Max trifft den Postboten. (Akkusativ)

    Artikel (Begleiter)

    Artikel sind die Begleiter der Nomen. Man unterscheidet dabei bestimmte (der, die, das) und unbestimmte (ein, eine, eines) Artikel. Auch sie nehmen, wie die Nomen, unterschiedliche Kasus an und sind somit flektierbar, z. B.:
    → Max ist der (Nominativ) Sohn eines (Genitiv) Postboten.

    Adjektiv (Wiewort, Eigenschaftswort)

    Adjektive bezeichnen Eigenschaften und antworten daher auf die Frage „wie?“. Sie können die Eigenschaften eines Nomens (der schöne Film) oder eines Verbs (sie läuft schnell) beschreiben oder selbst als Nomen bzw. Nominalisierung auftreten (sie ist die Schnellste). Sie lassen sich sinnvoll steigern und gehören daher zu den flektierbaren Wortarten, z. B.:
    → schnell (Positiv)
    → schneller (Komparativ)
    → am schnellsten (Superlativ)

    Adverbien (Umstandswörter)

    Mit Adverbien werden Umstände näher beschrieben. Adverbien können sich dabei auf andere Adverbien, Verben oder Adjektive beziehen und deren Umstände verdeutlichen, z. B.:
    → Er ist heute ziemlich traurig. (Adjektiv) 
    → Der Ritter kämpfte oft. (Verb)
    → Marie isst überaus gern Kuchen. (Adverb)
    Je nach Umstand unterscheidet man Lokaladverbien (Wo? Woher? Wohin?), Temporaladverbien (Wann? Wie lange? Seit wann? usw.), Kausaladverbien (Warum?) und Modaladverbien (Wie?).

    Pronomen (Fürwörter)

    Pronomen haben im Satz vor allem die Funktion, ein Nomen zu ersetzen, und sind daher wie dieses flektierbar. Im Deutschen gibt es sechs verschiedene Arten von Pronomen:

    Pronomen Definition Beispiele
    Possessivpronomen Diese Pronomen verdeutlichen den Besitz.
    • mein, dein, sein, ihr, euer, unser
    • mein Haus, deine Ohrringe usw.
    Personalpronomen Mithilfe von Personalpronomen kann man die an einer Handlung oder einem Gespräch beteiligten Personen benennen.
    • ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie
    • Ich gehe nach Hause, aber du bleibst noch.
    Demonstrativpronomen Demonstrativpronomen werden verwendet, um auf eine Person, einen Gegenstand, einen Sachverhalt oder einen ganzen Satz besonders hinzuweisen. Sie können als Begleiter oder auch als Pronomen verwendet werden.
    • diese, dieser, dieses, jener, jene, jenes
    • Ich habe zwei Brüder. Diese sind beide älter als ich.
    Reflexivpronomen Das Reflexivpronomen drückt aus, dass sich ein Geschehen oder eine Handlung auf den Handelnden (das Subjekt) selbst bezieht. Das Reflexivpronomen hat in der 3. Person Singular und Plural, im Dativ und im Akkusativ die gleiche Form (sich). Die übrigen Formen entsprechen der des Personalpronomens.
    • Ich schäme mich und er schämt sich.
    Relativpronomen Relativpronomen leiten Relativsätze ein. Sie stellen eine Beziehung zwischen einem Satzteil des Hauptsatzes und dem Nebensatz her.
    • der, die, das, welcher, welche, welches, wer, was
    • Ich aß von dem Kuchen, der auf dem Tisch stand.    
    Interrogativpronomen

    Interrogativpronomen leiten Fragen ein. Dies können Ergänzungsfragen oder indirekte Fragesätze sein. Die Interrogativpronomen wer und was können jeweils das Subjekt eines Satzes bilden.

     

    Die Interrogativpronomen welcher, welche, welches kommen sowohl als Begleiter als auch als Stellvertreter des Substantivs vor und werden dekliniert.

    Das mehrteilige Interrogativpronomen was für ein (eine, einen) fragt nach bestimmten Eigenschaften oder Merkmalen. Dabei bleibt was für unverändert und nur ein, eine, einen werden dekliniert.

    • Wer? Wie? Was? Welche? Welcher? Welches? Was für ein?
    • Wer hat gerufen?
    • Welches Spiel sollen wir spielen? (Begleiter)
      Welches sollen wir spielen? (Stellvertreter)
    • Was für ein Auto willst du dir kaufen? 
    Indefinitpronomen

    Indefinitpronomen werden verwendet, wenn über Personen, Sachverhalte, Mengen oder Größen keine genauen Angaben gemacht werden können oder sollen.

    Indefinitpronomen werden sowohl als Stellvertreter für ein Substantiv als auch als Begleiter verwendet. Sie richten sich nach dem Adjektiv oder Substantiv, das sie begleiten oder ersetzen, und werden entsprechend dekliniert.

    • einige, etliche, irgendjemand, etwas, manche
    • Einige Kinder lachten. 
    • Manche Kinder (Nominativ, Plural, Neutrum)

    Präpositionen (auf, neben, vor, hinter usw.)

    Präpositionen geben innerhalb eines Satzes die Beziehungsverhältnisse an, z. B.:
    → Ich stehe auf dem Teppich.
    → Die Katze liegt neben der Bank.
    Sie können vor einem Nomen, einem Pronomen, einem Adverb oder Adjektiv stehen. 

    Konjunktionen (Bindewörter)

    Konjunktionen verbinden Wörter, Satzglieder und Sätze.

    Nebenordnende Konjunktionen

    Sie verbinden gleichrangige Wörter, Wortgruppen und Sätze miteinander, z. B.:
    → Maja und Caroline sind gute Freundinnen.
    → Ich gehe in den Zoo, aber ich gehe nicht ins Kino.

    Unterordnende Konjunktionen

    Sie fügen Nebensätze (Gliedsätze) in den übergeordneten Hauptsatz ein. Sie verbinden die beiden Sätze zu einem Satzgefüge, z. B.:
    → Ich gehe in die Schule, weil ich etwas lernen möchte.
    Nebensätze, die durch eine unterordnende Konjunktion eingeleitet werden, heißen konjunktionale Nebensätze und werden immer durch ein Komma abgetrennt.

    Numeralia (Zahlwörter; Sg.: das Numerale)

    Numeralia geben eine bestimmte oder unbestimmte Menge an. Unterschieden werden dabei

    • Kardinalzahlen (Grundzahlen), z. B.:  eins, zwei, drei
    • Ordinalzahlen (Ordnungszahlen), z. B.: der Erste, der Zweite
    • Bruchzahlen, z. B.: ein viertel Liter
    • Vervielfältigungs- und Wiederholungszahlwörter, z. B.: einfach, zweimal
    • unbestimmte Zahlwörter, z. B.: einige, mehrere, manche

    Als Begleiter eines Nomens wird das Numerale auch Zahladjektiv genannt, als Stellvertreter eines Nomens verwendet man die Bezeichnung Indefinitpronomen.

    Interjektion (auch: Ausrufewort, Empfindungswort)

    Interjektionen stellen zumeist Zwischenrufe oder Laute dar, die das Empfinden zum Ausdruck bringen. Strukturell sind sie nicht fest in einen Satz eingebunden, z. B.:
    → Autsch! Das hat wirklich wehgetan. 
    → Hui, das war schnell!v

  • Wie kann man Wortarten bestimmen?

    Wichtig ist, dass man die verschiedenen Merkmale der Wortarten kennt, um sie bestimmen zu können. In deinem Deutschbuch oder im Übungsheft findest du in der Regel Beispielsätze, in denen Wortarten bestimmt werden sollen.

    Prinzipiell eignet sich aber jeder Satz dazu. Hat man noch Probleme beim Bestimmen der Wortarten, ist es hilfreich, eine Liste mit den Merkmalen bereitzuhalten. So kann man sich während des Übens die einzelnen Merkmale nach und nach einprägen.

    Am besten markiert man die Wörter, die einer gemeinsamen Wortart angehören, in derselben Farbe. So bemerkt man auch, ob man am Ende ein Wort vergessen hat. Beim Üben können auch die Videos und Übungen in dem Lernweg zu den Wortarten helfen!

  • Warum übt man, Wortarten zu bestimmen?

    Um eine Sprache richtig anwenden und somit auch erfolgreich kommunizieren zu können, muss man die Eigenschaften der unterschiedlichen Wörter, die die Sprache umfasst, kennen. Wortarten unterscheiden zu können, ist daher wichtig, auch in der eigenen Muttersprache, denn sie entscheiden über die inhaltliche Bedeutung eines Satzes oder den Satzbau.

    Auch um die Regeln der Rechtschreibung zu lernen, ist es wichtig, die Wortarten bestimmen zu können, so im Bereich der Getrennt- und Zusammenschreibung von Wortverbindungen. Zudem hilft dir das Wissen um die Merkmale der verschiedenen Wortarten beim Erlernen von Fremdsprachen, da sich gerade in verwandten Sprachen viele Parallelen feststellen lassen.